Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mit viel Humor gegen die höllische Hoheit
Kinder der Musikschule Gregorianum begeistern mit der Aufführung des Musicals „Luzi hat was gegen Weihnachten“
LAUPHEIM - Eine zauberhafte Darbietung des Schulmusicals „Luzi hat was gegen Weihnachten“aus der Feder von Jörg Ehni und Uli Führe haben die Kinder der städtischen Musikschule Gregorianum den Besuchern am Donnerstagabend im Laupheimer Kulturhaus beschert. Singend, tanzend und unbekümmert schauspielernd erzählten die 86 Mädchen und sechs Jungen die Geschichte von Luzifer, dem Herrscher der Hölle, der mit all seiner dunklen Macht versucht, die Geburt des göttlichen Kindes zu sabotieren. Was ihm natürlich nicht gelingt.
Fast ein Vierteljahr lang, beginnend mit einem Probenwochenende Anfang Oktober in der Landesakademie in Ochsenhausen, haben die Kinder während ihrer Übungsstunden im Gregorianum für ihre großen Auftritte – am Donnerstagvormittag fand die Generalprobe als Vorstellung vor zahlreichen Schulkassen statt – geprobt. „Es hat alles wunderbar geklappt. Auch die Zusammenarbeit mit den Beteiligten war völlig reibungslos“, zeigte sich die musikalische Leiterin Dorothea Werner begeistert. Und vor allem: „Die Kinder hatten einen Riesenspaß und waren voller Eifer dabei.“
Davon konnten sich die rund 500 Besucher – überwiegend Angehörige und Freunde der kleinen Schauspieler – im ausverkauften Kulturhaus überzeugen. Die schon etwas in die Jahre gekommene „höllische Hoheit“Luzifer, durchaus teuflisch dargestellt von Sarah Walser, lässt nichts unversucht, die Ankunft des göttlichen Kindes zu verhindern. An schikanösen Ideen fehlt es „Luzi“nicht: die Volkszählung, die beschwerliche Reise von Maria und Josef nach Bethlehem, ihre vergebliche Herbergssuche und die ziemlich unwirtliche Geburt im Stall.
Teufel mit schlechtem Gewissen
Dabei hat Luzifer aber die Rechnung ohne die ihm bis dato treu ergebenen Unterteufel Spinnenhaar, Mausdreck, Krötenbein und Flohjuck gemacht. Als sie Maria und Josefs Esel (höchst amüsant: Matteo Hensinger) eine Falle stellen sollen, plagt sie das schlechte Gewissen. Und überhaupt schlagen sich die vier Diener des Teufels mehr und mehr auf die Seite des Guten, am Ende kommen sie dem Jesuskindlein sogar heimlich zu Hilfe. Dabei begeistern Diana Rosteck, Rosa Herrmann, Anika Wilhelm und Leonie Thanner das Publikum mit ihrem spritzigen und witzigen Spiel.
Überhaupt sprühen viele unter der Regie von Nikola Rosteck, Barbara Binner und Anita Beck geprobten Szenen in der rund einstündigen Vorstellung vor Schwung und Humor. Der großspurige Auftritt von Kaiser Augustus mit seinen Dienern und seinen sechs Ministern, der zur großen Volkszählung führt, bringt die Zuschauer ebenso herzlich zum Lachen wie die Herbergssuche. Dabei zeigt Carolin Schöttler als Wirt, der sich von den herrlich fiesen Unterteufeln ins Gewissen reden lässt, ihr schauspielerisches Talent. Nicht minder unterhaltsam ist die Hirtenszene: Die neun Schafwächter betreten fröhlich tanzend die Bühne und komponieren anschließend im Handumdrehen ein Lied als Geschenk fürs Kind. „Man kann ja nicht einfach kommen und dumm dastehen“, findet Franzl. Auch die Heiligen Drei Könige machen sich – zunächst dargestellt in einem Schattenspiel – mit ihren Präsenten auf die Reise nach Bethlehem. Am Ende versucht der Teufel in köstlichem Schwäbisch, aber doch vergeblich, die Hirten auf ihrer Suche nach dem Kind auf eine falsche Fährte zu schicken. Letztlich ist die Kraft des Guten stärker als alle Bosheit, und zum krönenden Abschluss singen alle mit den himmlischen Heerscharen den festlichen Friedenschoral. Die 28 kleinen Engel werden dargestellt von den Jüngsten im Ensemble, den Erstund Zweitklässlern.
Apropos singen: Dorothea Werner hat mit dem Chor ein gutes Dutzend Lieder einstudiert, die sich ebenso wie die von Luisa Burgenmeister, Carmen Ganser, Anita Schlau und Gudrun Knoll choreografierten Tänze wunderbar harmonisch in die Handlung einfügen. Unterstützt wurde der Chor von einer vierköpfigen Band, bestehend aus Joe Fessele, Jessica Porter, Igor Schiele und Norbert Streit. Für die tolle Optik sorgten Dorothee Fischer (Kostüme), Gerald Walser (Bühnenbild), Silvia Walser, Christine Wilhelm (Requisiten) sowie Birgit Dieing, Anita Schlau und Maritha Thanner (Maske).
Konzert rundet den Abend ab
Abgerundet wurde der schöne Abend mit dem anschließenden halbstündigen Konzert des Musikschulorchesters und des aus dem Carl-Laemmle-Musical hervorgegangenen Gesangsensembles Vocantario. Sie stimmten mit den harmonisch vorgetragenen Stücken von Arcangelo Corelli und Johann Sebastian Bach sowie einigen Weihnachtsliedern auf die nahende Heilige Nacht ein.
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