Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Kastenwagen und kleine Transporter boomen
Viele Caravan-Kunden legen seit einigen Jahren vor allem Wert auf eines: Möglichst alltagstauglich sollen die Reisemobile sein. Der Trend bei den Neuzulassungen geht deshalb zu kompakten Fahrzeugen, die für den Campingurlaub mit wenigen Handgriffen umgerüstet werden. Kastenwagen und kleine Transporter seien besonders gefragt, heißt es beim Caravaning Industrie Verband.
„Der Bereich boomt unglaublich“, bestätigt Thorsten Erhardt, Marketing-Chef beim Caravan-Hersteller Bürstner aus Kehl am Rhein. „Woher diese Nachfrage kommt, können wir uns zum Teil selbst nicht erklären“, sagt er. „City“heißen die Kastenwamobile gen bei Bürstner und ein Teil der Erklärung liege wohl schon in dieser Bezeichnung, sagt Erhardt. „Die Leute wollen ihren Camper heute auch mal in der Stadt nutzen, für Einkäufe zum Beispiel. Mit so einem Kastenwagen ist das kein Problem. Da ist man einfach flexibler.“Auch bei Hymer in Bad Waldsee wurde der Trend zum Kastenwagen erkannt. Der hänge auch mit der Führerscheinreform von 1999 zusammen, sagt Hymer-Sprecherin Sarah Lemke. Denn Personen, die ihren Führerschein im Jahr 1999 oder später gemacht haben, dürfen standardmäßig nur noch Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen führen. „Für diese Leute fallen die großen Wohn- dann natürlich weg.“Hymer hat seit 2013 die Hymer-Car-Reihe im Programm. „Und die bauen wir ständig aus.“
Dass die Campingwagen heute nicht nur zum Campen genutzt werden, sondern auch im Alltag, stellt auch Julian Manz fest. Er ist Markenverantwortlicher beim Leutkircher Reisemobilhersteller Carado. Zwei verschiedene Kastenwagenreihen hat Carado im Programm. Die günstigsten Modelle gibt es ab 40 000 Euro. „Viele nutzen ihren Camper als Zweitwagen. Deshalb soll er möglichst kompakt sein. Trotzdem will natürlich niemand auf Komfort verzichten.“(thg)