Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Festliche Klänge für Herz und Seele
Solisten begeistern das Publikum beim nachweihnachtlichen Konzert in der Sießener Wallfahrtskirche
SIESSEN IM WALD - Mit festlichen Klängen haben die Solisten am vergangenen Samstagabend die zahlreichen Besucher beim nachweihnachtlichen Benefizkonzert in der Sießener Wallfahrtskirche begeistert. Die einheimische, sehr talentierte junge Sängerin Regina Ströbele (Sopran) sowie Matthias Bittner (Trompete) und Dominik Herkommer (Orgel) präsentierten ein hochklassiges und abwechslungsreiches Konzert. Bedenkt man, dass die jungen Künstler normal ihrer täglichen Arbeit nachgehen und Musik und Gesang nur aus Begeisterung und Spaß machen, so war die Darbietung „aller Ehren wert“. Trotz Schneefall und ungünstiger Witterung kamen die Besucher aus der ganzen Region.
Nach der trefflichen Einleitung mit „Trumpet Voluntary“von J. Stanley, mit schönem Zusammenspiel dargeboten von Matthias Bittner (Trompete) und Dominik Herkommer auf der Orgel, sorgte Regina Ströbele mit dem andächtigen Kirchenlied „Vater unser“von A. Pärt für ein besonderes Klangerlebnis in der wie immer durch ihre gute Akustik gefallenden Wallfahrtskirche. Es gab ihr das nötige Selbstvertrauen für einen perfekten gesanglichen Auftritt während des ganzen Konzertes. Ein erster Höhepunkt war das von allen drei Solisten vorne im Altarbereich vorgetragene „Angels Carol“von J. Rutter. Viele Töne entlockte Dominik Herkommer der Orgel beim reizvollen „f-Moll Präludium“von J.S. Bach, das es in sich hat. Der von Regina Ströbele einfühlsam und mit klarer Stimme auch in hohen Lagen vorgetragene Klassiker „Ave Maria“von F. Schubert versprühte unter den Besuchern Gänsehautfeeling. Dominik Herkommer war auf der Orgel eine unaufgeregte und angenehme Begleitung, die Solisten konnten sich voll auf ihre Soli konzentrieren. Schön auch der Kontrast mit dem Trompetenspiel von Matthias Bittner. Ein Genuss mit Gesang und Orgel auch das tänzerische „Domine Deus“aus Gloria von A. Vivaldi. Anspruchsvoll, frei und getragen erklang „Eternal source“von G. F. Händel, wobei sich Gesang und Trompete im Zusammenspiel auch in hohen Tönen großartig ergänzten.
Die „Seele baumeln lassen“konnten die Besucher bei der spielerischen Orgelvariation „Communion“von Louis Lefebure-Wely. Trompete und Orgel harmonierten gut beim bekannten „Trumpet Tune“von W. Boyce, virtuelle Trompetenklänge waren im Zusammenspiel mit der Orgel zu hören. Erzählerisch wirkte der Gesang der Solistin bei „I Wonder As I Wander“von J. Niles, wobei auch hier die Orgel mit tollen Akkorden untermalte. Eindrucksvoll auch das bekannte „Andante cantabile“von J. Haydn, bei dem sich der Solist mit weichem Flügelhornton und die Orgel ideal ergänzten und die schöne Melodie mit herrlichen Tönen und Akkorden allen guttat. Bei der Orgelvariation „Sortie“von Marcel Dupre erfreuten sich die Zuhörer an majestätischen Klängen. Alle Oktaven und Stimmen erklangen, Dominik Herkommer holte alles heraus aus der Sießener Orgel, die, obwohl schon älter und schwerfällig, klangfarblich noch einiges zu bieten hatte. Beim „Stern über Betlehem“konnten auch die Besucher mitsingen.
Stehende Ovationen
Glanzvoller Höhepunkt war das weltbekannte „Panis angelicus“von C. Frank, ein wohlklingendes Werk mit Herz, bei dem sich alle Ausführenden nochmals voll zeigen konnten. Der mit stehenden Ovationen unterstrichenen Forderung nach einer Zugabe kamen die Künstler mit „et misericordia“und „A clair benediction“, jeweils von J. Rutter, gerne nach.
Anton Thanner, Zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderates Sießen, dankte den Künstlern für die „wundervolle Musik, die zu Herzen ging“. Der Eintritt war frei, um Spenden zugunsten von Kimbondo e.V. , einem Kinder- und Jugendprojekt der Claretiner im Kongo, wurde gebeten.