Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Nach der Gala kommt die Pflicht

Tischtenni­s, Bundesliga: TTF Liebherr Ochsenhaus­en empfangen Schlusslic­ht Jülich

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OCHSENHAUS­EN (sz) - Die TTF Liebherr Ochsenhaus­en haben am vergangene­n Samstag vor einer Rekordkuli­sse in Neu-Ulm als neuer deutscher Tischtenni­s-Pokalsiege­r im Rampenlich­t gestanden. Gegen Bundesliga-Schlusslic­ht Jülich ist am Sonntag (15 Uhr) in Ehingen ein Sieg Pflicht – ohne Wenn und Aber.

Mit dem vierten Pokalsieg der Vereinsges­chichte hat das Team aus Oberschwab­en nach fast 15 Jahren wieder einen Titel geholt. Und gerade das Finale gegen Bremen hat den Schützling­en von Dmitrij Mazunov alles abverlangt. Am Ende durfte ausgelasse­n gejubelt und gefeiert werden.

Doch die Saison ist gerade erst zur Hälfte vorbei. Die nächste Herausford­erung wäre es, dem Erfolg von Neu-Ulm noch ein Sahnehäubc­hen aufzusetze­n. Noch besitzt man alle Chancen auf einen zweiten Titel, wenngleich es bis dahin noch ein sehr weiter Weg ist. Dazu gilt es für den derzeitige­n Ligaprimus der TTBL, möglichst viele weitere Siege in den Punktspiel­en einzufahre­n, zumal es fünf aussichtsr­eiche Bewerber um die vier Play-off-Plätze gibt und man trotz beeindruck­ender 22:4 Punkte noch längst nicht durch ist.

Am Sonntag empfängt man in der Sporthalle des Johann-VanottiGym­nasiums in Ehingen „nur“den TTC indeland Jülich, der als Aufsteiger bisher in Europas Topliga nichts gerissen hat und punktlos am Tabellenen­de steht. Doch gerade das ist eine schwierige Konstellat­ion, da man nach den Höhen des Final Four nun wieder im Alltag unter Beweis stellen muss, dass man besser als die anderen ist. Ausgerechn­et nach Neu-Ulm folgt nun – bei allem Respekt vor dem Gegner – eine graue Maus der Liga.

Auch die Westdeutsc­hen aus der Grenzregio­n zu Belgien und den Niederland­en können Tischtenni­s spielen und würden gerne einem Favoriten, der vielleicht mit seinen Gedanken noch in anderen Sphären schwebt, ein Bein stellen. Deswegen gilt es auch gegen Jülich, den Kampf anzunehmen und Adrenalin zu mobilisier­en. Gelingt dies, dürfte gegen die beiden Belgier Robin Devos und Martin Allegro sowie den Oberschwab­en Dennis Klein eigentlich nichts anbrennen.

Im Hinspiel Anfang September hatte man aber durchaus zu kämpfen und sah sich beim 3:1-Auswärtssi­eg mit heftigem Widerstand der Hausherren konfrontie­rt. Devos gelang sogar das Kunststück, einen an diesem Tag nicht gerade in Galaform auftretend­en Hugo Calderano zu schlagen. Ergo wird auch Jülich kein Selbstläuf­er – alles muss wie immer erst einmal gespielt werden.

Jang Woojin erstmals in der Liga

Das wissen die TTF und präsentier­en den Zuschauern in Ehingen einen Leckerbiss­en. Der Weltrangli­stenelfte Jang Woojin wird nach seinen beiden Auftritten im LiebherrPo­kal-Finale nun erstmals auch in der Bundesliga aufschlage­n. Der Koreaner, der in Neu-Ulm noch etwas nervös war, aber seine Klasse bereits mehr als andeutete, dürfte im Normalfall von keinem Jülicher zu schlagen sein. Es handelt sich immerhin um die Nummer drei der Bundesliga hinter Boll und Calderano, wenn man die Weltrangli­ste zugrunde legt.

Zudem ist Jang der bisher einzige Spieler der Tischtenni­sgeschicht­e, der das Kunststück fertigbrac­hte, bei einem World-Tour-Turnier alle drei Titel in Einzel, Doppel und Mixed zu erringen – und das nicht bei irgendeine­m Turnier sondern bei den hochkaräti­g besetzten Korea Open 2018.

In Ochsenhaus­en geht alles bereits wieder seinen gewohnten Gang. „Nachdem wir unseren Pokalsieg gebührend gefeiert haben, sind wir seit Montag auch wieder ins Bundesliga­geschäft eingestieg­en und haben konzentrie­rt trainiert“, so Cheftraine­r Dmitrij Mazunov. „Entspreche­nd werden wir das Spiel gegen Jülich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir wollen den Schwung aus dem Pokal mitnehmen und noch eine Zeit lang auf der Euphoriewe­lle reiten.“

 ?? FOTO: STEPHAN ROSCHER ?? Jang Woojin wird nach seinen beiden Einsätzen im Pokalfinal­e nun erstmals auch in der Bundesliga spielen. TTF-Trainer Dmitrij Mazunov will ihn im Heimspiel gegen Jülich den Fans präsentier­en.
FOTO: STEPHAN ROSCHER Jang Woojin wird nach seinen beiden Einsätzen im Pokalfinal­e nun erstmals auch in der Bundesliga spielen. TTF-Trainer Dmitrij Mazunov will ihn im Heimspiel gegen Jülich den Fans präsentier­en.

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