Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Wirrwarr um Badstuber
Der Ex-Nationalspieler soll nun doch beim VfB Stuttgart bleiben – Interesse an einem 18-jährigen Türken
STUTTGART (SID/zak) - Eiertanz um Holger Badstuber: Der frühere Fußball-Nationalspieler aus Rot an der Rot (29) bleibt nun doch – zumindest bis Sommer – beim Bundesligisten VfB Stuttgart. Am Freitag hatte ihn Manager Michael Reschke noch via „Bild“-Zeitung „ins Schaufenster“gestellt, wie man in der Branche sagt. Soll heißen: Er erklärte öffentlich, dass der VfB Badstuber bei einem Abgang keine Steine in den Weg legen würde, anders formuliert: ihn nicht mehr braucht. „Für beide Seiten war das vergangene halbe Jahr unbefriedigend. Sollten Holger und sein Berater in der aktuellen Transferzeit auf uns zukommen, werden wir Gesprächsbereitschaft zeigen“, sagte der Sportvorstand. Er habe den Eindruck, so Reschke, „dass sich Holger durchaus noch mal eine neue Herausforderung oder sogar ein Abenteuer vorstellen kann“.
Angeblich hatte Badstuber diverse Angebote vorliegen, darunter eines von Chicago Fire, dem US-Club seines alten Ex-Bayern-Kumpels Bastian Schweinsteiger. Da es zu keiner Einigung kam, ruderte Reschke am Sonntag zurück: „Holger hat sich dazu entschieden, das Thema VfB weiter voll anzugehen. Alles wird auf null gestellt. Wir sehen das ganz pragmatisch. Wichtig ist die Leistung auf dem Platz. Dass Holger Gas gibt – und zu alter Stärke zurückfindet.“
Im Sommer hatte der 31-malige Nationalspieler beim VfB einen neuen Vertrag bis 2021 unterschrieben. Reschke verdreifachte sein Jahresgehalt fast auf 2,5 Millionen Euro, wurde dafür viel kritisiert – und versuchte nun, sich des Innenverteidigers wieder zu entledigen. Die Schwaben hätten damit einen Topverdiener von der Gehaltsliste bekommen. Badstuber, der beim 2:2 im Test gegen Brügge am Freitag in der Startelf stand, kam in der Hinrunde nach zwei spielentscheidenden Fehlern in den ersten beiden Partien nur auf insgesamt sieben Liga-Einsätze, viermal lief er in der Startelf auf. In der Rangordnung in der VfB-Abwehrzentrale ist er hinter Benjamin Pavard, Timo Baumgartl und Marc Oliver Kempf auf Rang vier zurückgefallen, auch der junge Antonis Aidonis (17) hofft auf Einsätze.
Außerdem ist der VfB laut türkischen Medien und „Sport Bild“an einer Verpflichtung von Ozan Kabak (18) interessiert. Das Abwehrtalent steht bei Galatasaray Istanbul bis 2020 unter Vertrag und hat eine Ausstiegsklausel in Höhe von 7,5 Millionen Euro, der VfB bietet angeblich elf Millionen Euro für den Stammspieler.