Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Theologe
Als Landesbischof repräsentierte Ulrich Fischer von 1998 bis 2014 rund 1,25 Millionen Protestanten in Baden: fröhlich, offen und für jeden ansprechbar. Heute ist er genauso gerne Pensionär und lebt mit seiner Frau auf dem Pferdehof seiner Tochter, umringt von Enkeln. Der evangelische Theologe wird heuer 70 Jahre alt.
Nach dem Studium der Theologie stand er im badischen Sandhausen erstmals auf der Kanzel. Bis heute hat er mehr als 1000 Predigten gehalten. Und so wie ein Pfarrer seine Ortsgemeinde führe, so habe er die Landeskirche geleitet, erläutert er sein Amtsverständnis. Als seine Stärke gilt der direkte Draht zu den Menschen, Jungen und Alten, Protestanten oder Katholiken, Zweifelnden und Glaubenden.
Sein großes Thema ist auch die Nachhaltigkeit. So war er im baden- württembergischen Beirat für nachhaltige Entwicklung und in der Ethik- Kommission der Bundesregierung zur sicheren Energieversorgung. Bis heute gilt sein Engagement den Fragen von Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. „ Wir können die ökonomischen und ökologischen Lasten, die wir hinterlassen, nicht den nachfolgenden Generationen überlassen“, ist Fischer überzeugt.
Innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland ( EKD) war und ist Fischer engagiert, etwa im Vertrauensrat der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste. Früher war er Vorsitzender des Präsidiums der Union Evangelischer Kirchen in der EKD, zudem Medienbischof sowie Vorsitzender des Verwaltungsrats und Aufsichtsratsvorsitzender des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik.
Privat verwirklicht der Vater dreier erwachsener Töchter und mehrfache Großvater sein Projekt Großfamilie. Im Ruhestand hat er den Traktorführerschein gemacht. Zu seinen Leidenschaften zählt auch die Kirchenmusik. Er spielt Gitarre und Posaune. Der aktive Bläser ist Landesobmann der Posaunenarbeit der badischen Landeskirche und Vorsitzender des Evangelischen Posaunendiensts in Deutschland, des Dachverbands für 117 000 evangelische Blechbläser. ( epd)