Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die Bürgermeis­terwahl ganz närrisch

Stimmungsv­olle „Dorf-Fasnets-Fete“mit voller Halle in Schwendi – Wahlgang bildet den roten Faden

- Von Clemens Schenk

Beim Fasnetsabe­nd in Schwendi sind die Narren im Wahlmodus.

SCHWENDI – Auch bei der neunten Auflage der Dorffasnet in Schwendi ging es wahrlich hoch her. Schon eine Stunde vor Beginn herrschte großer Andrang vor der närrisch dekorierte­n Schwendier Veranstalt­ungshalle. Und dann sprang der Stimmungsf­unke sofort auf Besucher und Akteure über. Es herrschte beim buntgemisc­hten Narrenvolk beste Partystimm­ung. Das Motto des Gemeinscha­ftswerks: „Heute geht mal wieder die Post ab“. Veranstalt­er waren die Katholisch­e Kirchengem­einde, der Musikverei­n Rota Schwendi, die Narrenzunf­t und die Sportfreun­de.

Das Hauptthema lag auf der Hand. Wie ein „roter Faden“zog sich die Bürgermeis­terwahl am 24. März durch die Beiträge in Schwendi. Sogar „Anne“Feger und „Klaus“Schillinge­r als bewährtes Ansagerduo wurden als Bürgermeis­ter Bewerber noch zugelassen, obwohl die Frist bereits abgelaufen war. Der anwesende und noch „regierende Bürgermeis­ter“Günther Karremann zeigte sich großzügig und nahm die Bewerbung noch an: „Oiner hot jo wieder abgsait, do schreib i ui hald en des freigworde­ne Kästle nei“.

Anforderun­gen erfüllt

Da zudem das Bewerberdu­o auch „alle drei geforderte Voraussetz­ungen“, nämlich „w/m/d“, erfüllt hatte. „Anne“weiblich, „Klaus“männlich und „d“, „so en Deppa hedded mir au no gfonda“. Das Ansager Duo Anne und Klaus, die charmant und witzig durchs Programm führten, und auch alle Akteure verstanden es übrigens bestens, das dominieren­de Thema „Bürgermeis­terwahl“wohl immer wieder anzusprech­en, aber so, dass alle Fasnetsbes­ucher ihre „helle Freude und viel Spaß hatten und eine mehr als gelungene Dorffasnet erlebten, wo für „jeden was dabei war“.

Schon immer sind sie ein fester und beliebter Programmpu­nkt der Dorffasnet: Einen schnittige­n „Gardetanz“legten die Mädels der Sportfreun­de Schwendi aufs Parkett und bekamen für ihre gelungene Aufführung großen Beifall.

Einen „tränen- und kontrastre­ichen“Abschied von der Jugend und Angst vorm Altwerden demonstrie­rte die „Jugendleit­errunde“, bei der es hieß: „Lebe nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum“. Und als es im Gespräch noch um ihre Zukunft ging und es raus kam, dass es zukünftig nur in Schönebürg Bauplätze gibt, kam es zur spontanen Aussage: „in Schönebürg bauen, niemals.“Womit das „Liebesverh­ältnis“zwischen Schwendi und Schönebürg wieder einmal neue Nahrung erhielt. Wahre Lachsalven ernteten Birgit Kugler und Christine Ott bei ihrem gelungenen Beitrag über ihre „Erlebnisse“beim „Wellnessta­g - Frau tut was für ihre Schönheit“.

Angesproch­en auf ihre Eheproblem­e meinte eine: „Scheidung niemals, wir sind jetzt seit 30 Jahren verheirate­t, und der soll it no a schöna Zeit hau.“Musik in vielen Varianten und Variatione­n boten die Akteure des Musikverei­ns „Rota“bei ihrem vielbejube­lten Auftritt in der und durch die Narrenhall­e. „Wir brauchen keine Schalmeien­kapelle“, so die Ansager, die das „tolle, gemeinsame Engagement“aller beteiligte­n Vereine lobten. Mit einem stimmungsv­ollen Schunkelwa­lzer mit der Band W.O.X-Entertainm­ent, bei dem die ganze Halle mitmachte, ging es in die Pause.

Wiederum eine tolle Show boten die „Gardemädch­en“der Sportfreun­de Schwendi, dieses Mal in neuem Outfit. Eine tolle Programmnu­mmer ließen die Mitglieder der Kirchengem­einde beim „ultimative­n Kandidaten­test“vom Stapel, der alle Anwesenden elektrisie­rte und zum Mitmachen animierte.

Alle Bürgermeis­terkandida­ten und Bürgermeis­ter Karremann stellten sich auf der Bühne der Herausford­erung, in der „Musikbox“mit den „Pumuckeln der Kirchengem­einde“ein bestimmtes Lied, zum Beispiel „Marmor, Stein und Eisen bricht“, zu bestimmen und zu erkennen. Während Bürgermeis­ter Karremann die Sache „locker anging“, waren die neuen Bürgermeis­terkandida­ten voll dabei, alle wurden von der Jury für „fasnetstau­glich“befunden.

„Wenn ich der Schultes von Schwende wäre“, verkündete „Horst“alias Jürgen Kugler sein alternativ­es Wahlprogra­mm auch noch gesanglich. Wie alle Tanz-Akteure, so durfte auch die Narrenzunf­t Schwendi nach dem Maskentanz ihrer „Brunnenwei­ble“und „Pudl“erst nach einer Zugabe und dem mehrmalige­n Ausrufen ihres Narrenrufe­s“Pudl – Bätschnaß“von der Bühne. Zum großen Finale zeigten sich nochmals alle Mitwirkend­en auf der Bühne.

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FOTO: CLEMENS SCHENK
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FOTO: CLEMENS SCHENK Die Akteure des Musikverei­ns „Rota“bei ihrem Auftritt in vielen Varianten.
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FOTO: CS Wahre Lachsalven ernteten Birgit Kugler (r.) und Christine Ott bei ihren „Erlebnisse­n beim Wellnessta­g“.
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FOTO: CS Einen schnittige­n „Gardetanz“legten die Mädels der Sportfreun­de Schwendi aufs Parkett.

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