Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Initiative kritisiert Minister
Strobl habe Flüchtlinge entgegen Absprache abgeschoben
BIBERACH (thg) - Die baden-württembergische Unternehmer-Initiative „Bleiberecht durch Arbeit“wirft Innenminister Thomas Strobl (CDU) Wortbruch vor. Hintergrund sei die Tatsache, dass das Innenministerium mindestens drei Flüchtlinge abgeschoben habe, die im Status „geduldet“gewesen seien und in einem festen Arbeitsverhältnis gestanden hätten. Nach Ansicht der Initiative hatte Strobl aber in Aussicht gestellt, dass gut integrierte Flüchtlinge, die einen Job haben, nicht abgeschoben werden, solange ein geplantes Bundesgesetz nicht in Kraft ist – auch wenn ihr Asylantrag abgelehnt wurde.
Baden-Württembergs Innenministerium äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Es verwies lediglich auf die aktuelle Gesetzeslage, nach der Asylbewerber, deren Asylantrag abgelehnt wurde, „unabhängig von einer gegebenenfalls zuvor erteilten Beschäftigungserlaubnis zur Ausreise verpflichtet sind.“
SIGMARINGEN (dpa) - Die Firma hinter der Modekette Miller & Monroe ist zahlungsunfähig. Die Vidrea Deutschland GmbH mit Sitz in Sigmaringen hat am 1. März Insolvenz angemeldet, wie aus den Bekanntmachungen des Amtsgerichts Hechingen hervorgeht. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Stuttgarter Rechtsanwalt Jochen Sedlitz bestellt. Er will zusammen mit der Geschäftsleitung um Alexander Hes ein Sanierungskonzept erarbeiten, das möglichst viele Arbeitsplätze und Standorte erhält.
Vidrea gehört zur niederländischen Holding Victory and Dreams. Die Holding hatte im vergangenen Jahr mehr als 163 Filialen der insolventen Kette Charles Vögele übernommen und unter dem Label Miller & Monroe weitergeführt. Vidrea beschäftigt laut Sedlitz rund 1800 Mitarbeiter in Deutschland – knapp 50 davon in Sigmaringen. Die niederländischen Standorte der Gruppe seien nicht von der Insolvenz betroffen.
Die Löhne der Mitarbeiter seien bis Juni über das Insolvenzgeld gesichert. Für die Kunden ändere sich erst einmal nichts, so Hes. Der Grund für das Insolvenzverfahren sei, dass wichtige finanzielle Zusagen des Verkäufers, der früheren Charles Vögele Schweiz, nicht eingehalten wurden.