Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Tanzgarde krönt den Obersulmetinger Karneval
Musikverein liebt’s am Rosenmontag auch mal rheinisch – Die Hofkapelle spielt auf, und Gerhard Jud nimmt lokale Begebenheiten aufs Korn
OBERSULMETINGEN (sz) - Die männliche Tanzgarde ist der Höhepunkt des Rosenmontagsballs beim Musikverein Obersulmetingen gewesen. „Mir lasset den Dom in Kölle, und die Kirche bleibt im Dorf“, so lautete das Motto. Erstmals hatten die Musiker den rheinischen Karneval in die Schulturnhalle geholt. Die Jungmusiker krönten ihren grazilen Auftritt als Garde mit akrobatischen Zwischeneinlagen und zum Finale mit einer Pyramide.
Natürlich darf bei einer Prunksitzung der Elferrat nicht fehlen. Er bestand zunächst nur aus sechs Mitgliedern, erst im Verlauf des Programms wurde die Besetzung nach und nach komplettiert. Mit Witz führten die Herren durchs Programm.
Als fleißiges Heinzelmännchen nahm Büttenredner Gerhard Jud wieder weltpolitische und vor allem lokale Begebenheiten aufs Korn, in seiner unnachahmlichen, knitzen Art. Ob die vergeblichen Versuche des Vorsitzenden, die heimische Wasserpumpe zu reparieren – „wenn Sie eine Pumpe brauchen, der Vorstand hat zwei zu verkaufen“–, oder technische Probleme auf dem Laupheimer Flugplatz – „die Hubschrauber huben nicht, die schrauben bloß“–, nichts blieb dem Heinzelmann verborgen. Um die künftigen Beschäftigungen des kürzlich verabschiedeten Untersulmetinger Ortsvorstehers Franz Romer machte er sich ebenso Gedanken: „Jetzt wollen wir mal schauen, vielleicht tut er ein Modell fürs Rathaus bauen“.
Einen Sound wie eine ganze Kapelle brachte die erstmals auftretende, MVO-eigene siebenköpfige Hofkapelle auf die Bühne, die das Programm begleitete. Vom Band kam die Musik für die Showtänze: Mit Helmen und in Fliegeruniform zeigten die Frauen eine „Top Gun“-Choreographie. Die jüngeren Frauen brachten mit einem Abba-Medley mächtig Stimmung in den Saal, die auch noch in der Zeit nach dem Programm anhalten sollte.