Schwäbische Zeitung (Laupheim)
VW-Kernmarken leiden
Autobauer verkündet neue Elektro-Offensive
WOLFSBURG (AFP/sz) - Ungeachtet des Dieselskandals und der Zulassungsprobleme durch den neuen Abgasstandard hat der Autobauer VW das Jahr 2018 erfolgreich abgeschlossen. Der operative Gewinn stieg um 0,4 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro, wie VW am Dienstag mitteilte.
Trotz „starken Gegenwinds“– die operativen Gewinne der Kernmarke VW sowie der Premiumtochter Audi gingen im Vorjahresvergleich zurück – habe sich der Konzern „ordentlich geschlagen“, sagte Vorstandschef Herbert Diess. Weltweit wurden rund 10,8 Millionen Fahrzeuge über alle Konzernmarken hinweg ausgeliefert – ein Plus von 0,9 Prozent. Der Umsatz stieg um 6,3 Milliarden Euro auf 235,8 Milliarden Euro.
Der Konzern kündigte an, bis 2028 fast 70 neue Elektroautos vorzustellen. Bisher hatte VW 50 Modelle geplant. In den nächsten zehn Jahren will VW dann 22 Millionen Elektroautos bauen.
BRÜSSEL (AFP) - Die EU-Finanzminister haben Pläne für eine europäische Steuer auf die Einnahmen großer Digitalkonzerne bis auf Weiteres auf Eis gelegt. Länder wie Dänemark, Irland und Schweden verhinderten am Dienstag, dass die Minister einen einstimmigen Beschluss zur Einführung einer Steuer auf Onlinewerbeeinnahmen fassen konnten. Nach Angaben der rumänischen EU-Ratspräsidentschaft soll das europäische Vorhaben nur wieder aufgegriffen werden, wenn „bis Ende 2020“auf weltweiter Ebene keine solche Steuer vereinbart wird.
Deutschland und Frankreich hatten sich im Dezember darauf verständigt, eine EU-Steuer auf Onlinewerbeeinnahmen einzuführen, falls bis dahin eine Lösung auf Ebene der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) scheitert. Sie sollte drei Prozent des Umsatzes betragen und ab 2021 in Kraft treten.
Unterdessen hat die US-Regierung im Hinblick auf die mögliche Einführung einer EU-Digitalsteuer erstmals mit einer Beschwerde vor der Welthandelsorganisation WTO gedroht. Der US-Beauftragte für internationale Handelsgespräche, Chip Harter, sagte in Paris, die Regierung untersuche die „diskriminierende Wirkung“einer solchen Steuer. Das Vorhaben sei „unausgereift“und ihre Wirkung sei „hochgradig diskriminierend für multinationale Konzerne“aus den USA.