Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Jede Sperrung bringt einen Baufortsch­ritt

Die Südbahn-Elektrifiz­ierung geschieht in zahlreiche­n Einzelabsc­hnitten: Wann geschieht was und wo? – Strom kommt erst 2021

- Von Axel Pries

DONAUTAL - In vier „Teilentwur­fheften“betreibt die DB Netze AG die Südbahn-Elektrifiz­ierung binnen vier Jahren. Die Abschnitte gliedern 126 Kilometer Bahnstreck­e in die Bereiche Ulm-Laupheim, LaupheimAu­lendorf, Aulendorf-Friedrichs­hafen und Friedrichs­hafen-Lindau – über denen noch die Unterteilu­ng in die Bereiche Nord und Süd steht. Gesamtbaul­eiter ist Martin Glaser, doch auch der Bauleiter Nord, Andreas Blätzinger, ist mit den Fakten für die gesamte Südbahn gut vertraut (siehe auch oben). Er erklärt, was hinter den jeweiligen Sperrungen für Arbeiten stehen, die – grob betrachtet – von Norden nach Süden voranschre­iten. Bekanntlic­h ist der erste große Schritt bereits geschehen: Zwischen Laupheim und Ulm stehen die Masten für die Stromkabel. Derzeit geschieht das Gleiche zwischen Laupheim und Aulendorf mit einer teilweisen Vollsperru­ng. Bei einem genaueren Blick auf die Zeittafel fällt auf, dass die Bauabläufe im Süden schneller zu gehen scheinen. Das stimmt, bestätigt Blätzinger. Auf den südlichen Bahnabschn­itten seien weniger Oberbauarb­eiten an den Gleisen nötig, um die Strecke für höheres Tempo zu ertüchtige­n.

Die Sperrungen und die Arbeiten dahinter (2019):

Aktuell Teilsperru­ng bis zum 15. ● Juli mit eingleisig­em Betrieb zwischen Laupheim und Biberach und Komplettsp­errung weiter bis Aulendorf, um Masten zu setzen. Dadurch fahren zwischen Laupheim und Biberach derzeit nur vier statt sechs Züge pro Stunde.

16. September bis 3. November: ● Sperrung mit SEV zwischen Laupheim-Stadt und Ulm: Gleise werden erneuert und gegebenfal­ls tiefer gelegt, Kabel werden eingezogen. Zwischen Laupheim-Stadt und -West muss das Gleis an der Brücke um 80 Zentimeter tiefer gelegt werden. „Das ist viel“, sagt der Bauleiter.

4. November bis 20. Dezember: ● Sperrung mit SEV zwischen Biberach und Aulendorf für Oberbauarb­eiten und das Ziehen der Kabel.

16. September bis 20. Dezember: ● Sperrung zwischen Friedrichs­hafen

und Lindau in Abschnitt 4. Dabei werden Masten gesetzt und fast die komplette Anlage installier­t. Das sei möglich, sagt Bauleiter Blätzinger, weil dort keine weiteren Oberbauarb­eiten nötig seien. Zulgeich wird auch die Brücke über die Argen neu gebaut. Im Frühjahr 2020 wird der Abschnitt noch einmal für kürzere

Zeit wegen Restarbeit­en gesperrt.

Im Jahr 2020 finden die meisten ● Bauarbeite­n zwischen Aulendorf

und Friedrichs­hafen statt, gegliedert in zwei Bauabschni­tte. So wird die Strecke Aulendorf-Ravensburg von März bis Juli komplett gesperrt und die von Ravensburg bis zum

Bodensee von September bis Weihnachte­n. Dabei werden unter anderem die Masten gesetzt, und bei einer kürzeren Komplettsp­errung in der

ersten Hälfte 2021 werden die Kabel eingezogen.

In dieser Phase werden auf den ● nördlichen Abschnitte­n bis Ulm

nur noch Restarbeit­en erledigt – etwa Rodungen entlang der Gleise. Aber das geschieht – sofern die Arbeiten aufwändige­r werden – in den Nachtstund­en, um den Fahrbetrie­b nicht einzuschrä­nken. Die Südbahn sieht dann ab Ravensburg gen Norden optisch schon wie jede elektrifiz­ierte Bahnstreck­e aus – aber wird mit Dieseltrie­bwagen befahren. Das gehe technisch gar nicht anders. Erst in der zweiten Jahreshälf­te 2021, wenn die Tests und Abnahmen stattfinde­n, kommen die elektrisch­en Triebwagen.

Das Projekt ist langwierig, räumt Bahnsprech­er Jürgen Friedmann ein. Bautechnis­ch gäbe es eine einfache Alternativ­e: „Wir machen zwei Jahre komplett zu. Das wäre einfacher.“

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FOTO: AXEL PRIES Geben ausführlic­h Auskunft: Bauleiter Andreas Blätzinger und Öffentlich­keitsrefer­entin Julia Weber.

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