Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Brexit soll verschoben werden
May will zum dritten Mal abstimmen lassen
LONDON (AFP) - Das britische Parlament hat sich mit klarer Mehrheit für eine Verschiebung des EU-Austritts und eine dritte Abstimmung über das Brexit-Abkommen ausgesprochen. 413 Abgeordnete stellten sich am Donnerstagabend hinter einen Antrag der Regierung, der vorsieht, bei der EU einen Aufschub des geplanten Brexits zu beantragen.
Premierministerin Theresa May will den mit Brüssel ausgehandelten Austrittsvertrag, den die Abgeordneten bereits zweimal ablehnten, nun bis kommenden Mittwoch erneut im Unterhaus zur Abstimmung stellen.
Abgestimmt wurde am Abend auch über die Möglichkeit einer zweiten Volksabstimmung. Labour werde dies „zum jetzigen Zeitpunkt nicht unterstützen”, kündigte Brexit-Sprecher Keir Starmer an, weshalb der Änderungsantrag mit 85 zu 334 Stimmen deutlich abgelehnt wurde.
LINGEN (KNA/mö) - In einer überraschenden Entscheidung haben die deutschen katholischen Bischöfe eine offene Debatte über die Positionen zu den Themen Machtteilung, Zölibat und Sexualmoral und damit umfassende Veränderungen ihrer Kirche beschlossen. Ohne Gegenstimmen einigten sie sich nach intensivem Ringen auf einen verbindlichen „synodalen Weg“.
Der Konferenz-Vorsitzende Kardinal Reinhard Marx zeigte sich am Ende der viertägigen Beratungen in Lingen erleichtert. Er sei froh, dass nun ein neuer Weg beschritten werde, auch wenn er wegen der zu erwartenden Kontroversen Risiken berge.
Verhalten positiv hat die oberste Laienvertretung der Katholiken in Deutschland auf die Ankündigung der Deutschen Bischofskonferenz zum „synodalen Weg“reagiert. „Es muss klar sein, was da beraten und entschieden werden soll“, sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg. „Wenn das einfach nur ein Gesprächsprozess mit offenem Ausgang sein sollte, würde das Frustration bedeuten. Die Leute wollen jetzt Reformen sehen.“