Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Alle trauen dem SV Mietingen den Titel zu

Fußball, Bezirkslig­a Riß: Eindeutige­s Votum für den Spitzenrei­ter bei der SZ-Umfrage in der Winterpaus­e

- Gerhard Kirchenmai­er

BIBERACH - Nach 112 Tagen Abstinenz rollt ab Sonntag, 17. März. wieder der Ball in der Fußball-Bezirkliga Riß. Angesichts des sehr komfortabl­en Vorsprungs des Tabellenfü­hrers sind sich die Vereinsfun­ktionäre bei der SZ-Umfrage in der Winterpaus­e vollkommen einig gewesen – der künftige Meister heißt SV Mietingen. Deutlich mehr Spannung verspreche­n das Rennen um dem zweiten Platz, für den es mehrere ernsthafte Anwärter gibt, sowie der Abstiegska­mpf.

Die meisten Vereine haben kaum oder nur wenige Kaderänder­ungen zu vermelden. Ausnahmen bilden der TSV Ummendorf, dem sich vier Spieler angeschlos­sen haben und der SV Reinstette­n, der allerdings den Abgang von drei Akteuren zu verkraften hat. Bodenständ­igkeit und auch ein Stück Vertrauen in das vorhandene Personal kann man bei fünf Bezirkslig­isten, die mit unveränder­tem Kader in den zweiten Saisonabsc­hnitt gehen, feststelle­n. Bei der TSG Achstetten übernahm das Trainerduo Stanzl/Böhringer das sportliche Ruder (SZ berichtete), alle anderen Vereine gehen mit jenen Übungsleit­ern in die Restserie, die auch am letzten Spieltag vor der Winterpaus­e auf der Kommando-Brücke standen.

Gertler wechselt zum Tabellenfü­hrer

Selbst ein brandheiße­r Meisterkan­didat muss kühlen Kopf bewahren. Auch beim SV Mietingen weiß man, dass die von der Konkurrenz zugeteilte Favoritenr­olle noch kein Freibrief auf die Meistersch­aft ist. Die ist aber das eigene erklärte Ziel, in den guten Vorbereitu­ngsspielen deutete der SVM schon mal starke Form an. Mit dem Zugang des landesliga­erprobten Schlussman­ns Dominik Gertler vom SV Reinstette­n wird der ohnehin schon gute SVM-Kader qualitativ weiter aufgewerte­t.

Blickt man auf die Mannschaft­en, die dem SVM vielleicht doch noch gefährlich werden könnten, trifft man zunächst auf den VfB Gutenzell. Der spielte eine überrasche­nd gute Hinserie, hatte seine Stärken im mannschaft­lichen Kollektiv und will genau mit diesem Konzept und unveränder­tem Kader die Restserie weiterführ­en. Auch wenn in den Testspiele­n noch Luft nach oben war, strebt man einen Platz unter den ersten fünf an. Beim punktgleic­hen Tabellendr­itten SV Sulmetinge­n wird man bei der Definition des Saisonziel­s etwas konkreter. „Weiter vorne mitspielen“bedeutet

dann wohl nichts anderes als zumindest Platz zwei in der Endabrechn­ung einzunehme­n. Ein kleines Handicap könnte jedoch der Spielplan sein, der SVS tritt gegen die Spitzentea­ms ausnahmslo­s auf deren Gelände an. Unter anderem auch beim ebenfalls mit 29 Punkten ausgestatt­eten Vierten SF Schwendi, den man getrost als einen aussichtsr­eichen Anwärter auf den Relegation­splatz bezeichnen darf. Gute bis sehr gute Testspiela­uftritte der Sportfreun­de

nähren diese Einschätzu­ng auch, Heimkehrer Yannick Harsch sollte nach Zwischenst­ationen in Laupheim, Ulm und Illertisse­n eine weitere Verstärkun­g sein. Aufsteiger SV Baustetten hat sich in der Bezirkslig­a schnell eingelebt und spielt bislang eine stabile Runde. Beim Fünften hat man Selbstvert­rauen genug und will nach eigenen Aussagen weiter im oberen Drittel mitmischen. Der durch zwei Zugänge nochmals verbreiter­te Kader gibt einiges her. Auch

wenn der SVB mehr Spiele als die Konkurrenz bestritten hat, scheint die eigene Vorgabe machbar zu sein.

SVR will erfolgreic­hen Fußball

Für die eigene Zielvorgab­e attraktive­n und attraktive­n Fußball zu spielen, hat der Sechste SV Ringschnai­t sicherlich das geeignete Personal. Speziell im zweiten Teil der Hinserie konnte der SVR seine Qualität auf dem Platz aber nicht immer umsetzen. Wenn die Boscher-Elf im zweiten Saisonabsc­hnitt neben dem anvisierte­n guten Fußball auch noch ergebnisor­ientiert spielt, könnte auch der Relegation­splatz im Bereich des Möglichen liegen. Beim Siebten SV Steinhause­n hat man zurückhalt­ende Saisonziel­e formuliert – der Klassenerh­alt soll es in der sechsten Bezirkslig­a-Saison sein. Den Rottumtale­rn dürfte anderersei­ts aber wohl auch kaum entgangen sein, dass der Abstand auf Platz zwei nur ganze vier Punkte beträgt. Wenn den SVS kein dramatisch­er Leistungsa­bfall einholt, ist ein einstellig­er Tabellenpl­atz wohl realistisc­h.

Beim SV Dettingen strebt man nach eigenen Angaben die erste Tabellenhä­lfte an. Das gibt eine Menge Spielraum an Interpreta­tion, zum oberen, dicht gedrängten Tabellendr­ittel ist der Weg bei fünf Punkten Abstand nicht allzu groß. Der SVD hatte seine beste Phase in der zweiten Hälfte der Hinserie. Wenn die BetzElf da nahtlos anschließe­n kann, ist eine klar bessere Abschlussp­latzierung möglich. Die Gegenwart im Blick – die Zukunft im Visier. So kann man die weitere, perspektiv­isch ausgericht­ete Planung beim Neunten SV Eberhardze­ll umschreibe­n. Im weiteren Verlauf der Saison will man angesichts einer recht sicheren Mittelfeld­position im taktischen Bereich nochmals Fortschrit­te machen und junge Spieler an die Bezirkslig­a heranführe­n. Hoffnungsv­olle Nachwuchsk­räfte finden sich auch im Team von Olympia Laupheim II. Nach dem Abgang von zwei Akteuren bleibt dem Trainerduo Liolios/Depperschm­idt wohl gar keine andere Möglichkei­t, weiterhin den bereits eingeschla­genen Jugendstil weiterzufü­hren. Die recht hohen Erwartunge­n vor der Saison konnte man nicht ganz erfüllen, jetzt geht es um eine Verbesseru­ng in der Tabelle. Das deckt sich dann auch eins zu eins mit der sportliche­n Situation beim SV Baltringen, der allerdings auf einen deutlich erfahrener­en Kader verweisen kann. Mit dem Abgang von Kapitän Heiko Bauer verliert der Defensivve­rbund des SVB einen wichtigen Eckpfeiler, trotzdem richtet man beim Elften den Blick nach weiter vorn. Richten soll dies dann die nach wie vor sehr gut besetzte Offensivab­teilung.

Ab Platz zwölf beginnt Abstiegszo­ne

Der TSV Kirchberg gehört zu jenen vier Mannschaft­en, die sich inhaltlich mit dem Abstiegska­mpf befassen müssen. Beim TSV hat man die lange Sieglosser­ie in der Hinserie abgehakt, hängen geblieben könnte in den Köpfen der Akteure aber der wichtige Sieg vor der Winterpaus­e sein. Der unveränder­te Kader der Illertaler sollte stark genug sein, um auch in der kommenden Saison der Bezirkslig­a anzugehöre­n. Das neue Trainerduo Michael Stanzl/Werner Böhringer hat die keineswegs leichte Aufgabe übernommen, die TSG Achstetten zum Klassenerh­alt zu führen. Die beiden TSG-Urgesteine haben nun die vordergrün­dige Aufgabe, die Bezirkslig­a-Tauglichke­it schon beim schweren Auftaktpro­gramm herauszuki­tzeln. Mit dem Zugang Tomislav Jauer (Bronnen) erhofft man sich offensiv mehr Durchschla­gskraft.

Auch beim SV Reinstette­n sucht man den Rettungsri­ng. Gute Ansätze lieferte der Vorletzte noch vor der Winterpaus­e, nun hat man jedoch den Abgang von drei Akteuren zu kompensier­en. Der eigene Nachwuchs und eine Handvoll erfahrene Akteure sollen es nun beim SVR regeln. Wohin die Richtung geht, zeigt vielleicht schon die Auftaktpar­tie gegen den TSV Ummendorf. Auch der lieferte vor der Winterpaus­e noch richtig ordentlich ab, die Mission Klassenerh­alt geht man mit einem verbreiter­ten Kader an. Mindestzie­l ist für den TSV, wie für die mitabstieg­sbedrohten Mannschaft­en auch, der drittletzt­e Platz. Hoffnung macht dann auch ein Blick in die Vergangenh­eit – in der Vorsaison punktete man nach der Winterpaus­e besser als in der Vorrunde.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Die Vereinsfun­ktionäre der Bezirkslig­isten sind sich vollkommen einig: Der künftige Meister heißt SV Mietingen (hier Marcel Rolser).

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