Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Von leisen und lauten Tönen
Young Chinese Dogs zelebrieren instrumentale Vielfalt
RAVENSBURG - Es kommt nicht so oft vor, dass der Name eines Albums quasi schon das Programm des selbigen verrät. Denn auf „The Quiet & The Storm“(RaR/Motor Entertainment) von den Young Chinese Dogs wogen die einzelnen Songs immer zwischen leise und laut hin und her. Überraschenderweise langweilt dieses Schema auch nach mehrmaligem Hören des Longplayers nicht. Das liegt an dem sehr entspannten und natürlichen Akustiksound der zehn Tracks, die mal mehr nach Indie („I Will“), nach Country („Hey There“) oder Pop pur („Goodbye“) klingen.
Die vierköpfige Formation aus München fährt auch auf ihrem dritten Album sehr gut mit ihrer Regel, dass sie nur solche Instrumente verwendet, die sie auch selber zum Auftritt tragen können. So darf man sich auf die Klänge einer Mandoline, Ukulele, eines Akkordeons und Kinderklaviers freuen – hört man diese doch irgendwie viel zu selten. Das passt ebenso in einen angesagten Musikclub in der Großstadt wie auch unplugged rund um ein loderndes Lagerfeuer.
Die Lyrics stehen dazu im Kontrast, könnte man meinen, handeln sie doch von Abschied und Verlust – dunkle, trübe Emotionen. Doch nimmt das Album den Zuhörer mit auf eine Reise von der Vergangenheit in die Gegenwart und erzählt dabei von Türen, die sich bekanntlich dann öffnen, wenn man den Mut findet, andere zu schließen – Zeichen der Hoffnung. Frontfrau Birte Hanusrichter und Oliver Anders Hendriksson, die alle Songs selbst geschrieben und produziert haben, gelingt es auch hier Gegensätze zu einem Einklang zu vereinen.
Anspieltipps: „Hey There“, „As Long As I Can Sing“, „Better Days“und „This Is All“.