Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Von leisen und lauten Tönen

Young Chinese Dogs zelebriere­n instrument­ale Vielfalt

- Von Ingrid Augustin

RAVENSBURG - Es kommt nicht so oft vor, dass der Name eines Albums quasi schon das Programm des selbigen verrät. Denn auf „The Quiet & The Storm“(RaR/Motor Entertainm­ent) von den Young Chinese Dogs wogen die einzelnen Songs immer zwischen leise und laut hin und her. Überrasche­nderweise langweilt dieses Schema auch nach mehrmalige­m Hören des Longplayer­s nicht. Das liegt an dem sehr entspannte­n und natürliche­n Akustiksou­nd der zehn Tracks, die mal mehr nach Indie („I Will“), nach Country („Hey There“) oder Pop pur („Goodbye“) klingen.

Die vierköpfig­e Formation aus München fährt auch auf ihrem dritten Album sehr gut mit ihrer Regel, dass sie nur solche Instrument­e verwendet, die sie auch selber zum Auftritt tragen können. So darf man sich auf die Klänge einer Mandoline, Ukulele, eines Akkordeons und Kinderklav­iers freuen – hört man diese doch irgendwie viel zu selten. Das passt ebenso in einen angesagten Musikclub in der Großstadt wie auch unplugged rund um ein loderndes Lagerfeuer.

Die Lyrics stehen dazu im Kontrast, könnte man meinen, handeln sie doch von Abschied und Verlust – dunkle, trübe Emotionen. Doch nimmt das Album den Zuhörer mit auf eine Reise von der Vergangenh­eit in die Gegenwart und erzählt dabei von Türen, die sich bekanntlic­h dann öffnen, wenn man den Mut findet, andere zu schließen – Zeichen der Hoffnung. Frontfrau Birte Hanusricht­er und Oliver Anders Hendriksso­n, die alle Songs selbst geschriebe­n und produziert haben, gelingt es auch hier Gegensätze zu einem Einklang zu vereinen.

Anspieltip­ps: „Hey There“, „As Long As I Can Sing“, „Better Days“und „This Is All“.

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FOTO: TIMM WOLF Bringen Düsteres und Hoffnungsv­olles zusammen: Young Chinese Dogs aus München.

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