Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Polizeinachwuchs legt Diensteid ab
195 Polizeimeisteranwärter starten in Biberach ihre Berufslaufbahn
BIBERACH (gem) - 195 Polizeimeisteranwärter (122 Männer, 73 Frauen) aus den Polizeihochschulstandorten Biberach und Herrenberg haben am Freitag in Biberach ihren Diensteid abgelegt. Vertreter von Polizei, Politik und Kirche bestärkten die jungen Menschen darin, einen guten und wertvollen Beruf ergriffen zu haben.
„Ich beglückwünsche Sie zu Ihrer Berufswahl“, sagte Guido Mebold, Leiter des Institutsbereichs Ausbildung, zu den angehenden Polizisten am Beginn der Feierstunde in der Sporthalle der Hochschule für Polizei. Der heutige Tag sei einer der wichtigsten in ihrer noch jungen Berufskarriere, richtete Polizeimeisteranwärterin Aleksandra Klatt die Worte an ihre Mitschüler. Allen Eltern der jungen Polizisten, die sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder machen, sagte Staatssekretär Wilfried Klenk: „Wir investieren viele Millionen Euro in die Sicherheit unserer Polizisten und werden damit auch nicht nachlassen.“Der Polizeiberuf sei spannend, biete eine Vielfalt an Tätigkeiten „und Sie tun etwas Gutes, denn Sie helfen Menschen und schützen unsere Gesellschaft“, so Klenk. Der Nachwuchs sei wichtig, weil viele ältere Polizeibeamte in den kommenden Jahren in Ruhestand gingen. Klenk appellierte an die Vorbildfunktion, die man als Polizist habe. „Selbst wenn Sie die Uniform nach Ihrem Dienst ablegen, werden Sie auch privat immer der Polizist, die Polizistin bleiben.“Daran sollten die jungen Beamten bei ihrem Verhalten auf Partys oder beim nächsten Foto, das sie auf Instagram posten, immer denken. „Sie haben mit Ihrem Verhalten direkten Einfluss auf das Image der Polizei“, sagte Klenk zu den angehenden Polizisten.
Polizeiseelsorger Hubert Liebhardt riet den Polizeimeisteranwärtern, bei aller Professionalität, die sie in ihrem Dienst brauchen, auch die Emotionalität und die Menschlichkeit nicht zu vergessen: „Sie sind nicht nur Vollstrecker von Recht und Ordnung, sondern auch Träger eines gerechten und fairen Umgangs mit jeder Person.“Die Polizeiausbildung diene auch dazu, als Persönlichkeit zu wachsen.
Dass ihre bisherige Ausbildung seit März hart und fordernd war, aber auch viele gemeinschaftsstiftende und lustige Erlebnisse mit sich gebracht hat, darüber berichteten die Polizeimeisteranwärter Ilenia Maria Speck, Sofie Erath und Mario Kösler. „Auch Polizisten sind normale Menschen, denen Fehler und Ordnungswidrigkeiten passieren“, meinte Sofie Erath mit einem Augenzwinkern. Anschließend sprachen die jungen Polizisten ihren Diensteid und es erklang die Nationalhymne, gespielt vom Landespolizeiorchester unter der Leitung von Stefan R. Halder. Die Musiker sorgten für eine mitreißende und professionelle Umrahmung.