Schwäbische Zeitung (Laupheim)
3,7 Millionen für die Nordwesttangente
Land sagt hohen Zuschuss zu – Im Jahr 2021 soll Baubeginn sein.
LAUPHEIM - Das Land Baden-Württemberg unterstützt den Bau der Nordwesttangente in Laupheim mit 3,67 Millionen Euro. Das teilte der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger am Montag mit.
Der Landkreis Biberach, der die Querspange zwischen der Ulmer Straße und der B 30 zusammen mit der Stadt Laupheim baut, hatte Fördermittel aus dem vom Bund gespeisten LGVFG-Programm (Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) beantragt. Dass jetzt 3,67 Millionen Euro bewilligt wurden, sei eine „sehr erfreuliche“Nachricht aus Stuttgart, freut sich Landrat Heiko Schmid. Dem pflichtet Laupheims OB Gerold Rechle bei: Im Rathaus wie auch im Landratsamt habe man den Bescheid herbeigesehnt, sagte er der „Schwäbischen Zeitung“. „Das ist der Startschuss für alles Weitere.“Ohne die Förderzusage „wäre es im Moment nicht möglich, weiter seriös zu planen“; sie sei mit Blick auf die Kosten eine Grund-voraussetzung, um die Nordwesttangente angehen zu können.
Knapp 1000 Meter Neubaustrecke Die geplante Verbindungsstraße soll von der Einmündung der Kreisstraße Bronnen-Laupheim (K 7519) in die Ulmer Straße (L 265) zur B 30 laufen, diese mithilfe eines Brückenbauwerks überqueren und den Verkehr aus Richtung Bronnen und aus den Wohngebieten Bronner Berg Nord und Ringelhausen gebündelt zur Anschlussstelle Laupheim-Mitte und in Richtung Ehingen (L 259) ableiten. Die Neubaustrecke misst knapp einen Kilometer. Experten versprechen sich davon eine deutliche Entlastung der Ehinger und der Ulmer Straße, am Verkehrsknoten bei der Leonhardskapelle um mehr als 50 Prozent.
Der Landkreis hatte 2016 ein Ingenieurbüro beauftragt, mögliche Trassen für die neue Straße zu untersuchen. Die jetzt angestrebte Variante mit Brücke soll nach aktuellen Berechnungen rund acht Millionen Euro kosten; davon fließt gut eine Million in den erforderlichen Grunderwerb.
Alternativ prüften die Planer eine Unterführung der B 30, doch war diese Option schnell vom Tisch. Dafür hätte es wegen des oberflächennah fließenden Grundwassers in dem Gebiet eine 500 Meter lange Grundwasserwanne gebraucht, die Baukosten wären auf 17 Millionen Euro geklettert.
Ergebnis bis zur Sommerpause
Die nach Abzug des Zuschusses verbleibenden Kosten von rund 4,3 Millionen Euro wollen die Stadt und der Landkreis untereinander aufteilen. Nach welchem Schlüssel, darüber wird derzeit verhandelt. Das Ergebnis will Landrat Schmid noch vor der kommunalpolitischen Sommerpause dem Kreistag zur Beschlussfassung vorlegen und dann auch über die Kostenentwicklung und den Bauzeitenplan informieren. „Nach heutigem Kenntnisstand gehen wir davon aus, dass wir Ende 2019 die Straßenplanung abgeschlossen haben“, sagte Schmid am Montag der SZ. „Dann braucht es einen Bebauungsplan durch die Stadt. Mit dem Baubeginn rechnen wir in 2021 und gehen von einer zweijährigen Bauzeit aus.“
Die Nordwesttangente entlaste den Verkehrsknoten Ulmer/Ehinger Straße und sei wichtig für die Erschließung des Gewerbegebiets „Nord“, und zwar nördlich und südlich der geplanten Trasse, sagt Gerold Rechle. An dieser Wertigkeit für Laupheim solle sich der Kostenschlüssel orientieren.