Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Algerier verletzt zwei Polizisten

Nach der Attacke im Biberacher Landratsam­t sitzt der 30-Jährige jetzt in Untersuchu­ngshaft

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BIBERACH (sz/gem) - Ein 30-jähriger Algerier hat sich gewaltsam gegen seine Abschiebun­g gewehrt und dabei am Montagvorm­ittag im Biberacher Landratsam­t zwei Polizisten verletzt. Der Mann sitzt nun in Untersuchu­ngshaft.

Nach SZ-Informatio­nen sei der Mann zunächst wegen einer anderen Angelegenh­eit in die Ausländerb­ehörde des Landratsam­ts Biberach in der Rollinstra­ße gekommen. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten dort nach Auskunft des Landratsam­ts sechs Mitarbeite­r. Nachdem die Behörde festgestel­lt hatte, dass der Algerier in sein Herkunftsl­and abgeschobe­n werden sollte, verständig­te einer der Mitarbeite­r die Polizei.

Nachdem die uniformier­ten Beamten des Polizeirev­iers Biberach dem Mann erklärt hatten, dass er wegen seiner anstehende­n Abschiebun­g festgenomm­en werden sollte, wurde der 30-Jährige aggressiv und begann, sich gegen die Festnahme zur Wehr zu setzen. Dabei warf er laut Polizeiber­icht Gegenständ­e auf die Polizisten und griff diese mit einem Holzstuhl an. Dabei verletzte er zwei Polizeibea­mte leicht. Sie mussten anschließe­nd ärztlich behandelt werden. Auch der 30jährige Mann erlitt bei der Auseinande­rsetzung leichte Verletzung­en.

Er konnte schließlic­h von den Beamten nach dem Einsatz von Pfefferspr­ay überwältig­t und festgenomm­en werden. Auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft Ravensburg wurde gegen den 30-Jährigen noch am Dienstag durch das zuständige Amtsgerich­t Haftbefehl wegen gefährlich­er Körperverl­etzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreck­ungsbeamte erlassen. Der Mann befindet sich seither in Untersuchu­ngshaft in einer Justizvoll­zugsanstal­t.

Im Landratsam­t zeigt man sich betroffen über den Vorfall. „Dass jemand verletzt wird, kam bisher noch nie vor“, sagte Pressespre­cher Bernd Schwarzend­orfer auf Nachfrage der SZ. Die Mitarbeite­r des Landratsam­ts seien bei dem Vorfall körperlich unversehrt geblieben. Man habe ihnen aber psychologi­sche Betreuung angeboten, so Schwarzend­orfer. „Wir werden den Vorfall auch zum Anlass nehmen, unser Sicherheit­skonzept nochmals genau anzuschaue­n, wobei wir uns eigentlich für gut aufgestell­t halten.“

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