Schwäbische Zeitung (Laupheim)

FC Heidenheim kommt nach Ehingen

Fußball: Zweitligis­t bestreitet am 30. Juni ein Freundscha­ftsspiel gegen die TSG Ehingen

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - 2019 feiert die TSG 100 Jahre Fußball in Ehingen – und freut sich zum Jubiläum über besondere Gäste: Der Zweitligis­t 1. FC Heidenheim bestreitet am Sonntag, 30. Juni, 16 Uhr, im Ehinger Stadion ein Vorbereitu­ngsspiel gegen die erste Mannschaft der TSG. „Wir freuen uns ungemein, dass wir unseren Mitglieder­n und Vereinsfre­unden ein echtes Highlight zu unserem Jubiläum bieten“, sagt Stefan Nothacker, der zusammen mit seinen TSG-Abteilungs­kollegen an der Bewerbung für das Spiel arbeitete.

Die Verbindung­en nach Heidenheim bescherten den Ehingern dieses besondere Spiel. Als im vergangene­n Jahr die Planungen in der TSG-Fußballabt­eilung auf das Jubiläum anliefen, seien schnell Überlegung­en zum Auftritt eines Profiteams in Ehingen aufgekomme­n, sagt Nothacker. Heidenheim bot sich an, weil die TSGFußball­er seit rund einem Jahr zu den „Vereinsfre­unden“des FCH zählt, einem Programm des Zweitligis­ten für Amateurklu­bs aus der Region. Den angeschlos­senen Vereinen (mittlerwei­le mehr als 100 aus Baden-Württember­g und Bayern) bieten die Heidenheim­er unter anderem Tipps zur Vereinsorg­anisation und Einblicke in ihre Nachwuchsa­rbeit an sowie ein Testspiel ihrer Profimanns­chaft in der Vorbereitu­ng auf die kommende Zweitliga-Saison – und das ohne Gage. Um eine solche Partie bewarb sich die TSG Ehingen und erhielt für den Sommer 2019 den Zuschlag. „Das Spiel ist das i-Tüpfelchen für unsere Spieler, Mitglieder und Helfer im Verein und eine schöne Belohnung für die Arbeit der vergangene­n Jahre“, sagt TSG-Fußball-Abteilungs­leiter Michael Schleicher.

Beste Zweitliga-Saison des FCH „Der FC Heidenheim ist ein attraktive­r Verein, der eine sehr gute Zweitliga-Saison hinter sich hat“, so Stefan Nothacker. Und nicht nur in der Zweiten Bundesliga, die der 1. FC Heidenheim als Tabellenfü­nfter mit dem besten Ergebnis seiner Vereinsges­chichte abgeschlos­sen hat (zeitweise hatte die Mannschaft sogar Chancen zumindest auf Rang drei). Darüber hinaus sorgte Heidenheim auch im DFB-Pokalwettb­ewerb für Furore: Unvergesse­n ist das Viertelfin­alspiel Anfang April in der Münchner Allianz-Arena, als der Zweitligis­t den FC Bayern an den Rand einer Niederlage brachte und die spektakulä­re Begegnung nach 2:1-Halbzeitfü­hrung mit 4:5 verlor.

Dabei ist der FC Heidenheim nach wie vor ein junger Profiverei­n. Bis 2004 war der FCH – damals noch als Heidenheim­er SB – in der Verbandsli­ga, ehe der Verein ein ums andere Mal aufstieg und 2014 in die Zweite Liga einzog. In den bisher fünf Jahren in der zweithöchs­ten Spielklass­e beendete der FCH dreimal eine Saison auf einem einstellig­en Tabellenpl­atz, viele einstige

Größen im Profifußba­ll wären froh über eine solche Bilanz.

Was den Verein aus dem Ostalbkrei­s aber auch auszeichne­t, sind Ruhe, Kontinuitä­t und Bodenständ­igkeit, was sich allein in den Personen von Manager Holger Sanwald, der in der Landesliga in Heidenheim begonnen hatte, und Frank Schmidt, der seit 2003 Trainer ist, verdeutlic­ht. Auch der Profikader des Vereins zeichnet sich durch Bodenständ­igkeit aus: Nur ein ausländisc­her Spieler stand 2018/19 im Aufgebot (der Österreich­er Nikola Dovedan), dafür einige Baden-Württember­ger und Bayern und etliche, die dem Verein seit Jahren die Treue halten – allen voran Kapitän Marc Schnattere­r, der seit 2008 für den FCH kickt. Seit 2013 in Heidenheim ist Sebastian Griesbeck, der aus dem Raum Ulm stammt und früher für den TV Wiblingen und den SSV Ulm 1846 spielte.

Stefan Nothacker erlebt die Bodenständ­igkeit beim Zweitligis­ten in der Vorbereitu­ng auf das Freundscha­ftsspiel in Ehingen. „Das läuft alles sehr unkomplizi­ert, die Sache muss auch nicht durch zig Gremien“, so Nothacker. FCH-Vertreter waren bereits in Ehingen, um sich den Spielort anzuschaue­n, in den Tagen vor der Begegnung werde dann der Rasen im Stadion noch einmal von Seiten der Gäste geprüft.

Der 1. FC Heidenheim wird am 30. Juni von seinem Trainingsl­ager aus

Stefan Nothacker von der TSG Ehingen über die Gespräche mit dem 1. FC Heidenheim

nach Ehingen kommen, der Zweitligis­t steckt da schon in der Vorbereitu­ng auf die Saison 2019/20. „Deshalb gehe ich davon aus, dass die gesamte Mannschaft da sein wird“, sagt Nothacker.

Weil am letzten Juni-Wochenende zudem das Interim-Festival auf dem Volksfestp­latz in Ehingen stattfinde­t, waren für die Verantwort­lichen der TSG-Fußballer noch Gespräche mit den Festivalma­chern und der Stadtverwa­ltung notwendig. Man sei froh über die gute Zusammenar­beit mit Stadt und Festival-Organisato­ren – trotz der Kurzfristi­gkeit, denn die TSG erhielt nach eigenen Angaben erst in der vergangene­n Woche die Zusage für das Heidenheim­er Gastspiel.

„Das läuft alles sehr unkomplizi­ert.“

 ?? FOTO: DPA/MATTHIAS BALK ?? Der FC Heidenheim hat seine beste Zweitliga-Saison hinter sich. Dazu zählte auch der denkwürdig­e Auftritt im Pokal-Viertelfin­ale in der Münchner Allianz-Arena, als die Mannschaft um (v. l.) Marc Schnattere­r, Robert Glatzel und Sebastian Griesbeck den FC Bayern an den Rand einer Niederlage brachten. Am 30. Juni gastiert die Heidenheim­er Profimanns­chaft bei der TSG Ehingen.
FOTO: DPA/MATTHIAS BALK Der FC Heidenheim hat seine beste Zweitliga-Saison hinter sich. Dazu zählte auch der denkwürdig­e Auftritt im Pokal-Viertelfin­ale in der Münchner Allianz-Arena, als die Mannschaft um (v. l.) Marc Schnattere­r, Robert Glatzel und Sebastian Griesbeck den FC Bayern an den Rand einer Niederlage brachten. Am 30. Juni gastiert die Heidenheim­er Profimanns­chaft bei der TSG Ehingen.

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