Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mission erfüllt
Fußballer des TSV Berg kehren in die Verbandsliga zurück
RAVENSBURG - Der Druck war groß, die Erleichterung ist es jetzt auch. Die Fußballer des TSV Berg kehren nach zwei Jahren in der Landesliga in die Verbandsliga zurück. Im Vorjahr war der teure Kader noch in der Relegation gescheitert, noch einmal verstärkt stürmte der TSV in dieser Saison durch die Liga – mit vereinzelten Schwächen. Drei Spieltage vor dem Saisonende steht die Meisterschaft fest.
Wie lautete der Auftrag an die Berger Fußballer?
Ganz klar: Das Einzige, was im Ravensburger Vorort zählte, war die Meisterschaft und der Aufstieg in die Verbandsliga. Nach dem bitteren Abstieg in die Landesliga in der Saison 2016/17 wollten die Berger schon in der vergangenen Saison zurück in die Verbandsliga. Die Meisterschaft musste der TSV allerdings dem FV Olympia Laupheim überlassen, im Relegationshalbfinale verlor Berg mit 0:1 nach Verlängerung gegen den FV Löchgau. Ein zweites Scheitern musste – auch aus finanzieller Sicht – vermieden werden. Der Druck war also extrem hoch. „Die Saison hat viel Kraft gekostet“, gab Trainer Oliver Ofentausek am Sonntag zu, als der Aufstieg feststand. „Seit dem ersten Spieltag hatten wir den extremen Druck.“
Wie lief die Saison?
In Summe stark und meisterschaftswürdig. Allerdings begann die Spielzeit mit einer großen Enttäuschung. Am ersten Spieltag verlor der TSV beim VfB Friedrichshafen mit 1:2. „Der Druck stieg gleich noch mehr an“, sagt Ofentausek. Am dritten Spieltag gab es nur ein 1:1 beim SV Ochsenhausen. Doch dann legte Berg los: 5:2 gegen Straßberg, 8:0 in Balingen, 9:1 gegen Mengen, 6:0 in Altheim – mit elf Siegen in Folge setzte sich Berg an die Tabellenspitze. Zur Winterpause hatte der Topfavorit vier Punkte Vorsprung auf Biberach, sieben Punkte auf Friedrichshafen und neun auf Weiler.
Wie lief die Rückrunde?
Berg tat sich in vielen Spielen schwer. Gegen Kehlen gab es zu Hause ein unnötiges 1:1, gegen den VfB ein 0:0. In Straßberg und gegen Leutkirch gewann die fußballerisch klar dominierende Mannschaft jeweils nur mit 1:0. „Wenn du Meister werden willst, musst du solche Spiele gewinnen“, sagte Ofentausek mehrfach. „Im Vorjahr hätten wir die Spiele vielleicht verloren.“
Was war die Stärke der Berger? Trainer Ofentausek hat es geschafft, alle Spieler bei Laune zu halten – auch die, die auf der Bank saßen und nicht so viel gespielt haben wie erhofft. Der TSV ließ sich auch durch die kleinen Rückschläge nicht aus der Bahn werfen. „Die Mannschaft ist immer gierig gewesen“, lobt Ofentausek. „Sie ist – auch von mir – teilweise hart kritisiert worden. Die Spieler haben dann bewiesen, dass sie zurecht da oben stehen.“Dazu präsentierten sich die Berger ausgeglichen. Andreas Kalteis und Vlad Munteanu schossen bisher zwölf Saisontore, Jan Biggel und David Brielmayer zehn. Dazu konnte sich der TSV vor allem auf einen Spieler verlassen: Dan Constantinescu. Der Rumäne ist nicht nur der Abwehrchef, sondern mit seiner Technik und seiner Spielintelligenz der Führungsspieler des TSV – ein absoluter Ausnahmespieler in der Landesliga.
Wo besteht Bedarf ?
Berg will in der Verbandsliga nicht nur um den Klassenerhalt mitspielen, sondern gleich eine bessere Rolle in der höchsten württembergischen Spielklasse einnehmen. Dazu muss sich das Team von Ofentausek vor allem in der Verteidigung besser aufstellen. Christian Hepp wird den Verein verlassen, ein zweiter komplett verlässlicher Innenverteidiger neben Constantinescu fehlt. Ein Stürmer, ein echter Knipser, fehlt ebenfalls.