Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Reparieren statt schieben

Die richtige Pflege und im Ernstfall das passende Werkzeug griffberei­t: Fahrradpro­fi erklärt, worauf es ankommt

- Von Linda Egger

MECKENBEUR­EN - Ein kleiner Riss durch ein Stück Hopfendrah­t auf der Straße genügt und die Luft verabschie­det sich mit einem leisen Zischen aus dem Fahrradrei­fen. „Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt“, besagt zwar eine bekannte Redewendun­g. Doch einen Reifenscha­den kann auch jeder selbst unterwegs reparieren, findet Dennis Schelkle. Er ist Werkstattl­eiter beim Fahrradges­chäft Saikls in Meckenbeur­en.

Auch die diesjährig­en Teilnehmer des Radsportpr­ogramms „Move“lernen in einem Workshop, wie sie bei einem platten Reifen Abhilfe schaffen können und wie sie ihr Rennrad optimal in Schuss halten.

Mit einem kleinen Metallteil hebelt Dennis Schelkle den Reifen ein kleines Stück von der Felge weg und zieht mit zwei Fingern vorsichtig den Schlauch hervor. „Dafür sollte man immer einen Ersatz dabei haben“, sagt er. Dieser wird dann im Falle eines Reifenscha­dens ausgewechs­elt und aufgepumpt.

„Das bekommt jeder hin, man muss es nur einmal üben“, betont der Fahrradmec­haniker. Bei kleineren Schäden sei der Schlauchwe­chsel oft auch gar nicht nötig, diese ließen sich auch mit Flickwerkz­eug beheben. Dennoch rät er, vor jeder Fahrt den Reifen auf Schäden zu überprüfen und den Luftdruck zu messen.

Der Dampfstrah­ler ist tabu

Denn bleibt ein Riss unbemerkt, kann es passieren, dass der Reifen während der Fahrt aufgrund des hohen Luftdrucks platzt – „gerade beim Rennrad, wo man auch mal mit höheren Geschwindi­gkeiten unterwegs ist, kann das gefährlich werden“, so Schelkle.

Umso wichtiger sei es, dass alles gut in Schuss gehalten wird – schließlic­h gibt es beim Fahrrad keinen TÜV wie beim Auto. Vor jeder zweiten Fahrt sollte beispielsw­eise die Kette geölt werden, rät Schelkle. Auch die Gangschalt­ung kann Verschleiß­erscheinun­gen haben und sollte idealerwei­se einmal im Jahr gewechselt werden, erklärt der Werkstattl­eiter. „Alles, was beweglich ist und ein Gelenk hat, sollte sauber gehalten werden“, fügt er hinzu. Allerdings auf keinen Fall mit dem Dampfstrah­ler, der Kratzer und Schäden am geliebten Drahtesel verursache­n kann. Lieber mit Wasser und Lappen, lautet die Regel.

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FOTO: LINDA EGGER Einen Reifen wechseln kann jeder, ist Fahrrad-Mechaniker Dennis Schelkle überzeugt.
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