Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Hoffmeister-Kraut wirft Finanzminister Scholz Realitätsverweigerung vor
RAVENSBURG (ben) Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin
Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) wirft Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) in der Debatte um Steuererleichterungen für Unternehmen Realitätsverweigerung vor. „Herr Scholz will offensichtlich nicht zur Kenntnis nehmen, dass Deutschland im internationalen Wettbewerb längst zum Hochsteuerland geworden ist“, sagte HoffmeisterKraut der „Schwäbischen Zeitung“. Der SPD-Politiker hatte sich am Dienstag gegen rasche Steuersenkungen zur Stützung der Wirtschaft ausgesprochen.
Hoffmeister-Kraut warnte, dass angesichts der Rahmenbedingungen Unternehmen künftig vermehrt Jobs ins Ausland verlagern und Investitionen entfallen könnten. Die Unternehmen klagten nach Angaben der CDU-Politikerin über hohe Lohnnebenkosten, steigende Energiepreise und ausufernde Bürokratie, während sich die Wachstumsmärkte
Neuer Daimler-Chef mahnt Veränderungen an
STUTTGART (dpa) - Der neue Daimler-Chef Ola Källenius hat die Beschäftigten des Autobauers zu seinem Amtsantritt per Audiobotschaft auf den künftigen Kurs eingeschworen. „Wir müssen uns verändern – ohne zu vergessen, wer wir sind und was unsere Kunden und Aktionäre von uns erwarten“, heißt es in der Nachricht, die nach Angaben von Daimler am Donnerstagmorgen unter anderem über die Messenger-App Threema an die Mitarbeiter verschickt wurde. Källenius hatte den Vorstandsvorsitz am Mittwoch offiziell von Dieter Zetsche übernommen.
Dieselbußgeld für Bosch beträgt 90 Millionen Euro
STUTTGART (dpa) - Auch der Autozulieferer Bosch muss im Zuge des VW-Dieselskandals ein Bußgeld zahlen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat dem Unternehmen eine Summe in Höhe von 90 Millionen Euro aufgebrummt. Das teilte die Behörde am Donnerstag in Stuttgart mit. Damit fällt die Zahlung deutlich niedriger aus als etwa bei Volkswagen und den Töchtern Audi und Porsche, die zusammen Bußgelder von mehr als zwei Milliarden Euro zahlen mussten.
Huawei könnte 2019 eigenes Betriebssystem fertig haben
PEKING (AFP) - Der chinesische Huawei-Konzern könnte noch in diesem Jahr sein eigenes Betriebssystem für Smartphones und Laptops auf den Markt bringen und damit die Sanktionen aus den USA umgehen. Das sagte Huawei-Manager Richard Yu dem US-Sender CNBC. Noch sei Huawei unter anderem dem Android-System von Google verpflichtet. „Aber wenn wir das nicht benutzen können, wird Huawei Plan B angehen und ein eigenes Betriebssystem nutzen.“ immer stärker in Richtung China verlagerten. Gleichzeitig sähen sich die Unternehmen mit den Herausforderungen der digitalen und mobilen Transformation konfrontiert, die Milliardeninvestitionen in Forschung und Entwicklung erforderten, um im weltweiten Wettbewerb auch künftig mithalten zu können. „Wer all diese ernst zu nehmenden Entwicklungen nicht zur Kenntnis nehmen will, hat ganz offensichtlich den Schuss noch nicht gehört“, sagte HoffmeisterKraut weiter.
Die letzte große Unternehmenssteuerreform in Deutschland sei über zehn Jahre her. „Wir brauchen mutige und weitreichende Investitionen. Stattdessen müssen deutsche Unternehmen aber feststellen, dass ihre Konkurrenten im internationalen Wettbewerb immer weniger Steuern bezahlen müssen“, sagte Hoffmeister-Kraut mit Blick auf Frankreich, die USA, Großbritannien und Österreich.
Mehr Firmen melden sinkende Nachfrage
STUTTGART (dpa) - Die Stimmung der Unternehmen im Südwesten trübt sich ein. In einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammern im Land meldeten mehr Unternehmen sinkende Auftragseingänge. Das teilte der BadenWürttembergische Industrie- und Handelskammertag am Donnerstag mit. Befragt wurden rund 3600 Unternehmen im Land. Nur noch 27 Prozent verzeichneten demnach eine wachsende Nachfrage – zwei Prozentpunkte weniger als zu Jahresbeginn. Bei weniger als der Hälfte bewegen sich die Auftragseingänge auf Vorjahresniveau. Der Anteil der Firmen, deren Auftragseingänge sinken, stieg hingegen um acht Prozentpunkte auf 24 Prozent.
Altmaier fordert Fairness auf „Neuer Seidenstraße“
FRIEDRICHSHAFEN (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hält eine Zusammenarbeit zwischen Europa und China bei dessen Milliardenprojekt einer „Neuen Seidenstraße“für denkbar. Eine Voraussetzung dafür wäre allerdings, dass die chinesische Strategie nicht dazu führt, „dass Infrastruktur entsteht, die als Einbahnstraße benutzt wird“, sagte Altmaier am Donnerstag bei der 11. Nationalen Maritimen Konferenz in Friedrichshafen am Bodensee.
Flixtrain fährt nun auch zwischen Berlin und Köln
BERLIN (dpa) - Der junge Fernzuganbieter Flixtrain hat seine dritte Verbindung in Deutschland in Betrieb genommen und bereitet den Schritt ins Ausland vor. Ein Zug des kleinen Konkurrenten der Deutschen Bahn verließ am Donnerstag Berlin in Richtung Köln. „So entsteht das erste private Fernzugnetz der Bundesrepublik“, teilte das Unternehmen mit.