Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Wolfgang Späth startet als Amtsverweser
Einstimmiger Beschluss des Gemeinderats – Hintergrund ist ein Einspruch gegen die Bürgermeisterwahl
SCHWENDI – Mit Wirkung vom 1. Juni wird Wolfgang Späth als Amtsverweser die Bürgermeister-Geschäfte in der Gemeinde Schwendi übernehmen. Der 43-jährige Diplom-Verwaltungswirt hat die Bürgermeisterwahl am 24. März zwar mit 65,4 Prozent der Stimmen gewonnen. Allerdings hat ein Bürger gegen die Gültigkeit dieser Wahl beim Kommunal- und Prüfungsamt des Landratsamts Biberach Einspruch eingelegt. Eine Entscheidung hierüber, die auch an Fristen gebunden ist, ist noch nicht gefallen.
Noch-Bürgermeister Günther Karremann hätte nach den Paragrafen der Gemeindeordnung die Amtsgeschäfte vorübergehend weiterführen können. „Weil ich nicht weiß, wie lange das geht, will ich das meinem Nachfolger und auch mir nicht antun“, sagte Karremann. Deshalb hat sich der Schwendier Gemeinderat am Freitagabend zu einer außerordentlichen öffentlichen Sitzung getroffen, um über einen Amtsverweser zu befinden.
In offener Abstimmung wählten die 14 anwesenden Räte und Bürgermeister Karremann einstimmig Wolfgang Späth zum Amtsverweser. Die entsprechende Ernennungsurkunde hatte der erste BürgermeisterStellvertreter Gerhard Maurer unterschrieben. Dies war formal notwendig, weil Karremann mit Beginn der Amtsverwesertätigkeit nicht mehr im Amt ist. Maurer überreichte die Urkunde, hieß Späth in Schwendi willkommen und wünschte ihm einen guten Start.
Er nehme die Wahl an, sagte Wolfgang Späth, gefolgt vom Beifall der Räte. „Jetzt fange ich eben mit dem Amtsverweser an“, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht und bedankte sich für das Vertrauen des Gemeinderats.
Als Amtsverweser hat Späth alle Rechte und Pflichten eines Bürgermeisters. Allerdings hat er bei Abstimmungen im Gemeinderat kein Stimmrecht.