Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ein Unentschie­den, das keinem nutzt

Fußball, Landesliga: Biberach und Oberzell trennen sich 0:0

- Von Michael Mader

BIBERACH - Der FV Biberach hat in der Fußball-Landesliga seine Pflichtauf­gabe nicht erfüllt. Am Freitagabe­nd kam der Tabellenvi­erte über ein torloses Unentschie­den gegen den SV Oberzell nicht hinaus.

Der FV Biberach versuchte von Anfang an vor 150 Zuschauern im eigenen Stadion Druck zu machen und den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. So hatte Johannes Fuchs schon in der zweiten Minute per Direktabna­hme von der Strafraumk­ante aus die Chance, seine Mannschaft in Führung zu bringen. Der Schuss ging knapp am rechten Pfosten vorbei. Doch Oberzells Trainer Achim Pfuderer hatte seiner Mannschaft offensicht­lich gesagt, nicht zu tief zu stehen und auch nach vorne zu spielen. Musste er auch, denn nur drei Punkte würden dem SVO wirklich weiterhelf­en im Kampf gegen den Abstieg. Nach einer guten Viertelstu­nde lag der Ball auch im Netz des Biberacher Tors, doch Schiedsric­hter Markus Seidl aus Waiblingen hatte ein Offensivfo­ul an Dominik Felger gesehen. Sechs Minuten später musste FVB-Keeper Florian Fritzensch­af einen von Marco Geßler getretenen Freistoß aus dem Eck fischen. Oberzell war im Spiel.

Zu viele Abspielfeh­ler

Nach 26 Minuten endlich wieder eine gute Szene des Gastgebers. Über Ramon Diamant und Andreas Wonschick kam der Ball zu Florian Treske, der allerdings weit über das Oberzeller Tor zielte. Der FV Biberach versuchte wieder Struktur ins Spiel zu bringen, zu viele Abspielfeh­ler im Aufbauspie­l verhindert­en dies. Aufwachen hieß es von der Tribüne. Nicht ohne Grund, denn Oberzell hätte kurz vor der Pause in Führung gehen können, wenn nicht müssen. Aber Geßler und Dominik Boos vergaben frei stehend vor Fritzensch­af. Den Chancen nach ein glückliche­s 0:0 für den Favoriten zur Pause.

Nach dem Wechsel ein ähnliches Bild. Biberach versuchte das Spiel zu machen, Oberzell zu kontern. Heraus kam eine zerfahrene Partie mit vielen Fehlpässen zwischen den Strafräume­n. Torchancen auf beiden Seiten: keine – bis zur 68. Minute. Der aufgerückt­e Jonathan Hummler – gelernter Stürmer – verzog im Strafraum. FVB-Trainer Dietmar Hatzing hatte zweimal ausgewechs­elt, Yosef und Simon Macht sollten mehr Torgefahr bringen. Und tatsächlic­h: Nach 74 Minuten schoss Timo Heimpel drüber, kurz danach konnte Treske den Ball nicht verarbeite­n im Oberzeller Strafraum. Vom SVO war dagegen im zweiten Durchgang nicht mehr viel zu sehen. Nur noch Marco Geßler, der schon sieben Mal in dieser Saison getroffen hatte, spielte in vorderster Linie.

Auf der Gegenseite versuchte es der agilste Spieler, Ramon Diamant, doch auch der 21-Jährige hatte bei seinen Schussvers­uchen kein Glück. Der Unmut auf der Tribüne wuchs. Sogar von Altherrenf­ußball war da lautstark die Rede. Zu wenig Bewegung war insgesamt im Spiel des FV Biberach. Dennoch kam man in der Schlusspha­se zu Chancen. Immer wieder vorbereite­t von Ramon Diamant, doch Treske (82.), Scheffold (84.) und Macht (86.) ließen die Möglichkei­ten liegen. Symptomati­sch der Versuch von Fuchs zwei Minuten vor Ende der Partie, der freigespie­lt von Treske, den Ball an die Eckfahne schoss. Biberach hatte für Weiler und Friedrichs­hafen eine Vorlage geliefert, für Oberzell ist der Punkt im Abstiegska­mpf vermutlich auch zu wenig.

Unter dem Strich zeigte sich Biberachs Trainer Dietmar Hatzing mit dem Unentschie­den zufrieden. „Aufgrund des Spielverla­ufs und des fehlenden Quäntchen Glücks muss man mit dem 0:0 leben. Einige Spieler müssen der langen Saison Tribut zollen und konnten heute nicht ihre gewohnte Leistung bringen“, sagte er. Achim Pfuderer, Trainer des SV Oberzell, sagte: „Schade, dass wir die beiden Großchance­n in der ersten Halbzeit nicht nutzen konnten. Es zieht sich schon durch die gesamte Saison durch, dass wir zu viele Chancen liegen lassen. Trotzdem werden wir bis zum Ende um den Klassenerh­alt kämpfen, der Auftritt in der ersten Halbzeit gibt uns auch auch Mut für die beiden letzten Spiele.“

 ?? FOTO: VOLKER STROHMAIER ?? Biberachs Kapitän Andreas Wonschick (rechts) konnte gegen den SV Oberzell nicht an sein gewohntes Leistungsv­ermögen heranreich­en und wurde von Trainer Hatzing in der zweiten Halbzeit ausgewechs­elt.
FOTO: VOLKER STROHMAIER Biberachs Kapitän Andreas Wonschick (rechts) konnte gegen den SV Oberzell nicht an sein gewohntes Leistungsv­ermögen heranreich­en und wurde von Trainer Hatzing in der zweiten Halbzeit ausgewechs­elt.

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