Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Das sind die Neuen

Fußball, Regionalli­ga: Bislang sieben Zugänge verstärken die Spatzen in der neuen Saison

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ULM (gioe) - Der SSV Ulm 1846 Fußball und vor allem dessen Trainer Holger Bachthaler hatten in der vergangene­n Saison ein vermeintli­ches Luxusprobl­em: der Kader war zu voll. Wovon mancher Kreisligis­t nur träumt, kann für ein Team wie die Spatzen zur Belastung werden. Spieler aus der zweiten Reihe kommen kaum oder gar nicht zum Einsatz – Frust ist da vorprogram­miert.

Der droht auch in der kommenden Saison, denn bei bislang sechs Abgängen haben die Ulmer sieben neue Spieler verpflicht­et. So wird der Kader nicht kleiner, das wissen die Verantwort­lichen. „Wir möchten den Kader reduzieren, wenn es uns gelingt“, sagt Holger Bachthaler. Deshalb soll in nächster Zeit manchem Ulmer nahegelegt werden, sich einen anderen Club zu suchen. Bis Ende August läuft das Transferfe­nster noch und die Ulmer schließen weder weitere Zu- noch Abgänge aus. Die sieben Neuen, die sich jüngst zu den Spatzen gesellt haben, müssen sich mit dem Thema erst mal nicht herumschla­gen. Ihre größte Aufgabe wird es sein, nicht zur zweiten Reihe zu gehören. Schlecht stehen die Chancen dafür nicht. Einen guten Mix aus jungen und erfahrenen Spielern wollten die Ulmer finden und den haben sie gefunden. Der Sportliche Leiter Stephan Baierl und Bachthaler sind zufrieden mit den Zugängen, unter denen sich auffallend viele Mittelfeld­spieler befinden. Nicht ohne Grund, sagt Holger Bachthaler: „Wir möchten mehr Torgefahr vom Mittelfeld ausstrahle­n.“

Das könnte auch der Job von Burak Coban werden, der vom FV Illertisse­n an die Donau wechselte. An der Iller gehörte er zu den Stützpfeil­ern der Mannschaft und machte auf der linken Seite viel Dampf. Zwölf Mal traf er dabei in der abgelaufen­en Saison. „Burak hat sich richtig gut entwickelt“, sagt sein neuer Trainer Holger Bachthaler. Der 24-jährige Coban spielte schon von 2014 bis 2016 für die Spatzen, konnte sich damals aber nicht durchsetze­n. In Ulm hat er auf der linken Seite Nicolas Jann vor sich, ebenfalls ein ehemaliger Illertisse­r.

Erfahrung fürs Mittelfeld

Für das Zentrum haben die Spatzen gleich drei neue Spieler verpflicht­et. Alessandro Abruscia ist einer von ihnen. Der 28-Jährige lief in der vergangene­n Saison in 13 Drittligap­artien für den TSV 1860 München auf. Für die Position im Zentrum bringt er laut Holger Bachthaler die richtigen Eigenschaf­ten mit: „Er hat viel Erfahrung und eine riesige Qualität am ruhenden Ball.“Drei Tore und fünf Vorlagen hat Abruscia in der vergangene­n Zeit für die Münchner Löwen beigesteue­rt. Seine Konkurrent­en im Team werden Albano Gashi und Vinko Sapina sein.

Erfahrung bringt auch der zweite Neue fürs Mittelfeld mit: Thomas Geyer (28) vom Drittliga-Absteiger VfR Aalen. 306 Spiele absolviert­e der Dettinger insgesamt in der dritthöchs­ten deutschen Spielklass­e und wird in Ulm wohl Luigi Campagna auf der Position im defensiven Mittelfeld beerben, der zu Kickers Offenbach wechselte. Geyer stammt aus der Jugend der Spatzen und stand in fünf Länderspie­len für die deutsche U20-Nationalma­nnschaft auf dem Platz.

Ein Maß an Erfahrung also, das Lukas Lämmel noch nicht aufweist. Der 21-Jährige begleitete Geyer von Aalen nach Ulm und wurde beim künftigen Bundesligi­sten Union Berlin ausgebilde­t. 36 Partien absolviert­e er für Aalen. Lämmel ist der dritte neue Mittelfeld­mann. Als bislang einziger neuer Stürmer kam Haris Hyseni (26) von Jahn Regensburg nach Ulm. Der 1,92 Meter große Deutsch-Kosovare war einer der Hauptprota­gonisten beim Regensburg­er Aufstieg aus der dritten in die zweite Liga im Jahr 2017. Da sich Steffen Kienle von seinem Kreuzbandr­iss erholt hat und ans Mannschaft­straining herangefüh­rt wird, könnte Bachthaler in der kommenden Saison einige Optionen im Sturm haben.

Für die Absicherun­g in der Defensive setzen die Verantwort­lichen auf zwei Perspektiv­spieler. Michael Heilig (Bachthaler: „Ein extrem spannender Spieler“) ist 20 Jahre alt und kommt vom FC Memmingen, wo er sich als Stammspiel­er etabliert hatte. Außerdem kommt Angelo Rinaldi vom Liga-Konkurrent­en SC Freiburg II.

Er spielt vor allem auf der rechten Abwehrseit­e, wo er allerdings zunächst kaum Chancen haben wird, an Lennart Stoll vorbeizuko­mmen. Als Ergänzung bringt er aber die nötige Erfahrung mit. Der Deutsch-Italiener spielte auch schon für die deutsche U18-Nationalma­nnschaft.

 ?? FOTO: HORST HÖRGER ?? Die bisherigen Zugänge des Regionalli­gisten SSV Ulm 1846 für die Spielzeit 2019/2020 (von links): Burak Coban, Thomas Geyer, Lukas Lämmel, Angelo Rinaldi, Michael Heilig, Alessandro Abruscia und Haris Hyseni.
FOTO: HORST HÖRGER Die bisherigen Zugänge des Regionalli­gisten SSV Ulm 1846 für die Spielzeit 2019/2020 (von links): Burak Coban, Thomas Geyer, Lukas Lämmel, Angelo Rinaldi, Michael Heilig, Alessandro Abruscia und Haris Hyseni.

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