Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Aushängeschild des Fechtens überzeugt auch sportlich
Max Hartung gewinnt Bronze bei Heim-EM
DÜSSELDORF (SID) - Als die erste Enttäuschung über den verpassten Titel-Hattrick verflogen war, konnte Max Hartung schon wieder lächeln. Nach vielen Schulterklopfern von Teamkollegen, Freunden und Fans machte sich beim deutschen SäbelSpezialisten langsam der Stolz über die Medaille breit. Zuletzt hatte der Dormagener, der einst auch an der Zeppelin-Universität Friedrichshafen studierte, zweimal EM-Gold in Folge geholt – mit Bronze bei der Heim-EM unterstrich der 29-Jährige nun seinen Status als Aushängeschild der deutschen Fechter.
„Direkt nach dem Match bin ich erstmal frustriert. Aber eigentlich ist es toll“, sagte Hartung. Zusammen mit Degenfechterin Alexandra Ndolo, die ebenfalls Bronze gewann, war ausgerechnet er es, der für den deutschen Befreiungsschlag in Düsseldorf sorgte. Ganz zur Freude von Sportdirektor Sven Ressel, der nach zwei medaillenlosen Tagen „große Erleichterung“verspürte.
Mit der Medaille im Rücken führt Hartung die Säbel-Männer am Samstag in den Mannschaftswettbewerb – mit klaren Zielen. „Ich glaube, dass wir was holen können“, sagte Hartung. Mit seinen drei Mannschaftskollegen greift er nun vor heimischem Publikum nach Gold.
Im Team liegt der Fokus klar auf ihm. „Ich denke, das passiert irgendwie“, sagte er zwar, sein Status kommt aber nicht von ungefähr. Hartung ist gefragt, nicht nur auf sportlicher Ebene. Insbesondere das Engagement im sportpolitischen Bereich zeichnet ihn aus. Sein Steckenpferd ist das Thema Sportförderung. „Es ist schön, wenn ich dazu beitragen kann, anderen Sportlern einige Hürden aus dem Weg zu räumen,“sagte er.
Hartung ist mittlerweile gut vernetzt, trifft Führungspersönlichkeiten wie IOC-Präsident Thomas Bach. Doch: Um sportlich erfolgreich zu bleiben, reduzierte Hartung sein Pensum abseits der Planche. Den Vorsitz in der DOSB-Athletenkommision gab er ab, sein Studium setzte der Mitgründer von „Athleten Deutschland“aus.