Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Zwei Neue da, Baustellen bleiben
Stürmer Hamadi Al Ghaddioui und Keeper Fabian Bredlow kommen zum VfB
STUTTGART (dpa/SID/sz) - Beim Trainingsauftakt war die Überraschung noch ausgeblieben. Einen neuen Torhüter bekamen die 4500 Fans des VfB Stuttgart ebenso wenig zu sehen wie einen neuen Mittelstürmer. Am Freitag schlug der Absteiger dafür gleich zweimal zu. Innerhalb weniger Stunden vermeldete der VfB erst die Verpflichtung des Torhüters Fabian Bredlow und dann die des Mittelstürmers Hamadi Al Ghaddioui.
Die zwei sind die Zugänge Nummer fünf und sechs, zuvor hatte der VfB bereits Philipp Klement, Atakan Karazor, Pascal Stenzel und Mateo Klimowicz nach Bad Cannstatt gelotst. Die Kaderplanung ist aber längst nicht abgeschlossen. Die Baustellen im Kader des VfB:
Tor: Ein Wunsch der Verantwortlichen erfüllte sich. Schon vor dem Start ins erste Trainingslager am Sonntagabend nach Kitzbühel unterschrieb Fabian Bredlow von Mitabsteiger 1. FC Nürnberg einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022. Der 24-Jährige soll rund 350 000 Euro Ablöse gekostet haben, absolvierte 13 Spiele in der Bundesliga. „Fabian ist mit dem 1. FC Nürnberg in die Bundesliga aufgestiegen und hat auch in der vergangenen Saison seine Qualität unter Beweis gestellt“, ließ sich Sportdirektor Sven Mislintat in einer VfB-Mitteilung zitieren. Ob der frühere U20Nationalkeeper aber den nach Hannover abgewanderten Weltmeister Ron-Robert Zieler als Nummer 1 ablösen wird, ist offen. Dem Vernehmen nach sucht der VfB noch einen weiteren Keeper; Marvin Schwäbe (Bröndby Kopenhagen), Markus Schubert (Dresden) und Gregor Kobel (Hoffenheim) sind Kandidaten.
Abwehr: Auch in der Defensive gibt es noch viele Fragezeichen. Zum Beispiel, wie es mit dem aus Rot an der Rot stammenden Ex-Nationalspieler Holger Badstuber, Marc-Oliver Kempf oder U21-Nationalspieler Timo Baumgartl weitergeht. Ob sie sich mit der Zweiten Liga anfreunden können oder wollen, haben sie noch nicht gesagt. Ziemlich sicher ist, dass Ozan Kabak die Württemberger nach einem halben Jahr wieder verlässt. Der 19-Jährige kann für fixe 15 Millionen Euro gehen. Der einst teuerste Spieler der Vereinsgeschichte, Pablo Maffeo, hat den Club bereits am Donnerstag auf Leihbasis in Richtung FC Girona verlassen.
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Mittelfeld: Atakan Karazor und der torgefährliche Philipp Klement von Aufsteiger Paderborn könnten zentrale Bausteine im System des neuen Trainers werden. Walter kennt Karazor bereits aus gemeinsamen Zeiten bei Holstein Kiel. Der 22Jährige passt ebenso zur ballbesitzorientierten Spielweise wie der technisch versierte Gonzalo Castro, den der VfB gerne halten möchte. Der nach seiner Leihe vorzeitig von Arminia Bielefeld zurück geholte Roberto Massimo dürfte wie der ebenfalls 18-jährige Klimowicz vorerst Ergänzungsspieler sein. Abzuwarten bleibt, ob Santiago Ascacíbar den Verein verlassen wird, weil er Rückkehrer Orel Mangala (zuletzt HSV) als ernsthaften Konkurrenten bekommen wird. Daniel Didavi bleibt.
Sturm: Eine Baustelle – trotz der Verpflichtung des Regensburger Mittelstürmers Hamadi Al Ghaddioui, der nun neben Anastasios Donis, Mario Gomez und Nicolás González für den Angriff zur Verfügung steht. Al Ghaddioui ist 28 Jahre alt, erzielte vergangene Saison elf Tore in 33 Spielen und bereitete sechs Treffer vor. „Er ist ein sehr robuster Spieler, der die zweite Bundesliga gut kennt und in der vergangenen Saison mit 17 Torbeteiligungen eine überzeugende Bilanz vorzuweisen hat. Er hat nach unserer Einschätzung das Potenzial, eine wichtige Rolle in unserer Mannschaft zu spielen“, so Mislintat über den in Bonn geborenen 1,93 Meter großen Stürmer.