Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Extreme Temperaturen, wirksame Maßnahmen
Hitze-Tipps für Autofahrer, Handynutzer und Mieter
BERLIN (dpa/AFP) - Hitze satt: Deutschland könnte am Mittwoch neue Temperaturrekorde erleben, die Waldbrandgefahr steigt und die Deutsche Bahn wappnet sich mit der Wartung von Klimaanlagen für die nächsten Sommertage. Was hilft gegen die extremen Temperaturen? Tipps im Überblick.
Das Auto stehen lassen ist nicht immer eine Option. Was müssen Autofahrer bei hohen Temperaturen beachten?
Hitze macht müde und unkonzentriert – das kann beim Autofahren gefährlich werden. „Die Unfallgefahr steigt“, erklärt ADAC-Sprecher Johannes Boos. An heißen Tagen gebe es mehr Unfälle, die auf mangelnde Konzentration zurückzuführen seien, wie beispielsweise Auffahrunfälle. Um dieses Risiko zu senken, sollten vor dem Losfahren Fenster und Türe geöffnet werden. „Und beim Starten kurz die Umluft einschalten. Erst dann die Fenster schließen und die Klimaanlage einschalten“, rät Boos. Wichtig: die Temperatur nicht zu kalt einstellen. Das belastet den Kreislauf und kann zu Erkältungen und Verspannungen führen.
Welche Folgen kann Überhitzung haben?
Parkt ein Auto in der prallen Sonne, könne sich das Innere schon nach einer Stunde auf bis zu 60 Grad aufheizen, warnt der ADAC-Sprecher. Deshalb sollten Autofahrer bei Hitze niemals Kinder und Tiere im Wagen zurücklassen. Das könne schon nach wenigen Minuten lebensgefährlich werden.
Was kann die Hitze bei Smartphones und anderen technischen Geräten anrichten?
Die heiße Umgebung heizt die ohnehin vorhandene Betriebstemperatur von Smartphones, Notebooks oder Tablets zusätzlich auf, sodass Schäden drohen, warnt das Fachmagazin „Connect“. Deshalb sei es wichtig, Telefon oder Rechner keiner direkten Sonneneinstrahlung auszusetzen, sie vor allem nicht in der prallen Sonne liegen zu lassen. Besonders gefährdet sind Geräte mit schwarzen Gehäusen, weil sich diese extrem aufheizen. Der Aufheizeffekt lässt sich den Experten zufolge schon deutlich abschwächen, wenn das Smartphone etwa draußen beim Musikhören einfach in der Tasche bleibt oder am Strand und im Freibad etwa mit einem Handtuch abgedeckt wird. Keinesfalls sollte man Geräte im Auto liegen lassen – und falls es doch mal sein muss, sollte man den Angaben zufolge den Kofferraum als Ablageort wählen, weil die Hitze dort im Vergleich weniger stark ist.
Hitze in der Mietwohnung – muss man das hinnehmen? Sommerliche Temperaturen in der Wohnung sind grundsätzlich kein Mietmangel. Darüber informiert der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland. Das gilt auch für Dachgeschosswohnungen. Eine gesetzliche Regelung, wie hoch das Thermometer in einer Mietwohnung klettern darf, gibt es nicht. Im Einzelfall haben jedoch Gerichte entschieden, dass die Bewohner die Miete anteilig für die besonders heißen Tage mindern dürfen. Das Amtsgericht Hamburg etwa hielt im Fall einer Obergeschosswohnung, in der die Temperatur tagsüber 30 Grad und nachts mehr als 25 Grad betrug, eine Mietminderung von 20 Prozent für angemessen (Az.: 46 C 108/04). Im konkreten Fall entsprach der Wärmeschutz nicht dem Stand der Technik, der zum Zeitpunkt der Errichtung der Wohnung vorgeschrieben war. Das Gericht bewertete das als Sachmangel. Betroffene Mieter sollten das Gespräch mit dem Vermieter suchen. Dieser kann prüfen, ob sich der Wärmeschutz verbessern lässt. Einen Anspruch auf eine Maßnahme wie den Einbau einer Klimaanlage hat der Mieter aber nicht.
Was schützt die Wohnung oder das Haus am wirksamsten gegen die warmen Sonnenstrahlen? Außen angebrachte Jalousien, Rollund Klappläden schatten die Zimmer am besten ab. Innenrollos oder Vorhänge können die Sonnenstrahlen erst abschirmen, wenn sie bereits in den Raum eingedrungen sind. Sie sollten zumindest helle oder metallbeschichtete Außenflächen haben, um die Strahlung möglichst gut zu reflektieren. Für dauerbestrahlte Südfenster empfiehlt sich spezielles Sonnenschutzglas. Ähnlichen Schutz bieten Reflexionsfolien, die meist getönt sind und von innen angebracht werden.