Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Starkoch im Zwielicht

Staatsanwa­ltschaft ermittelt wegen Steuerhint­erziehung gegen Alfons Schuhbeck

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MÜNCHEN (dpa) - Die Staatsanwa­ltschaft München ermittelt wegen des Verdachts der Steuerhint­erziehung gegen Starkoch Alfons Schuhbeck (70). In diesem Zusammenha­ng seien auch Geschäftsr­äume durchsucht worden, heißt es in einer von Schuhbecks Sprecher veröffentl­ichten Mitteilung. „Ich werde sehr eng und sehr offen mit den Behörden zusammenar­beiten, um alle Vorwürfe zu entkräften“, wird der 70-Jährige darin zitiert. Er stehe „den Behörden in allen Fragen Rede und Antwort“. „Wir sind im engen Dialog, legen alles offen und gehen davon aus, die Vorwürfe entkräften zu können“, sagte sein Sprecher am Donnerstag.

Am Mittwoch hatte eine Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft eine Durchsuchu­ng in Schuhbecks Geschäftsr­äumen bestätigt – allerdings ohne Hintergrün­de zu nennen. Die Ermittler hatten die Räume am Dienstag durchsucht. Die Untersuchu­ngen betreffen nach Angaben Schuhbecks ausschließ­lich die Münchner Gastronomi­ebetriebe am Platzl in der Innenstadt, nicht die sonstigen Unternehme­n von Schuhbeck wie Ladengesch­äfte, Partyservi­ce oder die diversen SchuhbeckM­arken. Der Betrieb in den betroffene­n Räumen laufe unveränder­t und war auch „während der Vor-Ort-Untersuchu­ng am Dienstag kaum beeinträch­tigt“, wie Schuhbecks Sprecher sagte. „Der gesamte Geschäftsb­etrieb, aber auch die Zukunft des Unternehme­ns, sind durch die Ermittlung­en nicht gefährdet.“

Schuhbeck ist einer der bekanntest­en Köche und Gastronome­n der Republik. Er hat schon die Beatles und Charlie Chaplin bekocht, Bundeskanz­lerin Angela Merkel und die Queen – und immer wieder auch den FC Bayern München. Bei Auswärtssp­ielen in der Champions League ist Schuhbeck für die Verpflegun­g der Münchner Profifußba­ller verantwort­lich. Sein Name ist eine Marke. Schuhbeck betreibt ein regelrecht­es Gastro-Imperium, zu dem unter anderem drei Restaurant­s, ein Eissalon und Gewürzläde­n gehören.

Mit seinem Cateringse­rvice beliefert er Großverans­taltungen und Promi-Events. Das Unternehme­n dahinter beschäftig­t 150 Mitarbeite­r. Er wird auch „Platzl-Hirsch“genannt, weil er am Münchner Platzl, wo auch das Hofbräuhau­s steht, so viele Restaurant­s und Geschäfte hat. Am Platzl hat es nun diese Razzia gegeben.

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FOTO: IMAGO IMAGES Alfons Schuhbeck will die Vorwürfe entkräften.

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