Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Autofahrer kritisieren Baustelle auf der B30
Seit Jahren immer wieder Temporeduzierungen und Staus – Laut Regierungspräsidium sind die Arbeiten jedoch dringend notwendig
LAUPHEIM - Nur eine Spur je Richtung und Tempo 80 statt 120: In dieser Woche haben die Bauarbeiten auf der B30 zwischen Laupheim-Süd und Laupheim-Nord begonnen. Diese Nachricht sorgt bei einigen Autofahrern für Empörung, vergeht doch kein Sommer ohne Baustelle auf der wichtigen Strecke zwischen Ulm und Biberach. Beim Regierungspräsidium (RP) Tübingen kann man den Frust der Pendler nachvollziehen, betont aber die Wichtigkeit der Arbeiten.
Vor knapp einer Woche dürften die ersten Autofahrer geahnt haben, was ihnen auf der B30 bei Laupheim droht. Entsprechende Schilder wurden aufgestellt; auch jene mit dem einknickenden Pfeil, die deutlich machen: Aus zwei Fahrspuren je Richtung wird eine. Am Montagnachmittag machte das RP die insgesamt sechswöchige Baustelle offiziell.
Laut einer Pressemitteilung werden zwischen den Anschlüssen Laupheim-Süd und -Nord zunächst die Mittelstreifenüberfahrten ertüchtigt und die Entwässerungseinrichtungen teilweise erneuert. In einem zweiten Bauabschnitt, der am 9. Juli beginnen soll, erhält die Straße auf 4,8 Kilometern einen neuen Belag. Spielt das Wetter mit, sollen die Arbeiten bis 2. August fertig sein.
Einige Autofahrer reagierten genervt auf diese Nachricht. Wieder eine Baustelle auf der B30 – und das auch noch, obwohl bereits Arbeiten auf anderen Straßen in der Region laufen, lautet die Klage via Facebook. „Fahre diese Strecke nun seit 2012. Es war bisher kein Jahr ohne Baustelle auf dieser Strecke“, macht ein Pendler seinem Ärger Luft.
Tatächlich: In den vergangenen zehn Jahren wurden auf der B30 im Landkreis Biberach und Alb-Donau 28 Baustellen eingerichtet. Nicht mit eingerechnet sind Arbeiten wie der Austausch von Mittelleitplanken durch den Landkreis Biberach. Auch das bedeutet ein Hindernis für den Verkehrsfluss. Unebenheiten, Verdrückungen und Rissbildungen in der Fahrbahn seien Beispiele, warum das RP den Abschnitt zwischen Laupheim-Nord und -Süd für 1,7 Millionen Euro erneuern lässt. Stellt der Bund Geld für Straßensanierungen bereit, sei es Aufgabe, diese Mittel auch umzusetzen, sagt RP-Sprecher Dirk Abel. „Ansonsten fließt das Geld anderweitig ab.“
Ein Kritikpunkt hat sich kurzfristig erledigt: Die gleichzeitige Sperrung der Ulmer Straße in Laupheim ist aufgehoben.