Schwäbische Zeitung (Laupheim)
In der Reihe gehen will gelernt sein
Der Schülerspielmannszug übt auch zu seinem 70. Geburtstag eifrig für das Heimatfest
LAUPHEIM - Lena Kühner zeigt mit den Fingern die Nummer des gewünschten Stücks an und hebt den Stab. Der Schülerspielmannszug setzt sich in Bewegung und dreht am Mittwochabend mehrere Runden um die Wache der Freiwilligen Feuerwehr in Laupheim. Seit 70 Jahren bereichern die jungen Musikanten das Heimatfest, die Proben für die bevorstehenden Feierlichkeiten laufen auf Hochtouren. Lena wird nächste Woche zum zweiten Mal die Gruppe durch die Straßen der Stadt führen. „Es ist ein Traum, das zu machen“, betont sie. Bevor sie Stabführerin wurde, musizierte sie fünf Jahre auf der Flöte mit. „Wir kommen gut miteinander klar, machen zusammen Musik, sind alle relativ jung und haben Spaß.“
Dass die Proben und Auftritte auch anstrengend sein können, sieht man den jungen Leuten am Mittwoch an. Es ist immer noch heiß, doch die Musiker blasen unverdrossen mit geröteten Gesichtern in die Fanfaren und Flöten, die Trommler halten den Rhythmus. Der ein oder andere Fehler schleicht sich dann doch noch ein, aber es wird ja auch noch geübt. „Im Tritt zu bleiben, dabei richtig zu spielen und die Reihe zu halten, ist schon herausfordernd“, erklärt Ausbilderin und Leiterin Selina Krug. „Man muss die Märsche alle auswendig können“, sagt eine Pfeiferin. Das sei manchmal schwierig, wie ihre Flötenkollegin anmerkt.
In diesem Jahr freut sich der Schülerspielmannszug besonders über die neuen Uniformen, die rechtzeitig zum Fest fertig geworden sind. „Endlich tragen wir alle das gleiche“, heißt es immer wieder. Zuvor hatte sich die bereits erneuerten und alten Uniformen vor allem im Rotton unterschieden. In einer Kiste im Keller der Wache sammeln sich die ausrangierten Wämser und es stimmt, das Rot ist mit den Jahren deutlich ausgebleicht.
Insgesamt 30 Musikanten laufen im Jubiläumsjahr mit. „Es gibt eine Warteliste, aber mit ganz viel Platz“, sagt Selina Krug. „Wir sind froh über Nachwuchs.“Gegenwärtig betrage das Eintrittsalter zwischen acht und neun Jahren. Ein Jahr lang sind die jungen Musiker in Ausbildung, bevor sie beim Heimatfest mitmarschieren dürfen. „Wir treffen uns jeden Mittwoch, das ganze Jahr über“, so Krug. Das Heimatfest ist nicht die einzige Gelegenheit, den Schülerspielmannszug zu hören. „Wir treten auch beim Bädlesfest in Bad Saulgau und beim Wendelinusritt in Gutenzell auf.“Die gemeinsamen Unternehmungen sind das, was bei den jungen Leuten besonders gut ankommt. „Das ist toll und wir bekommen schulfrei“, berichtet ein junger Trommler.
Jubiläumsfeier Ende Juli
Nach dem Heimatfest steht für die Gruppe das nächste große Event an: Die Jubiläumsfeier am Sonntag, 21. Juli. „In der Wache drinnen werden die Instrumente vorgestellt“, erklärt Krug. Außerdem sei eine Ausstellung mit Fotos von früher und heute geplant. „Die Besucher dürfen gerne eigene Bilder des Schülerspielmannszugs mitbringen. Die hängen wir dann noch dazu.“Im Freien werden die City-Musikanten aufspielen und der Schülerspielmannszug sein Können präsentieren.