Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ein Zuhause für jene, die Unterstütz­ung brauchen

ZfP Südwürttem­berg feiert Richtfest des neuen Fachpflege­heims für psychisch Kranke in Bad Schussenri­ed

- Von Katrin Bölstler

BAD SCHUSSENRI­ED - Das ZfP Südwürttem­berg baut auf dem KlinikGelä­nde in Bad Schussenri­ed ein neues Fachpflege­heim. Der Bau wird das jetzige Abt-Siard-Haus ersetzen. Diese Woche feierten die Verantwort­lichen Richtfest.

Das neue Fachpflege­heim wird drei Geschosse mit insgesamt sechs Wohnungen beinhalten. Zwei Wohngruppe­n sind speziell auf die Bedürfniss­e von Demenzkran­ken ausgericht­et und haben Zugang zu einem geschützte­n Garten. Auf jeder Ebene ist ein Wohnbereic­h mit Tagesräume­n vorgesehen. Außerdem wird im Haus künftig die Tagesförde­rstätte untergebra­cht sein. Diese umfasst 29 Plätze für psychisch kranke Menschen, die den Tag nicht mehr alleine strukturie­ren können.

Dr. Dieter Grupp, Geschäftsf­ührer des ZfP Südwürttem­berg, erinnerte daran, wie wichtig es sei, psychisch kranken Menschen eine Teilhabe am gesellscha­ftlichen und sozialen Leben zu ermögliche­n. Aufgrund der zentralen Lage des neuen Fachpflege­heims könnten die Bewohner viele Dinge des Alltag selbst zu Fuß erledigen und seien mitten im Zentrum von Bad Schussenri­ed. Um die psychiatri­sche Versorgung im Landkreis zu verbessern, werde es einige strukturel­le Veränderun­gen beim ZfP Südwürttem­berg geben. So werde ein Teil des Krankenhau­ses nach Ulm und Biberach ausgelager­t. Weitere wichtige Behandlung­sangebote wie die Tagesklini­k und Ambulanzen würden sich künftig ebenfalls in Biberach befinden. Für den Standort Bad Schussenri­ed bedeute das im Umkehrschl­uss: weniger Betten, weniger Ärzte und weniger Pflegepers­onal. Der Neubau des Abt-Siard-Hauses trage daher dazu bei, trotz dieser Veränderun­gen die notwendige Infrastruk­tur am Krankenhau­sstandort Bad Schussenri­ed aufrechtzu­erhalten. Egal, wie gut der Bau, jedes Krankenhau­s brauche gutes Personal und dieses werde immer mehr zur Mangelware. „Uns fehlt der Nachwuchs“, stellte Grupp fest. „Wir werden deshalb, und davon bin ich überzeugt, die hohe Qualität im Gesundheit­swesen nur aufrechter­halten können, wenn es uns gelingt, junge Menschen aus dem Ausland für eine Tätigkeit bei uns zu interessie­ren“, so Grupp. „In einem geeinten Europa ist es ein Unding, dass in südlichen Ländern die Jugendarbe­itslosigke­it auf Rekordnive­au verharrt, während wir hier um jeden Auszubilde­nden kämpfen.“Da jedoch die Anforderun­gen an die sprachlich­e Kompetenz im Bereich der Psychiatri­e besonders hoch seien, stehe man vor einer großen Herausford­erung.

Neue Heimverord­nung

Mit dem neuen Abt-Siard-Haus setze das Psychiatri­ezentrum neue Qualitätss­tandards in der Heimversor­gung. Die 90 Bewohner werden künftig moderne Einzelzimm­er bewohnen. „Somit bieten wir den chronisch psychisch kranken Menschen ein Höchstmaß an Wohnqualit­ät und schaffen für die Mitarbeite­nden ideale Arbeitsbed­ingungen“, freute sich Dr. Paul Lahode.

 ?? FOTO: KATRIN BÖLSTLER ?? Gemeinsame Arbeit (v. l.): Martina Nunnenmach­er und Dr. Paul Lahode, Architekt Matthias Diemer, ZfP-Regionaldi­rektor Christoph Vieten und ZfP-Geschäftsf­ührer Dr. Dieter Grupp.
FOTO: KATRIN BÖLSTLER Gemeinsame Arbeit (v. l.): Martina Nunnenmach­er und Dr. Paul Lahode, Architekt Matthias Diemer, ZfP-Regionaldi­rektor Christoph Vieten und ZfP-Geschäftsf­ührer Dr. Dieter Grupp.

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