Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Den Nerv der Zeit getroffen
Chorverband zeichnet bei Ehrungsfeier auch Burgrieder und Sießener aus
LAUPHEIM - Beste Unterhaltung ist am Freitag bei der „Nacht der Poeten“im Kulturhaus geboten gewesen. Jess Jochimsen und Poeten aller Stilrichtungen trafen mit ihren Geschichten und Erzählungen den Nerv der Zeit.
BURGRIEDEN/SCHWENDI/ERSINGEN - Für einige Stunden ist die Mehrzweckhalle im Erbacher Stadtteil Ersingen am Sonntag fest in der Hand von rund 200 Freunden des Chorgesangs gewesen. Aus zehn der insgesamt 20 Mitgliedsvereine des Chorverbands Ulm, Bezirk Süd, waren 25 Sängerjubilare gekommen, die ihren Vereinen und dem Chorgesang bereits über Jahrzehnte die Treue halten, nach dem jederzeit gültigen Sängermotto: „In Freud’ und Leid zum Lied bereit“. Unter ihnen waren auch Burgrieder, die seit 50 Jahren im Chor singen. Die höchste Ehrung ging an Johanna Ströbele aus Sießen im Wald. Sie ist seit 70 Jahren im Chor.
Ihre gemeinsame Freude über den trotz verlockendem Ausflugswetter guten Besuch der Veranstaltung brachten der Bezirksvorsitzende (Süd) Dieter Joos und die Schriftführerin der Geschäftsstelle in Ulm, Dagmar Erz, zum Ausdruck. Im Auftrag des Deutschen-, Schwäbischenund Ulmer Chorverbands (CVU) überreichten sie Treuenadeln und Urkunden für langjährige Treue zum Chorgesang.
Singen ist gut für die Seele
In ihrem Grußwort erinnerte Dagmar Erz an den „Welttag der seelischen Gesundheit“in der vergangenen Woche. Er sei ins Leben gerufen worden, um das Bewusstsein der Menschen für die Bedeutung psychischer Gesundheit zu schärfen. „Psychisches Wohlbefinden ist von grundlegender Bedeutung für die Lebensqualität“, lautete das Credo von Dagmar Erz, die als aktive Sängerin in mehreren Chören wusste, wovon sie sprach. Bei der heutigen Chorveranstaltung erlebe man, wie gut Gesang und Gemeinschaft der Seele tun würden. „Für mich sind unsere Ehrungsfeiern Jahr für Jahr immer etwas Besonderes“, sagte sie.
Dagmar Erz brach aber auch eine Lanze für das Ehrenamt in den Vereinen, das Aufmerksamkeit und Zeit verlange. So wussten denn auch die Laudatoren das Engagement und den Idealismus der Chorjubilare zu schätzen. Und sollten Sänger und ehrenamtliche Vereinsfunktionäre einmal Stress im Alltag haben, „dann entspannen Sie sich außerhalb des Alltags und singen Sie ihn einfach weg“, lautete der Ratschlag der Verfechterin des Chorgesangs.
Für die musikalische Umrahmung der nachmittäglichen Ehrungsfeier in der fast vollbesetzten Halle in Ersingen sorgten die Chorgemeinschaft „Liederkranz“Burgrieden, die Chorgemeinschaft Illerkirchberg, der Männergesangverein Oberkirchberg und die Chorvereinigung Gögglingen mit einer bunten Liedauswahl. Der Männergesangverein Oberkirchberg unter der Leitung von Tobias Wahren eröffnete den musikalischen Reigen mit einem kräftigen „Hurra, seid willkommen, wir wollen für Euch singen mit Lust und Verstand“. Dass Singen gute Laune macht, brachten auch die unterhaltsamen Vorträge des „Liederkranzes“der Chorgemeinschaft Burgrieden unter dem Dirigat von Anara Schock zum Ausdruck, ebenso die Chorvereinigung Gögglingen mit Chorleiterin Angelika Köder sowie die Chorgemeinschaft Illerkirchberg mit Dirigentin Inga Schmidt. Zum Schluss folgten Sänger und Publikum gerne der Einladung zum Mitsingen von „Als Freunde kamen wir, als Freunde gehen wir“.