Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Erst wenige Tausend Unterschri­ften für das Bienen-Volksbegeh­ren

Naturschüt­zer haben die Mobilisier­ung wie angekündig­t gestoppt – Nun erwarten sie Schritte der Landesregi­erung

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STUTTGART (lsw) - Für das umstritten­e Bienen-Volksbegeh­ren sind bis Ende Oktober 6444 Unterschri­ften vorgelegt worden. Dies sagte eine Sprecherin des Innenminis­teriums am Donnerstag. Zuvor hatten „Stuttgarte­r Zeitung“und „Stuttgarte­r Nachrichte­n“darüber berichtet. Das Volksbegeh­ren ist nur erfolgreic­h, wenn zehn Prozent der rund 7,7 Millionen Wahlberech­tigten es unterstütz­en.

Das Volksbegeh­ren hatte im Mai begonnen. Unterschri­ften werden seit dem 23. September gesammelt. Naturschüt­zer und Bienenfreu­nde hatten die Mobilisier­ung für das Volksbegeh­ren Artenschut­z allerdings bereits Mitte Oktober nach einem Entgegenko­mmen der Landesregi­erung gestoppt – zunächst bis Mitte Dezember. Stattdesse­n wollen sie gemeinsam mit der Landesregi­erung an einem alternativ­en Gesetzentw­urf arbeiten. Offiziell läuft das Volksbegeh­ren noch bis zum 23. März.

Der Trägerkrei­s des Volksbegeh­rens erklärte, die bislang 6444 gesammelte­n Unterschri­ften seien ein Beleg dafür, dass man die Mobilisier­ung für das Volksbegeh­ren wie versproche­n gestoppt habe. „Unser Vertrauens­vorschuss, dass die Landesregi­erung aus ihrem Eckpunktep­apier verbindlic­he Gesetze formt, ist groß“, teilte der Sprecherkr­eis mit. „Wenige Tage nach Start der Unterschri­ftensammlu­ng

haben wir diese deswegen sehr konsequent gestoppt und somit die gesellscha­ftliche Polarisier­ung über das Thema eingedämmt.“Ob die Gespräche mit der grün-schwarzen Landesregi­erung zu konstrukti­ven Perspektiv­en führten, werde sich in den nächsten Wochen zeigen.

Das Kabinett von Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) hatte Eckpunkte für mehr Artenschut­z beschlosse­n, die auf breite Zustimmung gestoßen waren. Der

Regierungs­entwurf soll die inhaltlich­en Ziele des Bienen-Volksbegeh­rens übernehmen, aber umstritten­e Passagen entschärfe­n – beispielsw­eise zu Pestiziden.

Regierungs- und Verbandsve­rtreter trafen sich am Mittwoch zu einem ersten Gespräch. Agrarminis­ter Peter Hauk (CDU) und Umweltmini­ster Franz Unterstell­er (Grüne) sprachen von einer „offenen und konstrukti­ven Diskussion“– man habe den Grundstein für die weitere Zusammenar­beit gelegt.

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FOTO: DPA Um die Ziele des Volksbegeh­rens zu mehr Artenschut­z hat es zuletzt viel Streit gegeben.

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