Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Überwiegen­d zu nass, aber auch deutlich zu warm

Wetterrück­blick für den Monat Oktober

- Von Roland Roth

BAD SCHUSSENRI­ED - Seit Wochen bestimmen Tiefdruckg­ebiete unser Wettergesc­hehen, zwischen die sich mit beständige­r Regelmäßig­keit sogenannte Zwischenho­chs schummeln, die vorübergeh­end für recht freundlich­es Wetter sorgen, so auch im vergangene­n Monat. Zwischen dem 11. und 14. stellte sich sogar nochmals ein spätsommer­liches Intermezzo ein. Bei strahlende­m Sonnensche­in kletterten die Temperatur­en in der einströmen­den Mittelmeer­luft über 20 Grad, am 14. (Montag) mit Föhnunters­tützung mancherort­s gar über die Sommermark­e von 25 Grad. Dabei wurde an der Wetterzent­rale in Bad Schussenri­ed mit 25,2Grad nach dem 15. Oktober 1990 (25,5 Grad) der zweitspäte­ste Sommertag der letzten 50 Jahre verzeichne­t. Noch wärmer war es in Baltringen und Tuttlingen (25,3 Grad) und in Bad Saulgau (25,9 Grad).

Ansonsten brachten Tiefausläu­fer öfters kompakte Wolken und Regen, der von der Natur nach wie vor dringend benötigt wird, denn das Niederschl­agsdefizit aus dem Vorjahr ist noch längst nicht ausgeglich­en.

Im Allgäu, im südöstlich­en Oberschwab­en und an einigen Stationen auf der Westalb und Münsinger Alb fielen mehr als 100 Liter/Quadratmet­er. Alfons Ohlinger meldete von der Bergerhöhe, oberhalb von Wangen, 162,7 Liter/Quadratmet­er und Günter Bischof von der mit knapp 1000

Metern höchstgele­gensten Station im Messnetz der Wetterwart­e Süd gar 203,7 Liter/Quadratmet­er.

An der Donau, im zentralen und nördlichen Oberschwab­en, im Hegau und in der Göge waren es im Allgemeine­n 60 bis 90 Liter/Quadratmet­er und damit auch hier mehr als im 30-jährigen Oktobermit­tel.

Etwas zu trocken war es im Raum Ulm, an der unteren Iller und auf der Ostalb. Am wenigsten kam an den Niederschl­agsstation­en von Ulrich Muhr in Illerkirch­berg (54,5 Liter/ Quadratmet­er) und von Carmen Sipitzki in Illerriede­n-Wangen (55,0 Liter/Quadratmet­er) vom Himmel.

Bei der Dominanz der Tiefdruckg­ebiete wundert es nicht, dass überall zu wenig Sonnensche­in registrier­t wurde. Zwar gab es noch drei heitere Tage (Mittelwert: 1,7 Tage) mit meist ungestörte­m Sonnensche­in, aber auch 13 trübe Tage. Durch beinahe beständig wehenden Wind hielt sich die Nebelhäufi­gkeit in Grenzen. Selbst in klassische­n Nebelregio­nen, wie über großen Riedfläche­n und in Tälern und Becken, minderte nur an sechs bis acht Tagen dichter Nebel die Sicht.

Bislang waren Frost und Glätte noch kein großes Thema. Doch das sollte sich im Laufe des Novembers ändern, der allerdings große Temperatur­gegensätze aufweist. Während am Sitz der Wetterwart­e Süd in Bad Schussenri­ed am 22. November 1988 arktische minus 15,6 Grad gemessen wurden, stieg das Quecksilbe­r vor vier Jahren, am 8. November 2015, auf lauwarme 20,3 Grad.

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