Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Den Betrügern keine Chance geben
Polizeioberkommissar Klaus Fensterle gibt Senioren Tipps, wie man sein Vermögen schützen kann
MIETINGEN (sz) - Die Ulf-PrümmerBürgerstiftung Mietingen hat kürzlich alle Senioren der Gemeinde und weitere Interessierte zu der Informationsveranstaltung „Betrug erkennen – Vermögen schützen“ins Gemeindehaus „Regina Pacis“nach Baltringen eingeladen. Rund 50 Interessierte kamen und erlebten bei Kaffee und Gebäck einen interessanten Nachmittag.
Der Polizeioberkommissar Klaus Fensterle vom Polizeipräsidium Ulm erklärte im Einzelnen die Tricks der Betrüger und zeigte dazu auch entsprechende Filme. Er gab Ratschläge, wie man sich bei Betrugsversuchen verhalten soll und welche Vorsichtsmaßnahmen dazu getroffen werden können. Darüber wurde anschließend diskutiert und es konnten Fragen gestellt werden.
Unter anderem informierte Fensterle die Anwesenden über den sogenannten „Enkeltrick“. Bei diesem rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt.
Fensterles Tipp: Misstrauisch sein, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die man als solche nicht erkennt. Beim Anrufer Dinge erfragen, die nur der richtige Verwandte oder Bekannte wissen kann und keine Details zu familiären und finanziellen Verhältnissen preisgeben. Fensterle riet außerdem dazu, nicht den vollständigen Vornamen mit Adresse im Telefonbuch veröffentlichen zu lassen und die Polizei zu informieren.
Auch die Masche der „falschen Polizisten“ist nach Fensterles Erfahrung bei Betrügern beliebt. Diese geben sich am Telefon als Polizisten aus und versuchen, ihre Opfer dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände im Haus oder auf der Bank an einen Unbekannten zu übergeben.
Fensterles Tipp: Die Polizei ruft Bürger niemals unter der Notrufnummer 110 an; die Polizei wird auch nie um Geldbeträge oder Schmuck bitten, um sie in Sicherheit zu bringen. Bei Amtspersonen oder Polizisten vor der Haustür sollte man immer den Dienstausweis fordern und sie auf keinen Fall in die Wohnung lassen.
Im Verlauf der Veranstaltung sprach Klaus Fensterle auch das Thema „falsche Gewinnversprechen“und „Betrug an der Haustür“an. Auch hier riet er dazu, niemals Geld vorzustrecken, kostenpflichtige Telefonnummern anzurufen, an dubiosen Veranstaltungen teilzunehmen oder fremde Personen in die Wohnung einzulassen. Sollte jemand zum Beispiel um ein Glas Wasser bitten, sollte man die Haustür ganz schließen, solange man es holt.