Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mit neuem Selbstbewusstsein zur Revanche
Die Lindau Islanders wollen im Derby gegen Sonthofen Wiedergutmachung betreiben
LINDAU - Dieses Spiel werden sie in Lindau nicht so schnell vergessen. Nach einer desaströsen Vorstellung verloren die EV Lindau Islanders Anfang Oktober mit 2:7 ihr Heim-Derby gegen die Bulls aus Sonthofen. „Da war absolut nichts da. Eine absolute Katastrophe“, sagte ein fassungsloser Trainer Chris Stanley nach dem Spiel – wohl wissend, dass die Klatsche auch ihn treffen wird. Rund 30 Stunden später trennte sich der EV Lindau von seinem Headcoach. Sein Nachfolger saß beim Debakel gegen Sonthofen bereits im Publikum.
Auch Franz Sturm war überrascht, wie struktur- und kampflos die Lindauer auf der Eisfläche agierten. Als der EVL Stanley entließ, erkannte er seine Chance: „Ich hatte mich vor zwei Jahren schon mal hier beworben und Bernd (Wucher, Anm. d. Red.) hatte meine Bewerbung noch“, verriet der Österreicher nach seinem ersten Heimspiel an der Bande, das die Lindauer mit 6:5 gegen die Eisbären Regensburg gewannen. Seit diesem Sieg sind die Islanders wieder besser in der Spur und den Rückstand auf den angestrebten Tabellenplatz zehn auf einen Punkt verkürzt.
Mittlerweile ist Franz Sturm drei Wochen im Amt und hat am heutigen Freitag die Möglichkeit, zu zeigen, dass er die junge Lindauer Mannschaft besser auf ein Derby einstimmen kann als sein Vorgänger. Denn um 20 Uhr kommt es im Allgäu zum erneuten Aufeinandertreffen mit den ERC Bulls Sonthofen. „Die Ausgangslage ist eine ganz andere als beim ersten Spiel“, sagt der Sportliche Leiter der Islanders, Sascha Paul. „Die Jungs sind deutlich selbstbewusster als noch vor ein paar Wochen.“Auch dem 31-Jährigen, der seit der Verpflichtung Sturms wieder mit auf der Ersatzbank Platz nimmt, ist das zurückgewonnene Selbstbewusstsein anzumerken. „Wir wollen das Spiel gewinnen und werden voll auf Sieg spielen“, sagt Paul angriffslustig.
Doch auch die Gegner sind motiviert. Im Lager der Allgäuer ist nach dem ereignisreichen Sommer, in dem sie lange um die Lizenz zitterten, langsam Ruhe eingekehrt. Die Erwartungen wurden bisher übertroffen. So stehen die Bulls mit momentan 19 Punkten auf einem respektablen achten Tabellenplatz. Die beiden Kontingentspieler Ondrej Havlicek und der dreimalige lettische Nationalspieler Edgars Homjakovshaben haben daran großen Anteil. Auch der Ex-Towerstars-Spieler und Sportliche Leiter der Bulls, Lukas Slavetinski, erlebt seinen gefühlt zehnten Eishockeyfrühling und folgt auf Platz drei der internen Scorerwertung. Das mussten auch die Islander schmerzhaft erfahren. Im Hinspiel traf der 38-Jährige gleich doppelt – und hat somit deutlich am Trainerwechsel der Lindauer mitgewirkt.