Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Mit neuem Selbstbewu­sstsein zur Revanche

Die Lindau Islanders wollen im Derby gegen Sonthofen Wiedergutm­achung betreiben

- Von Martin Deck

LINDAU - Dieses Spiel werden sie in Lindau nicht so schnell vergessen. Nach einer desaströse­n Vorstellun­g verloren die EV Lindau Islanders Anfang Oktober mit 2:7 ihr Heim-Derby gegen die Bulls aus Sonthofen. „Da war absolut nichts da. Eine absolute Katastroph­e“, sagte ein fassungslo­ser Trainer Chris Stanley nach dem Spiel – wohl wissend, dass die Klatsche auch ihn treffen wird. Rund 30 Stunden später trennte sich der EV Lindau von seinem Headcoach. Sein Nachfolger saß beim Debakel gegen Sonthofen bereits im Publikum.

Auch Franz Sturm war überrascht, wie struktur- und kampflos die Lindauer auf der Eisfläche agierten. Als der EVL Stanley entließ, erkannte er seine Chance: „Ich hatte mich vor zwei Jahren schon mal hier beworben und Bernd (Wucher, Anm. d. Red.) hatte meine Bewerbung noch“, verriet der Österreich­er nach seinem ersten Heimspiel an der Bande, das die Lindauer mit 6:5 gegen die Eisbären Regensburg gewannen. Seit diesem Sieg sind die Islanders wieder besser in der Spur und den Rückstand auf den angestrebt­en Tabellenpl­atz zehn auf einen Punkt verkürzt.

Mittlerwei­le ist Franz Sturm drei Wochen im Amt und hat am heutigen Freitag die Möglichkei­t, zu zeigen, dass er die junge Lindauer Mannschaft besser auf ein Derby einstimmen kann als sein Vorgänger. Denn um 20 Uhr kommt es im Allgäu zum erneuten Aufeinande­rtreffen mit den ERC Bulls Sonthofen. „Die Ausgangsla­ge ist eine ganz andere als beim ersten Spiel“, sagt der Sportliche Leiter der Islanders, Sascha Paul. „Die Jungs sind deutlich selbstbewu­sster als noch vor ein paar Wochen.“Auch dem 31-Jährigen, der seit der Verpflicht­ung Sturms wieder mit auf der Ersatzbank Platz nimmt, ist das zurückgewo­nnene Selbstbewu­sstsein anzumerken. „Wir wollen das Spiel gewinnen und werden voll auf Sieg spielen“, sagt Paul angriffslu­stig.

Doch auch die Gegner sind motiviert. Im Lager der Allgäuer ist nach dem ereignisre­ichen Sommer, in dem sie lange um die Lizenz zitterten, langsam Ruhe eingekehrt. Die Erwartunge­n wurden bisher übertroffe­n. So stehen die Bulls mit momentan 19 Punkten auf einem respektabl­en achten Tabellenpl­atz. Die beiden Kontingent­spieler Ondrej Havlicek und der dreimalige lettische Nationalsp­ieler Edgars Homjakovsh­aben haben daran großen Anteil. Auch der Ex-Towerstars-Spieler und Sportliche Leiter der Bulls, Lukas Slavetinsk­i, erlebt seinen gefühlt zehnten Eishockeyf­rühling und folgt auf Platz drei der internen Scorerwert­ung. Das mussten auch die Islander schmerzhaf­t erfahren. Im Hinspiel traf der 38-Jährige gleich doppelt – und hat somit deutlich am Trainerwec­hsel der Lindauer mitgewirkt.

 ?? ARCHIVFOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? Mit 2:7 gingen die Lindau Islanders im Oktober auf heimischem Eis gegen Sonthofen sang- und klanglos unter.
ARCHIVFOTO: CHRISTIAN FLEMMING Mit 2:7 gingen die Lindau Islanders im Oktober auf heimischem Eis gegen Sonthofen sang- und klanglos unter.

Newspapers in German

Newspapers from Germany