Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Männer – jetzt 30 Prozent gepflegter
Wie sagte einst der in Frauenkleidern steckende Jack Lemmon im Filmklassiker „Manche mögen’s heiß“beim Stichwort Männer? „Männer: Diese schrecklichen haarigen Biester!“Der Billy-Wilder-Streifen aus dem Jahr 1959 malt noch ein ziemlich eindimensionales Bild von den vermeintlichen Herren der Schöpfung. Der Brusthaarnassrasierer war noch nicht erfunden. Seit dieser Zeit ist natürlich eine Menge passiert. Der Mann von heute trägt seltener Anzug und Krawatte und häufiger Jogginghose und Ballonseidenbluse. Dennoch interessiert sich die Spezies Mann zunehmend für das eigene Äußere, was sich an einer statistischen Zahl besonders gut ablesen lässt: Sie lautet 32,4 Prozent.
Erhoben hat sie die „Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung“. Und sie beschreibt jenen Anteil der Männer, die sich für Körperpflegeprodukte interessieren. Im Jahr 2013 waren es noch lediglich 22,6 Prozent. Woraus sich schließen lässt, dass der aktuelle Wert also um rund ein Drittel angewachsen ist. Leider sind 1959 noch keine entsprechenden Studien verfasst worden. Vermutlich wäre das Ergebnis einigermaßen niederschmetternd gewesen. Damals gab es als einziges kosmetisches Pflegeprodukt für Männer lediglich Schellack, um das widerborstige Haar möglichst windschlüpfrig auf dem Kopf zu bändigen.
Erschreckend an den 32,4 Prozent ist, was sich im Umkehrschluss daraus ergibt: 67,6 Prozent der Männer interessieren sich also bis heute nicht für kosmetische Produkte. Und für den Brusthaarnassrasierer schon gar nicht.
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