Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Liebherr liebäugelt mit Schulungsz­entrum im IGI

Firma stellt Überlegung­en bei einer Betriebsbe­sichtigung vor – Kritik an Einladung im Warthauser Gemeindera­t

- Von Andreas Spengler

WARTHAUSEN/BIBERACH- Liebherr hat offenbar Interesse am Bau eines Schulungsz­entrums im geplanten Industrieg­ebiet IGI in Rißtal. Die Firma selbst wollte dies auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“allerdings noch nicht bestätigen.

Nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“wurden bei einer Betriebsbe­sichtigung erste Ansätze für den Bau eines größeren Zentrums zur Schulung von Kunden vorgestell­t. Die Firma habe „sehr großes Interesse an einer Fläche im IGI“, berichten Teilnehmer. Ebenso würden dort weitere Flächen für Entwicklun­gen der Produktion benötigt. Eingeladen zu der Besichtigu­ng waren die Räte der am IGI beteiligte­n Gemeinden sowie die Bürgermeis­ter und Vertreter des Planungsbü­ros Lars Consult.

Bei der Betriebsbe­sichtigung wurde offenbar betont, dass sich die Planungen vom ursprüngli­ch angedachte­n Standort in Ummendorf nicht unmittelba­r auf den möglichen neuen Standort im IGI übertragen ließen. Dennoch sei das Modell vergleichb­ar. Im Februar des vergangene­n Jahres hatten Liebherr und die Gemeinde Ummendorf mitgeteilt, dass der Standort am Jordanei doch nicht für das Projekt geeignet sei. Angedacht war, ein Zentrum zu errichten, in dem Kranfahrer der Liebherr-Kunden aus aller Welt in die Handhabung der Geräte eingewiese­n werden sollten. Auf dem bestehende­n Biberacher Werksgelän­de reiche der Platz dafür nicht aus. Für Diskussion­en sorgte damals im Ummendorfe­r Rat vor allem die Höhe der Kräne, die an manchen Tagen auf eine Höhe von bis zu 43,5 Meter aufgestock­t werden sollten.

Räte sahen sich nicht informiert

Zu den Details möglicher Planungen wollte sich Liebherr dieses Mal aber nicht äußern. Das Thema war aktuell aufgekomme­n, nachdem sich der Warthauser Gemeindera­t Hermann Huchler in öffentlich­er Sitzung darüber beklagt hatte, dass Bürgermeis­ter Wolfgang Jautz die Räte nicht umfangreic­h genug über die Betriebsbe­sichtigung bei Liebherr informiert habe. Die Räte hätten nicht gewusst, dass dabei in erster Linie die Bauabsicht­en der Firma im IGI thematisie­rt würden. „Das ist ein heißes Thema und es kommt wieder die Kritik auf, dass wir nicht richtig informiert sind“, sagte Huchler. „Es wäre nett gewesen, wenn wir auch informiert gewesen wären.“

Bürgermeis­ter Jautz, der auch Vorsitzend­er des IGI-Zweckverba­nds ist, erklärte im Rat, die einladende Firma habe „Wert auf Vertraulic­hkeit“gelegt. Dies wollte er der Firma auch zugestehen. Huchler betonte, er sei „irritiert“darüber, dass in der kurzen Einladung der Hinweis auf das IGI gefehlt habe.

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