Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Liebherr liebäugelt mit Schulungszentrum im IGI
Firma stellt Überlegungen bei einer Betriebsbesichtigung vor – Kritik an Einladung im Warthauser Gemeinderat
WARTHAUSEN/BIBERACH- Liebherr hat offenbar Interesse am Bau eines Schulungszentrums im geplanten Industriegebiet IGI in Rißtal. Die Firma selbst wollte dies auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“allerdings noch nicht bestätigen.
Nach Informationen der „Schwäbischen Zeitung“wurden bei einer Betriebsbesichtigung erste Ansätze für den Bau eines größeren Zentrums zur Schulung von Kunden vorgestellt. Die Firma habe „sehr großes Interesse an einer Fläche im IGI“, berichten Teilnehmer. Ebenso würden dort weitere Flächen für Entwicklungen der Produktion benötigt. Eingeladen zu der Besichtigung waren die Räte der am IGI beteiligten Gemeinden sowie die Bürgermeister und Vertreter des Planungsbüros Lars Consult.
Bei der Betriebsbesichtigung wurde offenbar betont, dass sich die Planungen vom ursprünglich angedachten Standort in Ummendorf nicht unmittelbar auf den möglichen neuen Standort im IGI übertragen ließen. Dennoch sei das Modell vergleichbar. Im Februar des vergangenen Jahres hatten Liebherr und die Gemeinde Ummendorf mitgeteilt, dass der Standort am Jordanei doch nicht für das Projekt geeignet sei. Angedacht war, ein Zentrum zu errichten, in dem Kranfahrer der Liebherr-Kunden aus aller Welt in die Handhabung der Geräte eingewiesen werden sollten. Auf dem bestehenden Biberacher Werksgelände reiche der Platz dafür nicht aus. Für Diskussionen sorgte damals im Ummendorfer Rat vor allem die Höhe der Kräne, die an manchen Tagen auf eine Höhe von bis zu 43,5 Meter aufgestockt werden sollten.
Räte sahen sich nicht informiert
Zu den Details möglicher Planungen wollte sich Liebherr dieses Mal aber nicht äußern. Das Thema war aktuell aufgekommen, nachdem sich der Warthauser Gemeinderat Hermann Huchler in öffentlicher Sitzung darüber beklagt hatte, dass Bürgermeister Wolfgang Jautz die Räte nicht umfangreich genug über die Betriebsbesichtigung bei Liebherr informiert habe. Die Räte hätten nicht gewusst, dass dabei in erster Linie die Bauabsichten der Firma im IGI thematisiert würden. „Das ist ein heißes Thema und es kommt wieder die Kritik auf, dass wir nicht richtig informiert sind“, sagte Huchler. „Es wäre nett gewesen, wenn wir auch informiert gewesen wären.“
Bürgermeister Jautz, der auch Vorsitzender des IGI-Zweckverbands ist, erklärte im Rat, die einladende Firma habe „Wert auf Vertraulichkeit“gelegt. Dies wollte er der Firma auch zugestehen. Huchler betonte, er sei „irritiert“darüber, dass in der kurzen Einladung der Hinweis auf das IGI gefehlt habe.