Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Wenn die Müllabfuhr nicht durchkommt
Anwohner im Biberacher Schoweweg bleiben zwei Wochen auf ihrem Müll sitzen
BIBERACH - Viele Bürger warten am Tag der Müllabfuhr regelrecht auf den großen Müllwagen, der die Tonnen leert. Vor zwei Wochen warteten die Anwohner im Schoweweg im Gaisental in Biberach allerdings vergebens. Parkende Autos hatten die ohnehin enge Einfahrt in die kleine Straße versperrt. Ein Durchkommen war für das Müllauto nicht möglich. Ganz zum Ärger der Anwohner.
„Ich habe mich doch sehr gewundert, weil ich dachte, die Müllabfuhr hat uns vergessen“, sagt eine Frau aus dem Schoweweg. Nach einem Anruf beim Abfallwirtschaftsbetrieb klärte sich die Sache auf. Die Anfrage nach einer Sonderabholung wurde allerdings abgelehnt. Also standen die Mülltonnen eben zwei Wochen vor den Häusern. Mittlerweile wurde der Müll abgeholt, am Dienstag hat es die Müllabfuhr wieder in die Straße geschafft.
„Leider kommt es hin und wieder vor, dass Müllfahrzeuge Straßen nicht befahren können, weil Autos entsprechend parken und die Zufahrt unmöglich machen. Die beauftragten Müllabfuhrunternehmen sind in einem solchen Fall angehalten, am Abfuhrtag einen zweiten Anfahrtsversuch zu unternehmen“, sagt Frank Förster, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) im Landkreis Biberach. „Nach unseren Informationen ist dies auch so am 22. Oktober im Schoweweg geschehen, leider wieder erfolglos.“Die Tour sei schließlich fortgesetzt und beendet worden.
Der AWB hat den Betroffenen eine sogenannte Sacklösung für die nächste Abfuhr angeboten: „Das heißt, die Bürger können ausnahmsweise einen sonst nicht zugelassenen Müllsack verwenden und diesen bei der nächsten Abfuhr kostenpflichtig neben ihre Mülltonne stellen“, so Frank Förster. „Von den Betroffenen im Schoweweg gingen bei uns zwei Nachfragen hierzu ein. Bei beiden konnte das Problem mit einer Sacklösung behoben werden.“
Allein um den Müll geht es der Anwohnerin aber nicht: „Was ist, wenn es brennt und die Feuerwehr nicht durchkommt oder auch der Krankenwagen. Denn wenn das Müllauto keinen Platz hat, dann kommt die Feuerwehr erst recht nicht durch.“Wer dort parkt, weiß die Anwohnerin nicht. Die Nummernschilder der parkenden Autos hat sie sich ebenfalls nicht notiert: „Aber ich weiß, dass da immer mal wieder Autos zu weit an der Einfahrt stehen.“
Ob das Problem mit Parkverbotsschildern gelöst werden könnte? „Aus Sicht der Stadt bedarf es an dieser Stelle keiner Parkverbotsschilder, da das Parken fünf Meter vor oder hinter Kreuzungen und Einmündungen ohnehin nicht erlaubt ist“, sagt Andrea Appel, Pressesprecherin der Stadt Biberach. „Da die Falschparker womöglich im Umfeld wohnen, könnten die Anwohner eventuell selbst auf die aktuellen, aber auch mögliche Folgen hinweisen, damit das unerlaubte Parken unterlassen wird.“Bisher seien der Schoweweg und die angrenzenden Straßen beim Ordnungsamt nicht für Parkverstöße bekannt. „Wir nehmen den Hinweis aber auf und lassen das Gebiet durch unseren kommunalen Ordnungsdienst kontrollieren“, so die Pressesprecherin.