Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Gardena lässt sich neues Werk 15 Millionen Euro kosten
Großinvestition im Ostalbkreis wird wegen Umsatzsteigerung notwendig
ULM/HEUCHLINGEN (heo) - Mit dem Spatenstich haben am Freitag die Bauarbeiten für eine Erweiterung des Gardena-Werks in Heuchlingen (Ostalbkreis) begonnen. Rund 15 Millionen Euro investiert das Gartenunternehmen aus Ulm in rund 5000 Quadratmeter zusätzliche Produktionsfläche, neue Maschinen und Automatisierung sowie eine neue Kantine.
In dem Fertigungsbetrieb, der ein Teil der Ulmer „Division“ist, wie es firmenintern heißt, werden jährlich etwa 13 500 Tonnen Kunststoff im Spritzgießverfahren verarbeitet und die Produkte teilweise zu fertigen Baugruppen montiert, zum Beispiel für die bekannten Schlauchkupplungen oder Gartenbrausen. Mit der Erweiterung soll die Kapazität bei geplanter Fertigstellung im September 2020 um zehn Prozent erhöht werden und für die Zukunft weiteres Wachstumspotenzial bieten.
Erforderlich wurde der Ausbau durch die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der Marke Gardena und der damit einhergehenden Absatzsteigerung. Zwischen 2015 und 2018 hatte das Unternehmen unter dem Dach der schwedischen HusqvarnaGruppe mit Sitz in Ulm seinen weltweiten Umsatz um 46 Prozent auf 663 Millionen Euro steigern können. Dies schlägt sich auch in den Beschäftigungszahlen nieder: Vor zwei Jahren arbeiteten noch 1660 Menschen an den regionalen Standorten, zuletzt waren es 1860. Der Löwenanteil davon im Donautal: mit über 1000
„Einige zusätzliche“Arbeitsplätze „Wir arbeiten in diesem Werk bereits im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr bei durchgehend hoher Auslastung unserer Kapazitäten. Ohne die Erweiterung könnten wir die weiterhin steigende Nachfrage nicht mehr bedienen“, sagte Werkleiter Michael Kieser. Wenn das Gebäude fertig ist, werden hier neue Maschinen und Produktionsanlagen einziehen. Am Standort werden „einige zusätzliche“Arbeitsplätze entstehen.
Eine genaue Zahl nennt Gardena nicht.
Bereits heute ist Gardena der größte Arbeitgeber in Heuchlingen mit derzeit rund 300 Beschäftigten. Der Standort vor den Toren Ulms hat eine große Tradition in der Gartenfirma: Heuchlingen war das erste produzierende Werk des Herstellers. In der Folge wurde das Werk kontinuierlich ausgebaut. Heute gehöre es zu den modernsten kunststoffverarbeitenden Betrieben Deutschlands. „Mit der aktuellen Investition bleibt dieser Standort international wettbewerbsfähig und eine der tragenden Säulen unseres Geschäftserfolgs“, sagt Wolfgang Engelhardt, verantwortlich für die weltweiten Produktionsstätten von Gardena.
Ab 1968 hatte die Firma WaraPlast mit damals 20 Mitarbeitern Kunststoffteile für Gardena produziert. Ab 1970 beteiligte sich Gardena an dem damaligen Zulieferer und übernahm diesen später komplett. Die Bedeutung der Ulmer „ Division“hat in jüngster Zeit zugenommen. 2018 hatte der Mutterkonzern Husqvarna die Auflösung der „ Consumer Brands Division“bekannt gegeben. Das Geschäft in Europa wurde damit Gardena zugeordnet.