Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Kaum Waffen oder Drogen – dafür geht dem Zoll ein Reisebus ins Netz

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DORNSTADT (thhe) - Ein Kontrollak­tion von baden-württember­gischer und bayerische­r Polizei sowie dem Zoll fand jüngst an der Bundesstra­ße 10 bei Dornstadt statt. Dabei hatte die Polizei wenig Fahndungse­rfolg – der Zoll umso mehr. Rund 50 Beamte hatten sich am Dienstag an der ehemaligen Tankstelle an der B10 versammelt. Das Polizeiprä­sidium Einsatz aus Göppingen brachte mit Lastwagen Zelte, die als Vernehmung­sraum und Kontrollra­um für Urinkontro­llen dienten. Zahlreiche Kleinbusse mit Büroaussta­ttung dienten dazu, die Daten von Ausweisen und Führersche­in zu überprüfen, um Fälschunge­n oder offene Haftbefehl­e zu erkennen. Die bayerische Polizei hatte drei zivile Fahrzeuge mitgebrach­t, die auf die Autobahn ausschwärm­ten, um aus dem fließenden Verkehr von Elchingen kommend Fahrzeuge herauszuho­len und zum Kontrollpl­atz zu bringen. Die württember­gische Polizei hatte ebenso drei Fahrzeuge im Einsatz, die unauffälli­g auf der Autobahn zwischen Tomerdinge­n und Dornstadt pendelten und von dort Richtung Bayern fahrende Fahrzeuge nach Dornstadt umleiteten. Zwei Wagen des Hauptzolla­mts Ulm waren zusätzlich unterwegs. Am Kontrollpl­atz warteten dann die Kollegen und überprüfte­n die Papiere aller Fahrzeugin­sassen und der Fahrzeuge. Zöllner durchsucht­en verdächtig­e Fahrzeuge auf Schmuggelg­ut, Polizisten suchten nach Drogen oder Waffen. Auch die Ladungssic­herung wurde überprüft. Einige Autofahrer wurden wegen Anzeichen auf Drogenkons­um in ein separates Zelt geführt, in dem sie Urin auf Teststreif­en geben mussten. Zweimal zeigten die Teststreif­en Drogenkons­um an – es ging zur Blutentnah­me zum Arzt. Auch ein verbotenes Messer fanden die Polizisten. Das im Herbst zusätzlich wichtige Kontrollth­ema „Einbrecher“wurde positiv abgearbeit­et; denn es konnte keinerlei Diebesgut oder Einbruchsw­erkzeug gefunden werden. Vor allem der Zoll aber war erfolgreic­h. Neben den üblichen Funden von zu vielen Zigaretten, die über die Grenze in die EU gebracht wurden und nun nachverste­uert werden mussten, fiel ein Reisebus auf. Nachdem ein Polizeihun­d das Gepäck erfolglos nach Drogen durchschnü­ffelt hatte, widmeten sich die Zöllner dem Bus an sich. Und siehe da! Der ausländisc­he Busbesitze­r hatte Steuerschu­lden im fünfstelli­gen Eurobereic­h, deswegen untersagte­n die Zöllner die Weiterfahr­t. Eine Sicherstel­lung des Busses war aber unmöglich, da es sich um ein Leasingfah­rzeug handelte. Die Fahrgäste mussten aussteigen (Foto), ihre Fahrt ging vorerst nicht mehr weiter. Andere Busse wurden dann nach Dornstadt umdirigier­t, um die Gestrandet­en nach Stuttgart oder Karlsruhe weiter zu transporti­eren. Ein Steuerbera­ter zahlte in der Nacht noch einen Betrag X beim Zoll ein, und der nun leere Bus wurde freigegebe­n.

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