Schwäbische Zeitung (Laupheim)
SV Tannheim startet auswärts in die neue Saison
Faustball, 1. Bundesliga Süd Frauen: Illertalerinnen sind auf Trainersuche
TANNHEIM (sz) - Mit einem Auswärtsspieltag in Calw beginnt für die Faustballerinnen des SV Tannheim die Hallensaison 2019/20 in der 1. Bundesliga Süd. Neben dem gastgebenden TSV Calw trifft der SVT dabei am Sonntag ab 11 Uhr auch auf den TV Obernhausen. Die vergangene Spielzeit hatte der SVT mit 22:10 Punkten auf Tabellenplatz drei abgeschlossen und konnte als Nachrücker sogar an der DM in Moslesfehn teilnehmen, bei der Tannheim auf Rang fünf landete. Die neue Saison startet mit neun Mannschaften. Ein Überblick.
SV Tannheim: In der vergangenen Hallensaison zeigten die Tannheimerinnen trotz Verletzungspech von Simone Hummel, Katharina Hammer und Anika Sellmann eine konstante Leistung und qualifizierten sich als Vierter der Südstaffel erstmals für die DM in Moslesfehn. Die anschließende Feldsaison brachte einen großen Umbruch mit sich. Spielertrainerin Kathi Hammer ist verletzungsbedingt zurückgetreten und Angreiferin Lena Pieper ist familiär bedingt wieder nach Friedrichshafen gezogen. Zwar konnte der personelle Verlust durch eigene Jugendspielerinnen abgefedert werden. Aber es ist keine leichte Aufgabe, die Herausforderungen der kommenden Saison ohne einen klaren Kopf an der Außenlinie zu meistern. In dieser wird die vakante Trainerstelle – ein neuer Coach wird gesucht – gemeinsam ausgefüllt.
Teamgeist und Gemeinschaft stehen nun stärker im Mittelpunkt als vorher. Dies spiegelte der frühzeitige Klassenerhalt und Platz fünf am Ende der Feldsaison wider. Der Kader bleibt im Vergleich zur Feldsaison unverändert, wobei Sarah Reisch weiter Hauptangreiferin Klara Mahle in der Offensive unterstützen wird. In Abwehr und Zuspiel können die SVT-Frauen mit Simone Hummel, Carolin Seitz, Franziska Kohler, Anika Sellmann, Elena Harrer, Alisa Huber und den Youngsters Marie Schick und Selina Baur aus dem Vollen schöpfen.
Mit einem zweiten Platz in Schwieberdingen und Rang fünf in Gärtringen war der SVT in die Saisonvorbereitung gestartet, die durch ein Trainingslager beim TSV Gärtringen abgerundet wurde. Befreit aufzuspielen und gleichzeitig mit Ehrgeiz und breiter Brust in die wichtigen Spiele zu gehen, wird dabei die größte Herausforderung für die Mannschaft sein. An oberster Stelle steht aber erst einmal, gut in die Saison zu starten und früh viele Punkte einzusammeln, heißt es aus dem SVT-Lager.
TSV Dennach: Der vielfache deutsche Meister TSV Dennach teilte sich 2019 überraschenderweise mit Tannheim den fünften Platz in Moslesfehn. Aber Erfolge wie der langersehnte Gewinn des Weltpokals zeigen, dass der TSV sich nur hin und wieder Patzer erlaubt. Mit Sonja Pfrommer und Anna Lisa Aldinger stellt Dennach zwei Weltmeisterinnen. Bei aller Abgeklärtheit und mit vollem Ehrgeiz werden die Ziele Südmeisterschaft und DM-Qualifikation nur eine Sprosse auf der Erfolgsleiter des kommenden Halbjahrs sein.
TSV Calw: Hauptangreiferin Stephanie Dannecker fällt mit einem Kreuzbandriss wohl die komplette Saison aus. Nachwuchsangreiferin Henriette Schell wurde seit mehreren
Jahren vorbereitet, die Verantwortung im Angriff zu übernehmen. Dies wurde im Feld mit der Berufung in den Frauen-Nationalkader belohnt. In der vergangenen Hallensaison konnte sich Calw das langersehnte DM-Gold erkämpfen. Wie sich der TSV ohne Hauptangreiferin Dannecker behauptet wird, ist eine spannende Frage der kommenden Hinrunde.
TSV Pfungstadt: Kein unbeschriebenes Blatt ist der TSV Pfungstadt mehr. In der Hallensaison 2018/19 war der TSV mit 20:12 Punkten nur zwei Zähler vom SVT entfernt. Auch in der vergangenen Feldsaison bewiesen die Pfungstädterinnen Kampfgeist: Während die Mannschaft um die österreichische Nationalangreiferin Theresa Spadinger überraschend holprig startete, drehten sie zu Ende das Blatt – und verhinderten mit einer Aufholjagd den Abstieg. Diesen Schwung will der TSV unters Hallendach mitnehmen, um sich früh wichtige Punkte im Kampf um die DM-Qualifikation zu sichern. Die Spiele gegen den TSV Pfungstadt werden über Wohl und Wehe des SV Tannheim entscheiden.
TV Obernhausen: Mit dem TV Obernhausen verbindet der SVT viele Freundschaften – die aber am Spielfeldrand aufhören. Die routinierte Mannschaft ist für ihren Kampfgeist bekannt. Mit dem TVO liefert sich der SVT immer spannende Begegnungen. Bereits am ersten Spieltag wird sich zeigen, in welcher Form die SVT-Frauen sind.
TSV Ötisheim: Aufsteiger Ötis● heim ist ein richtiger Joker. Nachdem sich der TV Vahiningen/Enz in der Feldsaison 2018 zurückgezogen hat, fanden die ehemalige Nationalangreiferin Marie-Theres Rothmaier und Stefanie Späth beim TSV ein engagiertes Team vor. Mit dieser Kombination aus Willen, Erfahrung und Kampfgeist marschierte der TSV Ötisheim direkt ins Oberhaus. Mit einem Mittelplatz wird sich die Mannschaft wohl nicht begnügen wollen.
TSV Schwieberdingen: Der TSV ● ist eine der ältesten Mannschaften der Liga. Trotz Erfahrung und Spielwissen konnte das Team nur wegen des Chaos der vergangenen Hallensaison im Oberhaus bleiben. In der Vorbereitung stand Hauptangreiferin Malena Heidelbauer verletzt nur an der Seitenlinie. Ob der TSV den Klassenerhalt ohne sie schaffen kann, ist fraglich.
TV Käfertal: Sein Debüt unter dem ● Hallendach gibt der TV Käfertal. Während die Mannheimerinnen in der vergangenen Feldsaison den direkten Abstieg in die 2. Bundesliga hinnehmen mussten, wird das klare Ziel für die Hallensaison der Klassenerhalt sein. Mit Franziska Habitzreither schloss sich eine junge Allrounderin aus Karlsdorf dem TV an.
TSV Gärtringen: Vermutlich gro● ßes Interesse an der Einordnung im Mittelfeld hat Gärtringen. Nach dem Abstieg 2017 will der TSV schnellstmöglich den Klassenerhalt sichern. Die Mannschaft spielt seit der Jugend zusammen. Erfahrung bringen Nicki Heldmaier und Yvonne Hornikel mit. Das gemeinsame Trainingslager vom SV Tannheim und TSV Gärtringen diente beiden Mannschaften zur Vorbereitung – es wird sich zeigen, inwieweit davon profitiert werden kann.