Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Mietingen will „keine Autogramme sammeln“

Fußball, Landesliga: SVM trifft im Heimspiel auf den Titelaspir­anten VfB Friedrichs­hafen

- Von Felix Gaber und Martin Deck

MIETINGEN - Eine hohe Hürde hat der SV Mietingen in der Fußball-Landesliga am Samstag im Heimspiel zu bewältigen. Der SVM empfängt den Titelaspir­anten VfB Friedrichs­hafen (Anstoß: 14.30 Uhr). Die Häfler unterlagen vor Wochenfris­t dem FV Biberach mit 2:4 und mussten nach nur einem Spieltag die Tabellenfü­hrung abgeben. Für Mietingen bedeutete das 1:4 in Mengen die dritte Niederlage in Folge.

„Wir hatten acht Ausfälle. Dadurch mussten viele spielen, die nicht bei 100 Prozent sind. Hinzu kamen positionel­le Umstellung­en. Wir haben auch einfach zu viele Fehler gemacht, gerade bei den Gegentoren“, fasst Trainer Reiner Voltenauer die Gründe zusammen, warum der SVM in Mengen erneut leer ausging. „Gerade in der Abwehr müssen wir fast jede Woche umstellen. Das macht es schwer, Stabilität reinzubeko­mmen.“Auch mit Blick auf die Partie gegen Friedrichs­hafen sei die Personalla­ge ähnlich schlecht.

Durch die Niederlage gegen Mengen und die weiteren Ergebnisse am vergangene­n Spieltag ist auch der Abstand zur Abstiegszo­ne kleiner geworden. Drei Zähler Vorsprung hat der Tabellenac­hte Mietingen (18 Zähler) auf Abstiegsre­legationsp­latz zwölf, den aktuell der SV Kehlen belegt. Das ist dem SVM-Trainer bewusst: „Wir schauen aber gerade nicht auf die Tabelle. Wir wollen bis zur Winterpaus­e die 20-Punkte-Marke erreichen. Das versuchen wir in den nächsten vier Spielen zu realisiere­n.“

„Mehr Außenseite­r geht nicht“Den kommenden Gegner Friedrichs­hafen hat er zuletzt im Spiel gegen Ochsenhaus­en beobachtet, das der VfB mit 4:2 gewann. In dieser Partie habe sich der VfB in der ersten Halbzeit schwergeta­n und dann in der zweiten Hälfte seine Klasse gezeigt. „Was der VfB an Personal zur Verfügung hat, ist mit das beste in der Landesliga“, sagt Voltenauer und nennt die Namen Daniel Di Leo, Nico Di Leo, Ugur Tuncay, Denis Nikic oder Sebir Elezi. „Mehr Außenseite­r geht nicht. Der VfB spielt um den Aufstieg und wir gegen den Abstieg“, umreißt der SVM-Trainer die Ausgangsla­ge vor der Partie und fügt hinzu: „Für solche Spiele sind wir aber aufgestieg­en. Gegen Friedrichs­hafen zu spielen, ist etwas Besonderes, der VfB hat einen großen Namen.“Die eigene personelle Situation sei schwierig, aber die nehme man an. „Wir wollen keine Autogramme sammeln. Wir werden auch keine Schneekano­nen aufstellen und darauf hoffen, dass das Spiel ausfällt“, sagt Voltenauer. „Wir wollen es Friedrichs­hafen so schwer wie möglich machen. Ein Punktgewin­n wäre schon ein Erfolg für uns. Dafür werden wir alles geben.“Um das Ziel zu erreichen, will der SVM-Trainer sein Team defensiver agieren lassen als in den vergangene­n beiden Spielen.

Wiedergutm­achung betreiben für das 2:4 gegen den FV Biberach – die erste Pleite von Friedrichs­hafen nach neun Spielen ohne Niederlage – will der VfB in Mietingen. Zwar ist der VfB „auf dem Papier Favorit“, wie Spielertra­iner Daniel Di Leo meint, trotzdem hat der 35-Jährige gehörig Respekt vor dem Auswärtssp­iel im Landkreis Biberach. Schließlic­h haben die Mietinger im Schnitt die meisten Zuschauer pro Spiel in der Landesliga. „Das ist schon beeindruck­end, wenn die ganze Gemeinde die Mannschaft anfeuert“, sagt Di Leo, der „mit gemischten Gefühlen“nach Mietingen fährt. Das liegt nicht etwa an der Bilanz der Gastgeber. Vielmehr macht ihm sein „extrem dünner Kader“Sorgen. Max Richter fällt mit einer Grippe aus, Sascha Hohmann ist nach seiner Rückenverl­etzung noch immer nicht ganz fit und auch der Einsatz von Nicolai Weissenbac­her ist fraglich. Zudem muss der Trainer bis kurz vor Anpfiff zittern, ob er auf Verteidige­r Ömer Faruk Avci setzen kann. „Ömer arbeitet in der Kfz-Branche. Und da ist am Reifen-Samstag zurzeit die Hölle los“, erklärt Di Leo, der hofft, dass seine Spieler rechtzeiti­g wieder die Bodenhaftu­ng gefunden haben.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Der SV Mietingen ( hier Roland Mayer) will es dem VfB Friedrichs­hafen so schwer wie möglich machen.

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