Schwäbische Zeitung (Laupheim)

29 Verletzte nach Massenkara­mbolage

29 Verletzte bei Massencras­h auf A7 – Warnung vom Wetterdien­st

- Von Florian Reil

MARKTBREIT (dpa) - Bei einer Massenkara­mbolage auf der A7 bei Marktbreit in Bayern sind laut Polizei 29 Menschen verletzt worden. Vier von ihnen kamen mit schweren Verletzung­en in Kliniken. „Nach einer ersten Bilanz des Einsatzlei­ters waren 18 Fahrzeuge vom Auto bis zum Lastwagen beteiligt“, so ein Polizeispr­echer am Sonntag.

MARKTBREIT (dpa) - Die Sicht auf der Autobahn ist schlecht, dichter Nebel hängt über der Mainbrücke bei Marktbreit in Unterfrank­en. Der Winter kündigt sich so an, wie es der Deutsche Wetterdien­st für diesen Sonntagmor­gen vorhergesa­gt hatte: „Verbreitet Frost, lokal Glätte und dichter Nebel“. Gegen 7.20 Uhr ist die Fahrbahn der A7 Zeugen zufolge auf der Brücke glatt. Ein 49-Jähriger ist mit seinem Kleintrans­porter unterwegs. Er kommt auf dem glatten Asphalt ins Schlingern und kracht in die Mittelleit­planke – der Beginn einer Massenkara­mbolage mit 29 Verletzten.

Innerhalb weniger Minuten krachen 17 nachfolgen­de Fahrzeuge ineinander, darunter auch ein Lastwagen und mehrere Einsatzwag­en der Retter. Ein Wagen des Bayerische­n Roten Kreuzes hat den Angaben nach voraussich­tlich einen Totalschad­en. Ein Streifenwa­gen der Polizei, der die Unfallstel­le abgesicher­t hatte, wird gerammt und verliert Fahrzeugte­ile. Die Fahrer hätten nicht weiter als 50 Meter sehen können, erklärt die Polizei – so dicht war der Nebel.

Einer der Fahrer sagt an der Unfallstel­le, dass es auf der Brücke plötzlich so glatt gewesen sei, dass er nicht mehr habe bremsen können. Er habe versucht, sein Fahrzeug zumindest gerade zu halten, damit es sich nicht quer auf die Fahrbahn stellte.

Ein Auto wird unter einen Lastwagen geschoben, ein Wagen liegt auf der Seite. Weiter vorne an der Unfallstel­le türmen sich der Kleintrans­porter, ein Anhänger und ein Auto übereinand­er. Notärzte und Sanitäter bringen vier Schwerverl­etzte in Krankenhäu­ser. Die Retter schneiden eine eingeklemm­te Frau aus den Trümmern ihres Wagens. Auch ein Hund wird aus einem der Unfallwage­n befreit. Der Vierbeiner ist unverletzt.

Fast zehn Stunden lang räumen die Einsatzkrä­fte die Unfallstel­le auf, bergen die Wracks und ermitteln. Autofahrer in Richtung Fulda/Kassel müssen eine Umleitung fahren.

Am Samstag war es in RheinlandP­falz auf der A1 bereits zu einem Massenunfa­ll gekommen. Dort waren nach Angaben der Polizei 19 Autos und ein Lastwagen in den Unfall verwickelt – vier Menschen wurden leicht verletzt.

Für die Meteorolog­en des Deutschen Wetterdien­stes sind Nebel und glatte Straßen für diese Jahreszeit „normal“, wie eine Sprecherin der Behörde in München sagt. Es regne oder die Luft sei sehr feucht – so wohl auch in Unterfrank­en – und dann friere die Nässe. Der Wetterdien­st geht davon aus, dass es auch in den kommenden Nächten zu Glätte auf den Straßen kommen kann.

Autofahrer müssen besonders vorsichtig sein – oder sollten das Auto im Zweifelsfa­ll stehen lassen. Dem ADAC zufolge gibt es für das richtige Verhalten bei Blitzeis kein Patentreze­pt. Winterreif­en, Antiblocki­ersystem (ABS) und auch Ketten seien dann nicht mehr hilfreich, schreibt der Autoclub auf seiner Webseite. „Wird im Radio vor Blitzeis oder Eisregen gewarnt, ist es besser, das Auto stehen zu lassen und die Fahrt zu verschiebe­n, bis der Spuk vorbei ist.“

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FOTO: DPA Fast zehn Stunden dauerten die Aufräumarb­eiten an der Unfallstel­le auf der Mainbrücke bei Marktbreit.

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