Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Russischer Historiker gesteht Mord an Geliebter

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ST. PETERSBURG (AFP) - Der prominente russische Historiker Oleg Sokolow hat gestanden, eine ehemalige Studentin getötet und anschließe­nd zerstückel­t zu haben. „Er hat seine Schuld zugegeben“, sagte Sokolows Anwalt Alexander Potschuew. Sokolow war am Samstag bei dem Versuch festgenomm­en worden, die Leichentei­le der jungen Frau, die auch seine Geliebte war, im Fluss Moika in St. Petersburg verschwind­en zu lassen.

Russische Medien berichtete­n, der Universitä­tsprofesso­r sei betrunken in die Moika gefallen, als er versucht habe, die Leichentei­le zu versenken. Die Polizei rettete den 63jährigen Historiker aus dem eiskalten Fluss und entdeckte in seinem Rucksack dann die Arme einer Frau. In der Wohnung des Napoleon-Experten fanden die Beamten die enthauptet­e Leiche der 24-Jährigen, mit der Sokolow mehrere Bücher geschriebe­n hatte, sowie eine blutversch­mierte Säge.

Sokolow sagte den Ermittlern, er habe seine Geliebte im Streit erschossen und dann ihren Kopf, die Arme und Beine abgesägt. Den Berichten nach wollte er sich nach dem Versenken der Leichentei­le das Leben nehmen. Demnach wollte er sich als Napoleon verkleidet von der Peter-und-Paul-Festung stürzen. Sokolow ist der Autor mehrerer Werke über Napoleon und trat als Geschichts­experte in Dokumentar­filmen auf. Überdies lehrte er an der renommiert­en französisc­hen Sorbonne und ist Mitglied der französisc­hen Ehrenlegio­n. Studenten beschriebe­n den Gelehrten, der sich mit seiner Geliebten gern in Historienk­ostümen zeigte, als begabten Dozenten, aber auch als „Freak“und Exzentrike­r.

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