Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Vorne hui, hinten pfui

Handball, Landesliga: TG-Männer kassieren gegen starke Steinheime­r erste Heimnieder­lage

- Von Philipp Braun

BIBERACH - Die Landesliga-Handballer der TG Biberach haben am Samstag eine Heimnieder­lage hinnehmen müssen. Gegen das Spitzentea­m TV Steinheim verlor die Mannschaft von Trainer Dominic Ellek mit 34:39 (17:20).

Wenn man als Heimmannsc­haft 34 Tore erzielt, ist die Wahrschein­lichkeit hoch, dass man am Ende auch zwei Punkte holt. Doch am Samstag waren es in der PG-Halle zwei Mannschaft­en, die auf VollgasAng­riffsmodus geschaltet haben. Und nicht nur die TG zeigte in der Offensive eine hervorrage­nde Leistung, auch die Gäste von der Schwäbisch­en Alb waren in einer grandiosen Verfassung. Erleichter­t wurde der Angriffswi­rbel der Gäste von der schwachen TG-Abwehr, die schon seit einigen Wochen ihre Form sucht und auch am Samstag über die gesamte Spielzeit keinen Zugriff bekam. 39 Gegentore sprechen für sich. „Was wir uns vor dem Spiel vorgenomme­n haben, nämlich eine starke Abwehr gegen Steinheim zu stellen, hat nicht geklappt“, so ein enttäuscht­er Dominic Ellek nach dem Spiel. „Hätte Simon nicht so viele Bälle gehalten, wäre es noch deutlicher geworden. Wir dürfen niemals so viele Gegentore bekommen.“

Von Beginn an war das Tempo der Begegnung hoch, die TG hatte sich nach einem spielfreie­n Wochenende einiges vorgenomme­n und setzte die Anweisunge­n Elleks gleich in die Tat um. Die Anfangsmin­uten waren ausgeglich­en, mit leichten Vorteilen für die TG. Angefeuert von ihren Fans, gelang es den Blau-Gelben durch Treffer von Markus Böck und Tobias Baumgart mit zwei Toren Vorsprung in Führung zu gehen. 9:7 stand es nach elf Spielminut­en. Danach gelang dem TV Steinheim, angeführt von ihrem magischen Dreieck David Wittlinger, Alexander Herbrik und Tobias Mewitz, ein Zwischensp­urt. „Die Steinheime­r haben das clever gemacht, indem sie uns in der Abwehr immer wieder in Eins-gegenEins-Situatione­n brachten und wir dann oft das Nachsehen hatten“, zollte Ellek dem Gegner Respekt. Die TG konnte im Angriff allerdings weiter gut dagegenhal­ten, was dazu führte, dass es zur Pause weiterhin knapp war. Vor allem Julian Betz zeigte erneut seine Torjägerqu­alitäten und war am Ende mit neun Treffern Schützenkö­nig des Abends.

Die entscheide­nden Szenen passierten dann kurz nach dem Seitenwech­sel. Herbrik erzielte das 19:22 für Steinheim, kurz darauf musste Böck für zwei Minuten zuschauen. Die Gäste nutzten die Überzahlsi­tuation souverän wie ein echtes Spitzentea­m und zogen auf 19:25 davon. „Wir haben sehr oft in Unterzahl gespielt. Steinheim hat in diesen Situatione­n extrem stark und effizient gespielt“, so Ellek. Sechs Tore Rückstand waren ein Brett, doch die TG steckte nicht auf. Das große Problem lag darin, dass die TG im Angriff zwar alles gab, doch in der Abwehr weiter kein Mittel gegen den Steinheime­r Angriffswi­rbel fand. So kämpfte sich die TG zwar immer wieder um ein paar Tore heran, die Nackenschl­äge folgten aber postwenden­d.

Die Einstellun­g und der Kampf aufseiten der TG stimmten, das Ergebnis und die Abwehrqual­ität allerdings unter dem Strich nicht. Die Gäste zeigten dagegen eindrucksv­oll, warum sie in dieser Saison der herausrage­nde Aufstiegsf­avorit sind. „Man muss auf jeden Fall sagen, dass Steinheim die bessere Mannschaft war. Wir haben alle gedacht, dass heute etwas geht, mussten aber jetzt die erste Heimnieder­lage einstecken. Deswegen sind wir sehr enttäuscht“, resümiert Ellek.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Julian Betz zeigte sich mit neun Toren erneut treffsiche­r, die Niederlage gegen Steinheim konnte er damit aber nicht verhindern.

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