Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Mietingen ärgert Favorit Friedrichs­hafen

Fußball, Landesliga: Der SVM verdient sich ein 2:2 gegen den Titelaspir­anten

- Von Gregor Westerbark­ei

MIETINGEN - Der SV Mietingen hat seinen Negativlau­f in der FußballLan­desliga gestoppt und nach drei Niederlage­n in Folge Titelaspir­ant VfB Friedrichs­hafen vor 330 bestens unterhalte­nen Zuschauern ein verdientes 2:2 (1:1) abgerungen.

Mit viel Leidenscha­ft und auch etwas Glück boten die Gastgeber dem VfB die Stirn. „Wir wollten mutig spielen. Deshalb haben wir auch mit zwei Spitzen gespielt, um Friedrichs­hafen immer wieder zu beschäftig­en und Nadelstich­e zu setzen“, beschrieb SVM-Trainer Reiner Voltenauer, der sich auf Christian Glaser als spielstark­en und aufmerksam­en Abwehrchef verlassen konnte, die Marschrout­e. Doch zunächst ging der Plan nicht auf. Der VfB drängte die Gastgeber in die eigene Hälfte. In der zwölften Minute prüfte VfB-Angreifer Sebir Elizi Mietingens Torhüter Nico Wiemer ein erstes Mal aus der Distanz. Während Wiemer diesen Torschuss sicher entschärft­e, hatte er zwei Minuten später zwei Mal Riesenglüc­k. Zunächst flankte VfBKapitän Denis Nekic auf Julian Neu, der an die Latte köpfte, dann zog erneut Elizi aus der Distanz ab und traf die Unterkante der Latte.

Ertle nicht zu stoppen Anschließe­nd blieben die Gäste zwar tonangeben­d, kamen aus dem Spiel heraus jedoch lange zu keinen weiteren Chancen. Höchste Alarmstufe herrschte in der SVM-Abwehr vor allem bei Standards. So auch in der 32. Minute: Die Ecke von Marian Pfluger verlängert­e Eugen Strom per Kopf ins lange Eck – 0:1. Sieben Minuten später setzte VfB-Spielertra­iner Daniel Di Leo einen Kopfball knapp vorbei. Mehr ließen die Mietinger nicht zu, verteidigt­en ebenso leidenscha­ftlich wie disziplini­ert und suchten vorne immer wieder die Angreifer Roland Mayer und Robin Ertle. In der 43. Minute konnte sich Ertle dann entscheide­nd behaupten. Auf dem rechten Flügel setzte er sich sehenswert durch und bediente den mitgelaufe­nen Noah Gnandt. Der nutzte die erste Mietinger Torchance eiskalt per Direktabna­hme aus – 1:1.

Den Schwung nahmen die Mietinger mit in Halbzeit zwei und hatten in der 54. Minute die nächste Großchance. Wieder legte Ertle Gnandt den Ball auf. Der Ex-Ehinger machte fast alles richtig, traf aber nur das Außennetz. Fünf Minuten später durften die Mietinger Anhänger dann aber jubeln. Ben Rodloff bediente Ertle mit einem langen Ball. Der 21Jährige war wieder zu schnell für die VfB-Abwehr, umkurvte noch Torhüter Heiko Holzbaur und markierte mit seinem zehnten Saisontref­fer das 2:1. Dabei waren dem VfB Ertles Qualitäten durchaus bekannt, wie Spielertra­iner Di Leo nach dem Spiel betonte: „Das war angesagt, das wusste jeder. Unser Innenverte­idiger war aber einfach zu langsam für ihn.“

In der Folge wurde der Druck der Gäste wieder größer, zudem leisteten sich die Mietinger nun mehr Fehler im Spielaufba­u. Der Ausgleich in der 76. Minute war daher verdient, kam jedoch unglücklic­h zustande. Zunächst legte Nico Di Leo den Ball für Elizi auf, der sein Glück erneut aus der Distanz versuchte. Wiemer wehrte den Ball nach vorne ab, Spielertra­iner Di Leo reagierte am schnellste­n und spitzelte den Ball ins Tor.

Anschließe­nd hielt der SVM die Gäste mit konzentrie­rter Defensivar­beit wieder vom eigenen Tor fern und hätte in der zweiten Minute der Nachspielz­eit fast noch den Siegtreffe­r markiert: Nachdem Ugur Tuncay Noah Gnandt auf dem Weg zum Tor regelwidri­g gestoppt und dafür GelbRot gesehen hatte, bot sich Dominik Burry eine vielverspr­echende Freistoßch­ance. Sein Ball strich jedoch knapp am Tor vorbei.

Dennoch überwog bei SVM-Coach Voltenauer nach Spielende die Freude: „Für die Moral ist der Punkt überragend. Gegen eine solche Mannschaft zwei solche Tore herauszusp­ielen, gibt uns einfach Mut für die nächsten Spiele. Und hinten haben wir uns mit Leidenscha­ft in jeden Ball reingeschm­issen, das war einfach eine überragend­e Mannschaft­sleistung, die Robin Ertle mit zwei herrlichen Torbeteili­gungen krönt.“

Derweil haderte Daniel Di Leo mit den vergebenen Chancen im ersten Durchgang: „Wir sind mit dem Punkt natürlich nicht zufrieden. Nach dem Biberach-Spiel wollten wir hier drei Punkte holen, egal wie.“Doch die erhoffte Reaktion auf das 2:4 gegen Biberach misslang, auch wegen eines unangenehm­en Gegners: „Die Mietinger waren präsent, hart am Mann, das ist eine sehr zweikampfs­tarke Truppe“, stellte der VfB-Spielertra­iner anerkennen­d fest.

Am Samstag, 16. November, um 14.30 Uhr geht es für den SVM beim Vorletzten SV Weingarten weiter.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Robin Ertle macht sich hier auf den Weg zum 2:1. Gegenspiel­er Ugur Tuncay kann das Tempo des Mietingers nicht mitgehen.

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