Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Für Mietingen war's ein tolles Jahr
In der Jahresschlusssitzung ehrt Bürgermeister Hochdorfer verdiente Blutspender
WALPERTSHOFEN Die Jahresschlusssitzung der Gemeinde Mietingen am Montag hat an die 170 Gäste in die Walpertshofer Gemeindehalle gelockt. Die Versammlung nahm Bürgermeister Robert Hochdorfer zum Anlass, Blutspender zu ehren, Rückblick zu halten und den zahlreichen Vereinsvorständen für ihre ehrenamtliche Tätigkeit zu danken. Passende Bilder veranschaulichten den einstündigen Vortrag.
Dieser führte noch einmal vor Augen, was 2019 in der Gemeinde so alles lief. Die Anwesenden erfuhren aus berufenem Mund vom aktuellen Stand diverser Maßnahmen. Etwa dem Lieblingsprojekt Rathausneubau. Noch in diesem Jahr sollen die Ausschreibungen veröffentlicht werden. Der Abbruch von alter Schule, „Doktorhaus“und dem Haus Städele ist für die Monate Januar bis März geplant. Das ganze Jahr über, so der Schultes, sei an den Planungen des 4,9 Millionen Euro teuren Rathausneubaus gearbeitet worden.
Bauen wollen auch die Bürger der Gemeinde. Die Nachfrage nach Plätzen in Neubaugebieten ist nach wie vor riesig. Hochdorfer: „So eine Nachfrage gab`s in unserer Region noch nie.“Insgesamt 115 Bauplätze sind in der Gesamtgemeinde entweder fertig gestellt (Baltringen: 25), oder im Bau (Walpertshofen: 43) oder in Planung (Mietingen: 43 plus vier für Mehrfamilienhäuser). Zudem seien in den Ortsteilen weitere Baugebiete ins Auge gefasst. Ob diese Realität werden, hänge jedoch von den Grunderwerbsgesprächen ab.
Beim Hochwasserschutz geht's los Reichlich Beschäftigung gab es für Ingenieurbüros bei der Planung des Hochwasserschutzes. Jetzt komme, führte Hochdorfer aus, die Phase der Bauarbeiten. „Beim Becken oberhalb von Maselheim wollen wir im nächsten Jahr anpacken.“Das gelte auch für das Rückhaltebecken in Aufhofen (1,1 Millionen Euro) und das StarkregenNiederschlagsbecken in Baltringen Ost (457 000 Euro). Wo im Vorjahr noch grüne Wiese war, steht jetzt das neue Feuerwehrhaus von Baltringen. Im Augenblick läuft der Innenausbau. Dieser Neubau wurde notwendig wegen der geplanten Beschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs. Enttäuschung schwang mit, als der Rathauschef feststellte, dass die Entscheidung für das „kleinere Auto“gefällt wurde. „Unsere Aufgabe ist es jetzt, etwas Gescheites zu beschaffen.“
Hin und Her beim Mobilfunk Breiten Raum nahm in den Ausführungen das Thema Mobilfunkmast in Baltringen ein. Mit dem Prozess der Standortfindung zeigte sich Hochdorfer unzufrieden. Die Suchfirma mache mal Tempo, dann höre man wieder lange nichts, „dann kommen wieder komische Begründungen, warum ein Standort nicht gehen soll“. Im Raum stünden aktuell als Standort: alter B 30Parkplatz und Jakobskapelle.
Nur kurz streifte der Bürgermeister den Ausbau des Glasfasernetzes. Er sprach den Anschluss an das Kreisnetz an und dass es für das Ortsnetz keine Zuschüsse gebe. Hoffnung wurde geweckt für den Anschluss an das Erdgasnetz. Dieser könne erfolgen in Baltringen von Schemmerberg her und in Walpertshofen von Bußmannshausen. Hochdorfer setzt dabei auf den neuen Konzessionär bei der Erdgaslieferung. Er sprach die Erwartung aus, „mit dem Erdgas eine längerfristige Übergangslösung bei der Gemeinde für die Energieversorgung dazugewonnen zu haben“. Lobend hob er die Tätigkeit der Bürgerenergiegenossenschaft hervor. In diesem Jahr seien zwei neue PVAnlagen mit einer Leistung von insgesamt 30 kWp hinzugekommen.
Auch den Betrieb von Schulen und Kindergärten erwähnte er lobend. Die laufenden Kosten der Kindergärten für die Gemeinde bezifferte der Schultes mit rund einer Million Euro. „Bei der Schule zeichnet sich sogar schon wieder Raumnot ab“, erklärte Hochdorfer.
Er warf bei seinem Resümee auch einen Blick über den Tellerrand hinaus. Die Politik solle verrückte, einseitige, populistische Forderungen „mit Menschenverstand und klaren Argumenten begegnen“, äußerte er. Und was Mietingen anbetrifft: „Kurz gesagt, das Jahr war toll.“Man habe Glück gehabt, „das sollten wir schätzen, nicht übermütig werden, sondern auf dem Boden bleiben“.