Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Stuttgart gleicht einer Zeitmaschi­ne

In der Landeshaup­tstadt nach den Sternen greifen oder ins Mittelalte­r eintauchen

- Von Christine King

SGtuttgart ist groß und hat Sehenswürd­igkeiten ohne Ende. Die Wilhelma zum Beispiel oder die Staatsgale­rie und das Porschemus­eum. Da waren die meisten Leute schon einmal. Aber neben Zoo, Auto- und Kunstausst­ellungen bietet die Landeshaup­tstadt auch jede Menge Freizeitan­gebote, die vielleicht noch nicht jeder kennt. Das Schweinemu­seum gehört auf jeden Fall dazu – das haben wir an früherer Stelle schon einmal vorgestell­t – und vielleicht auch die Schwäbisch­e Sternwarte auf der Uhlandshöh­e.

Landesmuse­um Württember­g

Mittelalte­r ist langweilig? Von wegen. Mit einer Virtual-Reality-Brille macht die Reise in die Vergangenh­eit sogar richtig Spaß. Zu sehen ist ein historisch­er Kriminalfi­lm an Schauplätz­en, die detaillier­t ausgestatt­et worden waren. Das Ganze ist ein farbenfroh­es Rundumerle­bnis, das die Ausstellun­g „LegendäreM­eisterWerk­e“mit ihren spätmittel­alterliche­n Originalen bereichert. Mit der VR-Technik wird Kulturgesc­hichte zum emotionale­n Abenteuer, denn der 360°Film entführt ins Jahr 1465, dem Entstehung­sjahr des „Lichtenste­rner Altars“. Aufgrund seiner gut dokumentie­rten Geschichte eignet sich dieses Thema hervorrage­nd als Zeitmaschi­ne, um Besuchern die stark vom christlich­en Glauben geprägten Bild- und Lebenswelt­en des Spätmittel­alters nahezubrin­gen. Gedreht wurde im Fränkische­n Freilandmu­seum Bad Windsheim und im ehemaligen Zisterzien­serinnenkl­oster Zimmern bei Nördlingen. Mehr als 50 Akteure waren an der Umsetzung des Projekts beteiligt. www.landesmuse­um-stuttgart.de

Schwäbisch­e Sternwarte

Durch riesige Teleskope in den Himmel

blicken und vielleicht die Milchstraß­e beobachten? Jetzt ist die Zeit ideal dafür, denn es ist oft klar und wird (noch) früh dunkel. Deshalb starten die Führungen auf der Uhlandshöh­e auch schon um 20 Uhr. Im Sommer verschiebt sich das Ganze beträchtli­ch nach hinten. Voraussetz­ung für die Himmelsbeo­bachtung ist natürlich ein klarer Himmel. Dann zeigen sich die grandiosen Sternenbil­der. Ab März gibt es auch wieder Sonnenführ­ungen. Die Stuttgarte­r Sternwarte auf der Uhlandshöh­e wird übrigens von einem Verein betrieben, der auch Vorträge und Exkursione­n anbietet. Vor genau 100 Jahren wurde er gegründet, die Einweihung­sfeier der Sternwarte erfolgte dann kurz darauf, im Januar 1922. Die öffentlich­en Führungen machen übrigens Ehrenamtli­che – alles begeistert­e Sternenguc­ker. Zur totalen Mondfinste­rnis Ende Juli 2018 kam nicht nur jede Menge Beobachtun­gsvolk zur Sternwarte, sondern auch das Fernsehen. Die „Tagestheme­n“haben damals sogar live aus Stuttgart berichtet. www.sternwarte.de

Straßenbah­nmuseum Stuttgart

Auf 2500 Quadratmet­ern gibt es Stuttgarte­r Straßenbah­ngeschicht­e – vom ersten Pferdebahn­wagen von 1868 bis zum 2007 ausgemuste­rten Straßenbah­n-Triebwagen „GT 4“, der durch die heutige Straßenbah­n abgelöst worden ist. In der Straßenbah­nwelt Stuttgart können die Besucher eine Zeitreise durch die Geschichte der Straßenbah­nen erleben. Neben den chronologi­schen Anfangsund Endpunkten der Ausstellun­g gibt es rund 50 historisch­e Fahrzeuge zu sehen, darunter so besondere Stücke wie der Gartenscha­uwagen von 1939 oder der legendäre Partywagen mit seinen Mahagoniti­schplatten, Plüschsitz­en und Messinglam­pen. Das Straßenbah­nmuseum kann man übrigens auch mieten – die Location ist sehr beliebt bei Heiratswil­ligen. Und jeden Sonntag fährt die Oldtimerli­nie 21 von der Straßenbah­nwelt in die Stuttgarte­r Innenstadt und wieder zurück. Auch eine Tour zum Fernsehtur­m mit der Oldtimerli­nie 23 wird angeboten. Das macht sogar bei schlechtem Wetter Spaß. www.ssb-ag.de

Rot- und Schwarzwil­dpark

Der Rot- und Schwarzwil­dpark zählt vor allem bei Familien zu den beliebtest­en Ausflugszi­elen. Er war bereits 1815 unter König Friedrich I. angelegt und mit 568 Stück Rot- sowie 138 Stück Damwild bestückt worden. Drei Seen, der Neue See, der Pfaffensee und der Bärensee bilden zusammen eine drei Kilometer lange Stauseenke­tte. Entlang ihrer Ufer, die von Birken und Trauerweid­en gesäumt sind, kann man wunderbar spazieren gehen. Im Park leben heute neben Rehe und Hirschen auch Wildschwei­ne. Auf dem Waldlehrpf­ad erfährt man jede Menge zur Geschichte des Parks und zu seinen Bewohnern. Genügend Spielplätz­e sind auch vorhanden. Und das Bärenschlö­ssle, westlich des Rot- und Schwarzwil­dparks gelegen, lockt sommers wie winters. Mit Eis und Kuchen oder eben einer heißen Schokolade. Auch ein Abstecher zum Schloss Solitüde, das durch einen etwa drei Kilometer langen, geraden Weg mit dem Bärenschlö­ssle verbunden ist, sei empfohlen. www.baerenschl­oessle-stuttgart.de

 ?? FOTO: WWW.STERNWARTE.DE ?? Erste Adresse für Sternenguc­ker: Stuttgarts Sternwarte auf der Uhlandshöh­e.
FOTO: WWW.STERNWARTE.DE Erste Adresse für Sternenguc­ker: Stuttgarts Sternwarte auf der Uhlandshöh­e.

Newspapers in German

Newspapers from Germany