Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Neues Großprojekt am Allgäuer Ring
Auf dem Gelände des früheren Bowling-Centers sollen unter anderem 250 Studentenapartments entstehen
GNEU-ULM - Seit fast einem Jahr steht das Bowling-Center am Allgäuer Ring leer. Klar war bereits, dass das Gebäude abgerissen werden soll und das Grundstück an der Steubenstraße 2 anders genutzt werden soll. Nun ist Näheres zum geplanten Bauprojekt bekannt – und dieses wird umfangreich.
Auf den 5800 Quadratmetern sollen insgesamt zwei Gebäude entstehen. Im Norden – der Teil, der an die Memminger Straße grenzt – soll acht Geschosse haben, zwei weitere Gebäudeteile entlang der Ring- und Steubenstraße sieben beziehungsweise sechs Vollgeschosse. Das Projekt mit dem Namen „Das grüne Haus am Ring“soll gemischt genutzt werden. Neben etwa 250 vollmöblierten Studentenapartments unterschiedlicher Größe sieht der bisherige Entwurf bislang drei Gewerbeflächen im Erdgeschoss zur Memminger Straße vor, beispielsweise für eine Bäckerei inklusive Café mit Sitzgelegenheiten im Innen- und Außenbereich.
Zudem soll es etwa 17 Einzimmerwohnungen, 30 Zwei- bis Dreizimmerwohnungen sowie eine Fünfzimmerwohnung geben, diese sollen im hinteren Gebäudeteil, entlang der Steubenstraße, entstehen. „Der ruhigere Bereich ist für längerfristiges Wohnen ausgelegt“, erklärte Stadtbaudirektor Markus Krämer bei der Vorstellung der ersten Planungen im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt. Die Vermietung der Studentenapartments sei an strikte Kriterien gebunden, sie richten sich einzig an Menschen in einem Ausbildungsverhältnis, also Azubis, Studenten oder auch Doktoranden und Trainees. Das habe natürlich einen besonderen Wert: „Das richtet sich an Eltern, die es sich schon etwas kosten lassen, ihre Kinder dort wohnen zu lassen.“
Vermieter und Verwalter der Flächen ist die Firma Uni Apart – kein unbekannter Name in Neu-Ulm – das Unternehmen hat bereits auf dem gegenüberliegenden Grundstück mitgemischt: Hinter dem B&B-Hotel, das Ende 2017 eröffnete, baute Uni Apart drei Häuser mit insgesamt 260 Studentenapartments für gut 32 Millionen Euro. Derzeit betreibt das Unternehmen bereits mehr als 1300 vollmöblierte Studentenapartments an fünf Standorten in Bayern (siehe Infokasten).
„Das grüne Haus am Ring“trägt seinen Namen nicht ohne Grund: Es soll „in Bezug auf die Nutzung, Erzeugung und die intelligente Verwaltung
von Energie Maßstäbe setzen“, heißt es in der dazugehörigen Verwaltungsvorlage. Der Großteil der benötigten Energie soll durch städtische Fernwärme gedeckt werden. Unter anderem soll es zudem Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen geben, überschüssiger Strom soll für eine spätere Verwendung gespeichert werden.
Oberbürgermeister Gerold Noerenberg berichtete, dass der Bauträger – also die Firma Uni Apart – durch den Wohnungsmix bereits auf die Wünsche der Stadt eingegangen sei. Stadtbaudirektor Markus Krämer fügte hinzu: „Es hat sich gelohnt, da intensiv zu diskutieren.“
Einen Punkt, den der Rathauschef jedoch kritisch sieht, ist die geplante Zufahrt zur Tiefgarage: Die Einfahrt soll ein paar Meter hinter dem Allgäuer Ring über die Ringstraße erfolgen, die Ausfahrt auf die Steubenstraße führen. Da war Noerenberg, der zugleich betonte, dass die Pläne noch am Anfang stünden und solche Dinge noch konkret zu besprechen seien, nicht der einzige Kritiker. Stadtbaudirektor Krämer gab sich aber zuversichtlich: „Ich denke, dass wir es so entwickeln werden, dass es zur Steubenstraße führt.“
Johannes Stingl (CSU) fragte, ob wirklich acht Vollgeschosse nötig seien. Auch hier hatte Krämer eine deutlich Antwort: „Wir sind absolut überzeugt, dass die Baumasse, -dichte und -höhe an dieser Stelle richtig ist. Es soll ein markanter Punkt sein.“An dieser Stelle dürften „keine harmlosen Häuschen“stehen. Einen anderen Aspekt – die Einrichtung von Sozialwohnungen – soll die Verwaltung zudem noch einmal gemeinsam mit dem Bauträger prüfen und diskutieren.